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Archiv für Dezember 21st, 2025

Kanzler Merz und seine Bielefeld-Verschwörung – Das Schicksal der Ukraine ist untrennbar mit der Beutegier der transatlantischen Eliten verbunden

Erstellt von Redaktion am 21. Dezember 2025

Kanzler Merz und seine Bielefeld-Verschwörung

Das Schicksal der Ukraine ist untrennbar mit der Beutegier der transatlantischen Eliten verbunden

Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam

Bundeskanzler Merz, Regierungsklärung: „Die Sicherheit Europas ist untrennbar mit dem Schicksal und der Sicherheit der Ukraine verbunden. Untrennbar. Donnerknack, der Fritze! Hat es mal wieder drauf. Die Tagesschau fragte gleich gar nicht mehr, wie er denn seine schaumige „These“ begründe. Sie gab bloß etwas Speichel bei: „Es ist eine Rede mit historischer Schwere“.1 Mamma mia! Als ob es dem Fritz ums Überleben der europäischen Menschheit ginge und nicht bloß ums Schachern mit ukrainischem und russischem Eigentum. Und als ob Russland nicht zu Europa gehörte.

Wenn Merz plötzlich behauptete, „Bielefeld gibt es nicht“, dann würden diese Tagesschau-Genies es ihrem TV-Publikum garantiert genauso fromm verklickern. Glauben Sie nicht? Auch nicht, wenn Merz es tagtäglich und selbstbewusst wiederholte? Auf eine Art, die andere Zeitgenossen ebenfalls draufhaben und denen Sie bereits vertrauen? Pistorius? Steinmeier?

Bielefeld gibt es nicht. Bielefeld gibt es nicht. Bielefeld …“

Und was, wenn die Tagesschau den Quatsch nicht nur als beständig wiederholte O-Töne brächte, sondern überdies aus eigenen Stücken meldete? Tagein tagaus? So aber, genau so wird Massenhysterie erzeugt:

Morgen kommt der Russe! Morgen kommt der Russe. Morgen kommt der Russe. Morgen…

Merz ist Kanzler. Der sagt das, der weiß das. Huhuhu, wir müssen alle störben!

Wer folgt schon noch der Logik und bedenkt, dass Putin objektiv nicht das geringste Interesse an der Eroberung feindseliger mitteleuropäischer Länder hat? Welche Ressourcen könnten diese Kaputten ihm dann noch bieten, die sein Russland nicht in vielmals größerer Menge selber hat?

Schauen wir sie an, unsere illustre Korona von Kriegshetzern: Merz, Macron, Starmer, von der Leyen, Kallas, Wadephul, Klingbeil & Co.KG; scharwenzelnd umkreist vom meterweit nach Korruption stinkenden Bettelkönig Selenskyj. 76 Milliarden Euro hat die Bundesregierung nach eigenem Bekunden diesem Clown seit Frühjahr 2022 schon in den Hals geschoben. Doch der plärrt weiter „mehr, mehr, mehr!“

Vor der westeuropäischen Öffentlichkeit spielt sich diese EU-Truppe als Crème de la Crème aller Friedliebenden auf – und ist doch nur ein Verein politischer Pleitiers. Großmäulig, rücksichtlos, geschichtsblind, unbeliebt. „Koalition der Willigen“ nennt sie sich und übernahm damit (absichtsvoll?) die Selbstbetitelung der Völkermörder um US-Präsident George „Dabbeljuh“ Bush; jener abstoßend verlogenen Clique, die 2003 den weit unterlegenen Irak überfiel und ihn auf Jahre hinaus verwüstete. Bis zu einer Million Menschen, zumeist Zivilisten, starben in jenem Krieg und an seinen terroristischen Folgen.

Heute wissen wir, dass es den „Willigen“ von damals nicht um den Schutz vor Saddam Husseins angeblichen Massenvernichtungswaffen ging, sondern dass der irakische Ölreichtum sie reizte. Eine lohnende Beute: Obwohl der Irak seither zu den 5 wichtigsten ölfördernden Ländern der Welt aufstieg, blieb sein Nationaleinkommen pro Einwohner und Jahr im Armutsbereich: Gerade einmal 5600 Dollar (Platz 116) fielen voriges Jahr für die Iraker vom Tische der US-Besatzer ab.

Koalition der Willigen“. Damals wie heute von gleicher Amoral. Nicht nur die Namensgleichheit legt die Frage nahe, wieviel Verlogenheit in der Merz-Behauptung steckt, die Sicherheit Europas ist untrennbar mit der Sicherheit der Ukraine verbunden.“ Ach ja? Und wieviel Sicherheit genießen die Ukrainer vor dem Ausbeuterinteresse, das die europäische und transatlantische Kapitalisten-Elite an den reichhaltigen Bodenschätzen des Donbass hat?

Begehren ist des Menschen höchster Trieb

Der umkämpfte Donbass ist ein äußerst rohstoffreiches Gebiet. Es endgültig und restlos an Russland verloren geben zu müssen, wäre ein herber Schlag für die rohstoffarme EU. Der Marktwert des ukrainischen Rohstofflagers (Titan, Eisen, Neon, Nickel und Lithium) wird auf rund 11 Billionen Euro geschätzt. Damit ließe sich nicht nur Deutschlands Aufwand für seine Ukraine-„Hilfe“ locker kompensieren. 11 Billionen Euro! Solcher Reichtum an Ressourcen lässt jeden Profitgeier sabbern.

Fällt Ihnen auf, dass das Thema „Bodenschätze der Ukraine“ in unserer veröffentlichten Meinung recht sorgfältig umgangen wird? Stattdessen wird auf der ollen Kamelle

Die Ukraine verteidigt Europas Freiheit und Demokratie“

herumgelutscht. Das angejahrte Sozi-Bonbon wurde aus einer Regierungserklärung zum Afghanistankrieg von anno dunnemals (2004) herausgekratzt:

Deutschlands Demokratie wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt

Erklärung für das Stuss-Revival: Unsere Vorturner wollen vor dem gemeinen Volk nicht als raffgierige Ukraine-Ausbeuter dastehen. Sie gefallen sich als schauspielernde Freiheitshelden, Urdemokraten und Lordsiegelbewahrer wertewestlicher Moral: Wir sind die Edlen, Hilfreichen und Guten! Dumm nur, dass in manchen Schriftstücken regierungsnaher Thinktanks und Beraterfirmen immer mal wieder die tatsächlichen Motive aufscheinen:

Die derzeit von Russland besetzten Gebiete … bergen fast alle Zutaten, die für das Management der Wertschöpfungsketten und damit für den Übergang von Rohstoffen (Bergbau) zur verarbeitenden Industrie unter Verwendung von grüner Energie erforderlich sind. Sie könnten, vor allem aus dem Ausland, große Investitionen in Logistik und Produktion anlocken und nachhaltige Innovationsschübe auslösen … Bedingung für den Erfolg ist allerdings die Beseitigung der Korruption, ein großes Hindernis für Wachstum und Integration in die EU, und selbstverständlich zunächst das vollständige Vertreiben der russischen Invasoren.

Es gibt viele ähnliche Belege. 

Trump grätscht dazwischen

Die „Koalition der Willigen“ hat sich bisher nicht über ihre wirtschaftlichen Absichten und Motive verbreitet, ist aber ersichtlich sauer auf die Amis. Mit einem unverschämten Coup war US-Präsident Trump seinen EU-Vasallen bei deren Plänen zur Ausplünderung der Ukraine zuvorgekommen. Vertraglich und unter mächtig viel Getöse hatte er mit Selenskyj „vereinbart“, dass die Ukraine den USA ihre wichtigsten Rohstoffvorkommen für 50 Jahre zugänglich macht. 

Der berüchtigte US-Senator Lindsay Graham sprach dazu Klartext:  

Diese zehn bis zwölf Billionen Dollar an wichtigen Bodenschätzen könnten von der Ukraine und dem Westen genutzt werden, anstatt sie an Putin und China zu verschenken. … Helfen wir ihnen, einen Krieg zu gewinnen, den zu verlieren wir uns nicht leisten können.“

Nein sowas aber auch! Wieder nix über Freiheit und Demokratie. Das deutsche politmediale Funktionspersonal log obendrein über diesen „Deal“ noch ärger als die „Vertragsparteien“ selbst: Die Ukraine behalte alle Eigentumsrechte und die volle Kontrolle über ihre Rohstoffvorkommen. Die Süddeutsche Zeitung verstieg sich gar zu der Behauptung, das Trump-Selenskyj-Abkommen sei von Vorteil für die Ukraine. Noch schöner:

Und so wie es aussieht, können die Europäer daran mitverdienen.“ 

Das Handelsblatt hingegen weinte vertanen Profitchancen nach: 

Die EU hätte seit Jahren von ukrainischen Rohstoffen profitieren können – und hatte dafür sogar bereits einen Rahmen geschaffen. Im Juli 2021, Monate vor Russlands großem Überfall, beschlossen Kiew und Brüssel bereits eine ,strategische Partnerschaft‘. Man hatte sich auf die Gewinnung und Verarbeitung von kritischen Rohstoffen verständigt.“ 

Die EU-„Koalition der Willigen“ samt Sonnenkönigin von der Leyen („die EU bin ich“) schaute tatsächlich dumm aus der Wäsche, schluckte aber runter, dass Trump sie mit seinem schnellen Zugriff gefoppt hatte. Kurz darauf ließ von der Leyen sich von ihm auch noch höhere Zölle auf alle EU-Exporte aufbrummen. Madame erklärte außerdem großzügig die Bereitschaft der EU, den USA für 750 Milliarden US-Dollar umweltschädliches und minderwertiges (Fracking-)Flüssiggas abzukaufen. Als „Geschenk der EU“ sollen überdies 600 Milliarden Dollar Investitionen ins Amiland fließen.

Was denn, was denn? Die kommen nicht aus von der Leyens Privatschatulle, sie sind Kunstgeld aus dem Steuersäckel! Die Selbstherrlichkeit der EU-Kommissionspräsidentin sorgte zwar kurzfristig für Entsetzen, geriet aber schnell wieder in Vergessenheit; die pflichtvergessene Journaille machte ‘s möglich.  

Im selben Zeitraum lieferte Trump eine kaum beachtete weitere Kostprobe seiner kriminellen Energie. Leidtragende waren diesmal die Aktionäre der australischen Firma European Lithium. Der Börsenkurs ihrer Anteilsscheine stürzte Mitte des Jahres plötzlich ab. Eine Tochterfirma des Unternehmens hatte zwar die Bewilligung erwirkt, bei der Ortschaft Dobra, (Oblast Tscherkassy) Lithium abzubauen. Sie musste aber erleben, dass ihr Objekt von der Selenskyj-Truppe nach deren „Rohstoff-Deal“ mit Trump erneut ausgeschrieben worden war. Jetzt liegt die irische Firma TechMet favorisiert im Rennen; an TechMet ist – Überraschung! – die US-Regierung beteiligt.

Charakterköpfe

Die „Koalition der Willigen“ traut sich natürlich nicht, Trump entschieden entgegenzutreten. Zum Stellenprofil karrierebewusster EU-Politiker gehört eben auch die Bereitschaft, dem Ami hinten hineinzukriechen.

Unverdrossen versucht die Bagage aber weiterhin, zu retten, was sie in der Ukraine noch für sich retten zu können glaubt: mindestens einen partiellen Zugriff auf Bodenschätze im Donbass. Doch was für ‘n Pech: Russische Truppen eroberten jüngst in der Volksrepublik Donezk das Dorf Welyka Nowosilka. In dessen Umgebung lagern laut geologischen Studien rund 13,8 Millionen Tonnen lithiumhaltiges Erz (ungefähr das Zehnfache des von Trump gekaperten Dobra-Volumens). Das Vorkommen gilt als das größte seiner Art in Europa. Russlands Erfolg ist zugleich ein arger Rückschlag für die gierende „Koalition der Willigen“ und ihr krampfhaftes Bemühen, von China als Hauptlieferant von Lithium und Seltenen Erden unabhängig zu werden (hier auf Kosten der Ukraine).

Zur Fundamentierung ihrer „hehren“ Absichten hat die EU der Ukraine schließlich schon viele Milliarden Euro rübergeschoben: seit dem Jahr 2022 mehr als 94 Milliarden Euro, zwecks Haushaltssicherung, als Militärhilfe und als humanitäre Hilfe sowie zum Wiederaufbau. Großenteils in Form von Zuschüssen, der Rest in Form zinsloser beziehungsweise zinsgünstiger Kredite. Darüber hinaus, im Rahmen des Ukraine-Fazilität-Programms des Europäischen Rates: 6,97 Milliarden Euro Investitionszulage für den kommerziellen Bergbausektor (z.B. Lithium-Projekte). Als EU-Beitrittshilfe zur Anpassung an EU-Normen 4,76 Milliarden Euro. Seit März 2024 wurden im Rahmen dieses Programms bereits rund 25 Milliarden Euro ausgezahlt. Die Zuschüsse und Kredite sollen private Investoren anlocken und ihnen Sicherheiten für ihre Geldanlagen bieten. Anzeichen dafür, dass die Ukrainer selbst an den erhofften späteren Profiten beteiligt werden, fehlen. 

Nicht sein kann, was nicht sein darf: Diese bereits lockergemachten Abermilliarden sowie die damit verbundene Profiterwartung können sich die „Willigen“ und ihre EU-Blondinen von der Leyen / Kallas abschminken, wenn es Putin gelingt, seine wiederholt erklärten Absichten mit der Ukraine dauerhaft durchzusetzen (Entnazifizierung und De-Militarisierung, Eingliederung der vier vormaligen Oblaste Lugansk, Donezk, Zaporischja und Cherson in die Russische Föderation). Das ist – wegen Westeuropas Rohstoffarmut – der wahre Gau, den unsere westeuropäische Gurkentruppe fürchtet.

Und nun auch noch Trump! Der Ekelbrocken rempelte mit seinem 28-Punkte-Planunterm Arm unsere Polit-Elite am Ukraine-Buffett beiseite. Ihr stilles Internatsschüler-Gebet („Lieber Gott, gib, dass bei Tische / ich das größte Trumm erwische“) erfüllte sich bisher nicht. Die „Willigen“ hoffen trotzdem weiter, am Ende doch noch was abzukriegen.

Trumps Ukraine-Friedensgesäusel ist schließlich reiner Bluff. Er unterstützt Kiew fortlaufend mit Satellitendaten der militärischen Aufklärung gegen Russland. Er liefert Unmengen Waffen zur Fortsetzung des Krieges (und lässt seine westeuropäischen Dienstboten dafür blechen). Er verhängt sogar ungeniert neue Sanktionen gegen seinen „großartigen Freund“ Putin.

Merz ist abgeschminkt

Noch ist ungewiss, ob und wie Trump sich für Merz‘ vergeblichen Versuch revanchiert, sich am eingefrorenen russischen Staatsvermögen von rund 210 Milliarden Dollar zu vergreifen, die der Gerichtsbarkeit von EU-Mitgliedsstaaten unterfallen, hauptsächlich Belgien. Unser lieber Donald hatte damit bekanntlich eigene Pläne. Nicht, wie Merz, zur Verlängerung des Ukraine-Krieges, sondern zugunsten US-amerikanischer Oligarchen. Des Kanzlers EU-Kumpane fürchteten wohl Trumps Zorn und folgten Merz auf der Zielgeraden vorsichtshalber nicht mehr.

Der russische Geldberg in der EU bleibt vorerst unangetastet. Der vorlaute Merz ist mit seinem abenteuerlichen Beschlagnahmeplan krachend gescheitert. Jetzt wird die verbrecherische EU-Schuldenpolitik zur Finanzierung des Massensterbens in der Ukraine vorangetrieben. Den Herrschaften in Kiew wird nichts geschenkt; nur weitere Kredite werden ihnen gewährt. Ihre Bürger sollen, sofern sie überleben, das alles mal zurückzahlen – Milliarden und Abermilliarden, bis zum Weißbluten.

Das Einzige, was den Donald zum Kurswechsel bewegen könnte, wäre ein noch größerer Deal mit Putin als alle bisherigen Versuche: die Übernahme und Reparatur der nur teilweise zerbombten Nord Stream Gasleitung durch einen Ami-Konzern. Dann könnte Trump Mittel- und Westeuropäer zwingen, US-amerikanische Rechnungen für Gas aus Russland zu begleichen. Es wäre ein Treppenwitz der Weltgeschichte. Für die EU-Pappnasen der politische Bankrott.

Unserer „Koalition der Willigen“ bleibt folglich nur der (zusehends bröckelnde) Glaube, vielleicht doch noch um einen gigantischen Milliarden-Verlust herumzukommen, indem Selenskyjs Truppen das Blatt im Krieg gegen Russland wenden. Deshalb die deutschen Ministerappelle ans eigene Volk, endlich „kriegstüchtig“ zu werden. Deshalb das Getue der Bundesregierung, Baerbocks Milchmädchenrechnung „Das wird Russland ruinieren“ gehe tatsächlich demnächst noch auf. Deshalb ihr fortwährendes Bestreben, den russischen „Machthaber“ Putin zu dämonisieren. Kanzler Merz: 

Wenn die Ukraine fällt, hört er nicht auf.“

Die höchst aggressiv tönenden baltischen Staaten inszenieren sich schon mal als nächste Opfer, die dringend EU-Geld und NATO-Militärhilfe bräuchten: 

Wenn die Ukraine fällt, ist jedem klar, dass wir die nächsten sind. Putin hört nicht auf. Er kann nicht aufhören.“

Selbstredend hält sich unsere Tagesschau strikt an das Drehbuch der „Willigen“ und verliest deren Text. Gehorsam ist des Christen Schmuck! Mögen auch noch so viele Sachkundige gegen das verlogene Geschrei aufstehen, die Steißtrommelei mit kriegswütigen Parolen geht weiter. Putins beständige Versicherung, keinerlei Absichten mit Westeuropa zu hegen, verhallt.

Wir wollen keinen Krieg gegen Europa führen, das habe ich schon hundertmal gesagt. Aber wenn Europa plötzlich gegen uns Krieg führen will und damit anfängt, sind wir genau jetzt bereit… In der Ukraine gehen wir chirurgisch, vorsichtig vor. Das ist verständlich, oder? … (Aber) wenn Europa plötzlich einen Krieg gegen uns beginnen will und ihn beginnt, könnte sehr schnell eine Situation entstehen, in der es niemanden mehr gibt, mit dem wir verhandeln können.“

Putins Zusicherung und zugleich Warnung schaffte es nicht mal in eine 20-Uhr-Tagesschau. Obwohl er klar macht: Ein Krieg gegen die Atommacht Russland wäre der Untergang Deutschlands und seiner EU-Gefolgschaft.

Nabelschau

Liebevoll“ widmet sich unsere EU-Kampfgrinse vorerst den eigenen Kritikern und versucht, sie per Sanktion fertigzumachen. Wegen „Freiheit und Democracy“, gelle?

Halten wir noch ein bisschen Nabelschau. Seit 2021 habe das Vertrauen der Deutschen in Politik und Justiz kontinuierlich abgenommen, berichtete die FAZ unter Berufung auf eine Allensbach-Umfrage. Der Bundesregierung vertrauen demnach nur mehr 28 Prozent; vor vier Jahren waren es noch 48 Prozent. Auch das Vertrauen in die Medien sei von damals 39 auf heute 22 Prozent abgestürzt.

Deshalb zu guter Letzt unsere Frage: Freuen Sie sich auch schon ganz doll auf das Christenfest? Mit 20-Uhr-Tagesschau und Steinmeiers Weihnachtsansprache? Nach dieser Doppelportion staatstragende Sülze müssen Sie sich vielleicht Ihr Abendessen nochmal durch den Kopf gehen lassen. Aber Sie sehen einen gesellschaftlichen Kontext des schwäbischen Fluchs: „Heilig’s Blechle!“

 

Anmerkung der Autoren:

Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die „mediale Massenverblödung“ (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein „Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e.V.“ dokumentiert: https://publikumskonferenz.de/blog

 

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Wann gehen Roboter eigentlich in Rente? Nachdenken über die ’Schöne neue Welt’ der modernen menschlichen Produktionsgesellschaft!

Erstellt von Redaktion am 21. Dezember 2025

Wann gehen Roboter eigentlich in Rente? Nachdenken über die ’Schöne neue Welt’

der modernen menschlichen Produktionsgesellschaft!

Von Dr. Nikolaus Götz

In den großen Industrienationen der Welt sichern im 21. Jahrhundert überwiegend Roboter (1) die benötigte Produktion, während der Mensch, die sogenannte ’human resource’ als kostenintensiver Rechnungsfaktor der bisher noch menschlichen ’Industrie’, mehr und mehr entfernt wird. Doch weder die das Volk beherrschenden politischen Parteien noch deren delegierte, demokratisch(?) bestimmte Staatslenker diskutieren öffentlich dieses Problem der ’Verabschiedung des Menschen’ aus der modernen Produktions- und Dienstleisungs-gesellschaft. Die klassische ’Arbeit’, definiert nach dem Ökonom Karl Marx, gibt es nämlich nicht mehr. Nur negative Schlagzeilen von „Arbeitslosen“ beherrschen die Medienlandschaft, die dargestellt „als auf dem Säckel des Staates liegend“ und oft typisiert als ’Faulenzer’ abgestempelt werden. So wird von den herrschenden Machern des politischen Systems das lang bekannte strukturelle Problem der modernen Industriegesellschaft, nämlich, dass die auf Broterwerb angewiesenen Menschen „keine Arbeit finden“, auf individuelles Versagen abgeschoben. Komplett ignoriert oder völlig ausgeblendet wird die Tatsache: Arbeitsroboter mit dem vielfachen Leisungsniveau eines Menschen bestimmen die Produktionsrealität im 21. Jahrhundert!

Grundsätzlich ist die Entlastung des Menschen durch die ’Automatisierung der Produktion’ eigentlich positiv zu betrachten, da diese einerseits zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und andererseits generell zur Steigerung der menschlichen Lebensqualität führt, durch eine kontinuierliche, ganzjährig mögliche, ausreichende Produktversorgung. Welcher Mensch würde sich logischerweise gegen die hier angeführten Ziele der Automatisierung aussprechen, die für den Arbeitgeber, die Arbeitnehmer, den Konsumenten und für die Umwelt Vorteile bieten:

Für das Produkt:

Steigerung der Qualität

Verringerung der Fertigungszeit

Erhöhung der Stückzahlherstellung

Senkung der Produktionskosten

Optimierung des Preises am Markt

Für den Menschen:

Erleichterung der menschlichen Arbeit

Flexibilisierung des Arbeitsprozesses bei der Produktfertigung

Anhebung der Entlohnung der Arbeitnehmer

Gewinnsteigerung für den Produzenten

Für die Umwelt:

Verringerung des Ressourcenverbrauches und des sogenannten ’Abfalles’

Umweltschutz und Renaturierung

Für die globale Konsumgesellschaft:

Herstellung wie globaler Vertrieb des Produktes zu einem kostengünstigeren Preis

Steigerung der Lebensqualität aller Menschen (2)

Der amerikansche Großindustrielle Henry Ford hat die erfolgreiche Anwendung einer ’Automatisierung von Arbeitsabläufen’ schon um 1900 beim Vertrieb seines Produktes ’Auto’ erfolgreich aufgezeigt (3). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieben die Konsequenzen des Industriezeitalters jedoch mit den sich abzeichnenden Interessenskonflikten zwischen den ausgebeuteten Industriearbeitern, den Machern der Industrie wie auch der Verseuchung des Planeten Erde unberücksichtigt. So ist das Verhalten der ’Macher’, auch gegenüber den sozialen Konsequenzen für den Menschen aus heutiger Sicht, eher unverständlich. Warnende Stimmen gab es damals und gibt es heute mehr als genug.

Über die festzustellende Ausbeutung des Menschen durch fortschreitende Technisierung verfasste der berühmte deutsche Schriftsteller Gerhard Hauptmann schon 1892 sein soziales Drama ’Die Weber’(4), wobei der deutsche Autor so auch in die Geschichte zurückblickend ’den Aufstand’ von 1844 aufarbeitete (5) und die sozialen Unruhen von 1848 thematisierte. Während in jener Zeit die ’Zensur’ solche ’Querdenker’ belangte und der drohende Tod ihre offene Kritik unterdrückte, schaffen das heute die Mainstreammedien mit offener Meinungsmanipulaton und TV-Angstkampagnen. Hierbei spielen die systemkonformen alle Probleme wegdiskutierenden ’Influenzer’ eine bedeutende Rolle, wobei die 2020 durchlebte „schreckliche Coronapandemie“ die mediale Volksverdummung mehr als nur belegt (6). Die Fernsehkritik an der ’Macht um acht’ war und ist nicht mehr zu überhören (7)!

Warum aber über die strukturelle Veränderung der industriellen Produktionsweisen nachdenken, die gerade mit der ’Künstlichen Intelligenz’ einen neuen Innovationsschub erfahren hat? Leben wir Menschen doch alle bekanntermaßen mit der jeweils aktuellen Gegenwart in „der besten aller Welten“(8). So lautet nämlich etwa seit 1710 mit dem deutschen Philosophen Gottfried Wilhem Leibniz die dreiste Problemverdrängungslüge der Herrschenden, die sogar den französischen Systemkritiker und Philosophen Voltaire auf den Plan rief und 1759 zu seinem Bestseller inspirierte: „Candide oder der Optimismus“ (9) Andere heutige sogenannte ’linke’ Denker fokussieren sich bei ihren Wirtschaftsanalysen auf die schändliche Politik des sogenannten ’Neoliberalismus’ ohne dabei über die fortschreitende Robotisierung der notwendigen Primär-, Sekundär- und Tertiärproduktion mit ihren zwangsläufigen Konsequenzen für jeden einzelnen Menschen nachzudenken. Während der grüne Joschka Fischer für seine Partei DIE GRÜNEN einen ökologischen ’Umbau der Industriegesellschaft’ vorwegdachte (10), hat die sogenannte politische ’Linke’ bisher kein Konzept für einen Strukturaufbau einer zukünftigen für den Menschen’arbeitsfreien’ Konsumgesellschaft entwickelt. Wo also bleibt das angedachte „Schlaraffenland für ALLE“?

Schon lange ist die Diskussion um das ’Bedingungslose Grundeinkommen’ für alle Menschen aus dem öffentlichen Diskus verschwunden und deren Befürworter einer besseren „postindustriellen Zukunft“ sind vergessen (11). Eher jammervoll sind auch die Erklärungen von Linken, wenn es um die Einordnung des ’Bedingslosen Einkommens’ zur Philosophie einer ’sozialistischen’ oder ’kommunistischen’ Gesellschaft’ geht. So fällt auch den staatstragenden Medien und ihren vielredenden ’Nachdenkern’ nichts ein, außer ihrem TV-Publikum beispielsweise einen ’Krimi’ zu präsentieren, in dem die veralterten menschlichen Sexarbeiterinnen durch neue Sexroboterinnen aus China ersetzt sind. Welch ein bewundernswerter Fortschritt für die Menschheit!

Doch ’Hollywood’ zeichnet die inzwischen technisch mögliche Produktionswelt von Morgen im Science fiction Film ’I Robot’ viel realistischer auf (12). Auch im Film ’Elysium’ (13) sind die Roboter allgegenwärtig, doch hollywoodtypisch: ein ’auserwählter Messias/Krieger’ überwindet halt alle Probleme. Bedingt durch die vordergründige’action’ der jeweiligen Filmhandlung wird die eigentlich zu stellende Frage marginalisert oder kompett verdrängt: „Wann hat der nicht arbeitende Mensch das Recht auf Zugriff auf die durch Roboter erstellte Produktion erlangt?“ Diese noch bevorstehende ’Revolution’ in der Menschheitsgeschichte wird im Film wie in der gegenwärtigen politischen Realität ausgeblendet.

Heute konzentriert sich der ’unpolitische’ Dialog gewisser total konservativer Herrschaftseliten viel lieber ablenkend auf die Zeitfrage: „Wann geht der Mensch in Rente?“ Eine weitere beliebte Frage dieser Studienanfänger der Betriebswirtschaft in Amt und Würde, die der Glaubensrichtung einer ’Schwarzen Null’ im Etat des Staates folgen, lautet: „Wer soll das alles bezahlen?“ Und die Kombination der beiden Fragen bringt logischerweise die phantasielose simple Lösung: Alle Menschen müssen weiter, länger arbeiten… „…bis dass der Tod uns scheidet“. Und die Führer der Nationen investieren die Arbeitskraft ihrer Völker wie im Altertum, wie beim Adolf, wie auch heute erneut in die Rüstungspoduktion! Seit Jahrhunderten eben ’nix Neues’ in den Köpfen wie in den Parteiprogrammen für die Welt der Arbeit!

Derweil übernehmen alsbald die Roboter dank ihrer KI die Produktionsherrschaft auf der Erde. Endlich wird von resoucenverschleißender unnützer Kriegsproduktion auf rein zivile Warenproduktion umgestellt und bei Bestellung nach ’Bedarf’ sofort geliefert. Während bei dem Philosophen Voltaire der Mensch im 18. Jahrhundert zumindest noch „…seinen Garten bestellen“ musste, um sich ernähren zu können, schließt sich nun der Reflexionskreis um die ’Verrentung der Roboter’ in der Utopie, der vielleicht finalen ’schönen neuen Welt’ eines Aldous Huxley „im Jahr der Beständigkeit,… 632 n(ach) F(ord)“ (14).

Anmerkungen:

1 Im Deutschen hat der Begriff ’Roboter’ drei Bedeutungsebenen. „1) (umganssprachlich) Schwerstarbeiter, 2. a) äußerlich wie ein Mensch gestaltete Apparatur, die manuelle Funktionen eines Menschen ausführen kann; Maschinenmensch, b) elektronisch gesteuertes Gerät“ siehe: DUDEN Das Fremdwörterbuch (Band 5), Mannheim 1974, S.640. „Der Einsatz von Robotern hat die Produktion grundlegend verändert. Roboter in der Industrie übernehmen monotone, gefährliche oder physisch anstrengende Aufgaben und ermöglichen es, Prozesse rund um die Uhr am Laufen zu halten. Sie sind zentral für das Konzept der Industrie 4.0, in dem Maschinen und Systeme intelligent miteinander vernetzt sind.“ Siehe: werkstattstadt.de/roboter-in-der-industrie/

2 Die hier angeführten Argumente sind bestimmt inkomplett und können gerne ergänzt werden.

3 Vgl.: wikipedia.org/wiki/Henry_Ford; dieser Amerikaner dient zugleich als Namensgeber einer neuen gesellschaftlichen Zeitenrechnung im utopischen Roman von Aldrous Huxley: Schöne neue Welt, München 1932.

4 Vgl: wikipedia.org/wiki/Die_Weber

5 Nach den Arbeiteraufständen von 1830 erschütterten insbesondere erneut 1848 “soziale Unruhen“ nicht nur Frankreich sondern auch Deutschland, wobei diese Arbeitskämpfe von der Obrigkeit niedergeschlagen und durch die ’Restauration’ der politischen Systeme unterdrückt wurden. Der Historiker Paul Sethe kommentiert dabei: „Diese und andere Hungerrevolten hatten kein anderes Ziel, als halbwegs erträglich Lebensbedingungen für notleidende Menschen zu schaffen.“ Siehe: Paul Sethe: Deutsche Geschichte im letzten Jahrhundert von 1848 bis 1960, München 1977, S. 10

6 Die größten Manipulatoren saßen in den TV-Anstalten ARD/ZDF bis RTL, deren permanente Angstkampagnen erst den Massenwahn mit „Maske, Abstandsregeln und Corona-Kontrollmännchen“ ermöglichten. Siehe: Jens Berger: Schwarzbuch Corona. Zwischenbilanz der vermeidbaren Schäden und tolerierbaren Opfer, Frankfurt am Main, 2021

7 Vgl. beispielsweise: Richard David Precht/Harald Welzer: Die Vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist, Frankfurt am Main, 2022

8 Vgl.: wikipedia.org/wiki/Gottfried_Wilhelm_Leibniz

9 Der große französische Schriftsteller der Aufklärung Voltaire greift die philosophischen Überlegungen von Leibniz auf und parodiert sie mehrfach in seinem Erfolgsroman ’Candide oder der Optimismus’ aus dem Jahr 1759. Schon die antagonistische Wortwahl des Buchtitels kündigt dem damaligen Lesepublikum seine scharfe Gesellschaftskritik an. Der ’Held’ der Novelle ’Candide’ wird präsentiert mit einem eher naiv aber aufrichtigen Urteilsvermögen, kombiniert mit einem eher einfachen Verstand. Candide ist eben ein ’grüner’ Jüngling, der ob seiner Unerfahrenheit seine Umwelt wie seine ihn umgebenden Mitmenschen gerade deshalb eben optimistisch und gar stets positiv aufnimmt.

10 „Der Kapitalismus hat jetzt die ganze und alleinige Verantwortung für die Gattung Mensch und die Erhaltung des Ökosystems der Erde.“Siehe: Joschka Fischer: Der Umbau der Industriegesellschaft. Plädoyer wider die herrschende Umweltlüge, Frankfurt 1989

11 Vgl. beispielsweise die Publikation des Gründers der dm-Drogeriemärkte aus dem Jahr 2016: Götz Werner/Adrienne Goehler: 1000 Euro für jeden. Freiheit. Gleichheit. Grundeinkommen, Berlin 2010. Grundlage seiner Überlegungen sind dabei die offen konstatierte strukturelle Arbeitslosigkeit, die prekäre Bezahlung der Arbeitnehmenden und die Vielzahl von befristenen Arbeitsverträgen, alles Begleitphänomene der gegenwärtigen Industriegesellschaft, auf die deren Macher keine Lösungen anstreben, um Armut abzuschaffen und den Menschen eine Existenz in Würde zu ermöglichen. Und die Position der Partei Die Linke: „Grundeinkommen: Supergau auf dem Linken-Bundesparteitag in Halle“, siehe: Demokratisch-links.de vom 9. November 2024; von Charlotte Ullmann, ehemaliges LaVo-Mitglied der Partei Die Linke, LV Hessen: „Der Supergau ist eingetreten. Für die Befürworter eines linken, emanzipatorischen Grundeinkommens (BGE)! Das linke Konzept, abgeschmettert auf dem Parteitag in Halle am 20. 10. 2024 nach kurzer kontroverser Debatte um ca.10:00 vormittags…“

12 Im Film ’I Robot’ wird jedem Menschen ein ’Roboter neuen Tpys’ ausgeliefert, der die Standartfrage artikuliert: „Was kann ich für Sie tun?“ Siehe auch: wikipedia.org/wiki/ I,_Ro-bot_(Film)

13 Das hier verwendete Wort des Filmtitels ’Elysium’ ist die latinisierte Form des griechischen Wortes ’Elysion’, was so viel wie „Land der Seeligen“ oder Insel der Seeligen bedeutet: siehe auch: wikipedia.org/wiki/Unterwelt_der_griechischen_Mythologie;

14 Der berühmte Schlusssatz im Werk ’Candide’ des französischen Philosophen Voltaire lautet: „…mais il faut cultiver le jardin“ (..aber, man muss den Garten bestellen!). Aldous Huxley hat seinen Roman im Jahr 1932 veröffentlicht. In dieser Fiktion einer zukünftigen Gesellschaft leben zwar alle Menschen im Luxus einer absoluten Wohlstandsgesellschaft, jedoch ….mit ’genormten Glück’…und die ’Katastrophe’ in der sarkastisch so bezeichneten sozialen Utopie einer ’Schönen neuen Welt’ entwickelt sich in spannend-faszinierender Weise vor dem geistigen Auge der Leserschaft… Siehe: Aldous Huxley: Schöne neue Welt, Hamburg 1953, S. 19https://www.stern.de/wirtschaft/grundeinkommen–erster-staat-zahlt-seinen-buergern-regelmaessig-geld-36970772.html?utm_source=firefox-newtab-de-de

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