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F R I E D E N S G E F L Ü S T E R    in  F R A N K F U R T   AM MAIN

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 25. September 2025

F R I E D E N S G E F L Ü S T E R    in  F R A N K F U R T   AM MAIN    von Charlotte Ullmann

Friedensgespräch am 9. September 2025 im Frankfurter Stadthaus zum 80ig-jährigen Gedenken

der atomaren Zerbombung von Hiroshima und Nagasaki,  mit  Flöten- und Okarina-Spiel von Künstlerinnen aus Hiroshima, ausgerichtet von der Volkshochschule Frankfurt am Main unter dem Thema: Wenn Staaten versagen: Sind Städte unsere beste Chance auf Frieden?

Der Konflikt und Friedensforscher Dr. Hendrik Simon leitete das Podiumsgespräch  mit einem Power-Point-Referat zur Lage des weltweiten Kriegsgeschehens ein.

Auf dem Podium versammelte sich die Crème de la Crème, mit einem abwesenden und entschuldigten Oberbürgermeister Mike Josef, der Stadträtin Eileen O’Sullivan (Volt), der deutsch-amerikanischen Politologin Cathryn Clüver Ashbrook , dem Referenten für Friedensbildung bei der evangelischen Kirche, Daniel M. Untch, sowie Tina Cramer, Referentin für Wissenstransfer.

Ja, da waren auf dem Podium die Verfechter eines Friedens von unten zusammengekommen,

die enthusiastisch und kleinteilig sich in der Darstellung ergingen, wie internationale Städtepartnerschaften via Schüler- und Jugendaustausch Freundschaften stiften können

unter den verschiedensten Menschen, und somit weltweiten Frieden schaffen von der Basis her.

Bei aller Euphorie, wer mag sich dem nicht verschließen? Friede, Freude, Eierkuchen!

Dieses Friedens-Geflüster auf dem Podium ging über mehr als eine Stunde, begleitet von einer säuselnden technischen Störung der Mikrofone, die wie ein lautes Flüstern aus dem All anmutete. „Friedensgeflüster“, rief eine Bürgerin dem Podium zu.

Und das war es, ein Friedensgeflüster,  mächtig aufgebauscht von unten her, gespeist aus dem hehren Bewusstsein demokratischer Gewissheiten, die umso bestimmter beansprucht werden,

je gewisser jedem die real existierende Scheindemokratie sich vor Augen führt.

Eklatant im Widerspruch stand dazu der eingangs gehaltene Vortrag von Dr. Simon, der die zunehmenden weltweiten Krisen, Konfliktherde und Kriege beschrieb.

Keine Frage auf dem Podium, woran das liegen könnte. Keine Frage zum Auseinanderklaffen der Bemühungen an der Basis um Frieden, die vorgeblich immer vernetzter und besser würden, und dem tatsächlich  zunehmendem Kriegsgeschehen, weltweit.

Diese Frage kam ganz  zum Schluss aus dem Publikum, gerade mal, um Anregung zu geben für eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema, um möglicherweise und endlich mal den Versuch einer Antwort zu erhalten , warum es immer mehr  kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Staaten gibt, obwohl die Mehrheit der Staatsbürger Krieg nicht nur ablehnt, und das weltweit, sondern vielmehr die größte Angst davor hat.

Dabei war der Titel der Veranstaltung bereits spannend gewählt: „Das Versagen der Staaten“!

Dafür hätte ich wenigstens in einem Nebensatz den Ansatz einer Analyse erwartet.

Immerhin, eine substantiierte Antwort der Frankfurter Stadtregierung lässt in einer möglichen Folgeveranstaltung auf sich warten.

„Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.“ (Jean Jaurès).

Charlotte Ullmann, Bürgerin Frankfurts seit 60 Jahren, am 10.09.2025

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