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RENTENANGST

Krieg in Mali

Erstellt von Gast-Autor am 20. Januar 2014

Schutztruppen im Goldrausch

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 20. Januar 2014

Wer deutsche Medien konsumiert, der entdeckt rund um den anhaltenden Mali-Bürgerkrieg die alten abgegriffenen Vokabeln: Die „Mission“ (SPIEGEL) ist wieder da, auch der neutrale „Einsatz“ (FAZ), der wohl leider „robust“ sein wird, feiert seine Auferstehung. Die extrem bescheuerte SÜDDEUTSCHE ZEITUNG lässt sogar den Begriff „Schutztruppe“ wieder aufleben. Weil die deutsch-französische Brigade bald nach Mali marschiert. Als wisse sie nicht, dass unter dem euphemistischen Namen „Schutztruppe“ schon einmal deutsche Mörderbanden in Afrika marodierend unterwegs waren. Und natürlich geht es, wie schon vor einem Jahr, als die französischen Truppen einen angeblich kurzen Rein-Raus-Krieg in Mali führen wollten, nur um eine „Sicherung“, das klingt wie Versicherung und kann nicht so schlimm sein. „Deutschland bereitet Afrika-Einsatz vor“ so lautet die durchgängige Schlagzeile. Und bestenfalls erfährt der Medienkonsument noch, dass die deutschen Truppen die französischen in Mali entlasten sollen, weil die gerade in der Zentralafrikanischen Republik beschäftigt sind. Vermutlich auch mit einer „Mission“.

Was man in den deutschen Medien nicht findet, ist das Wort „Gold“. Zwar haben mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Mali keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zwar liegt die durchschnittliche Lebenserwartung dort bei 48,1 Jahren. Aber in Mali gibt es jede Menge Gold. Nach Südafrika und Ghana hat Mali die drittgrösste afrikanische Goldindustrie: 2009 wurden bereits mehr als 51,3 Tonnen Gold produziert, Tendenz steigend. Natürlich bleibt von den enormen Gewinnen so gut wie nichts im Land. Es sind internationale Konzerne wie der US-Finanzinvestor Randgold Resources Ltd. mit dem Sitz im europäischen Steuerparadies Jersey, die sich die Taschen füllen. Unter den Konzernen ist ebenfalls die Pearl Gold AG mit Sitz in Frankfurt, die dort auch an der Börse notiert ist. Das deutsch-französische Unternehmen braucht die deutsch-französische Brigade dringend: Denn der Bürgerkrieg lässt die Ausbeutung der malischen „Kodieran-Goldmine“ stocken.

Auch das Wort Uran taucht in den vornehmen deutschen Medien nicht auf. Schon vor Jahren hat der französische Atomkonzern AREVA Uranvorkommen in Mali entdeckt. Auch die kanadische Rockgate Capital Corp. schürft in dieser Gegend. Über den Vertrag mit dem korrupten malischen Regime erfährt man keine Einzelheiten. Richtiges Pech hat die australisch-britische Oklo Uranium Ltd. Ihre Ausbeutungs-Stätten liegen im Gebiet der Tuareg-Rebellen. Ähnlich schlecht geht es der kanadischen Great Quest Metals Ltd., deren Aktienkurse seit dem Beginn des Bürgerkrieges 2012 auf ein Siebentel ihres bisherigen Wertes fielen. Nach der Nachricht über die französische „Intervention“ hat sich der Wert der Aktie allerdings fast verdoppelt. Sie alle können auf den „Einsatz“ der deutsch-französischen Brigade nicht verzichten. Ein Einsatz, der dann ganz sicher als Sicherung der Menschenrechte und der Demokraten verkauft werden wird. Schon bei den malischen Präsidentschafts-Wahlen Mitte des letzten Jahres, bei denen die jeweilige Wähler-Stimme für etwa 1,50 Euro gehandelt wurde, fanden deutsche Medien das Ergebnis durchweg demokratisch.

Das Wort „Tuareg“ kann man tatsächlich schon mal lesen oder hören. Mal werden sie nur als „Rebellen“ bezeichnet, dann gern auch pauschal unter dem Begriff „Islamisten“ geführt, um schließlich in die Schublade des „Terrorismus“ gesteckt zu werden. Sich die Geschichte der Tuareg anzusehen, das ist für den deutschen Redakteur einfach zu schwierig. Er müsste dann schreiben, dass die Tuareg im Ergebnis willkürlicher französischer Kolonialpolitik in Mali immer benachteiligt wurden. Und viele von ihnen als Elitetruppen Gaddafis in dessen politisches Nomaden-Konzept eingebunden waren, aber dann von den NATO-Streitkräften aus Libyen vertrieben wurden. Wenn er das schreibt, der Herr Redakteur, wie soll er angesichts des kaputten Libyens seine Kriegsbegeisterung von damals rechtfertigen? Und wie könnte er dann in diesen Tagen den von Frau Merkel erfundenen „Ertüchtigungs-Einsatz“ zugunsten der Regierungstruppen wohlwollend an den Medienkonsumenten weitergeben?

Natürlich werden die deutschen Truppen, die den französischen nur den Rücken für den Krieg in der Zentralafrikanischen Republik freihalten sollen, die malischen Truppen nur „ertüchtigen“, wie die deutschen Soldaten das höchst erfolgreich seit Jahren in Afghanistan tun. So erfolgreich, dass nichts gut ist in Afghanistan. Die französische Armee ist bei ihrem parallelen „Einsatz“ in der Zentralafrikanischen Republik in einem Land unterwegs, dessen Boden jede Menge Uran und Diamanten birgt. Der frühere Staatschef und selbsternannte Kaiser der Zentralafrikanischen Republik (ZAR), Jean-Bédel Bokassa, ging mit diesen Diamanten großzügig um. Er verschenkte sie bei Staatsbesuchen als Gastgeschenk. Auch an den französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing. Wahrscheinlich rein zufällig betreibt der französische Atom-Konzern AREVA sein Urangeschäft ebenfalls in der ZAR. In den nächsten Tagen und Woche werden wir aus den deutschen Medien allerdings erfahren, dass es sich bei der „Operation“ in der ZAR um einen humanitären Einsatz handelt. Und dass unsere tapferen Truppen die malische Armee nur ertüchtigen, um dieser Humanitäterä zum Erfolg zu verhelfen.

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Fotoquelle: This work has been released into the public domain by its author, Aramgutang at the English Wikipedia project. This applies worldwide.

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Bellender Hund Bierbaum

Erstellt von DL-Redaktion am 3. August 2013

Bierbaum in der Spur seiner Herrschaften ?

Das was wir in der letzten Woche berichteten, bestätigt jetzt auch die SZ. Lafontaine wird im Saarland aller Wahrscheinlichkeit keine aktive Wahlkampfarbeit für seinen Verband leisten. Wenn die Fraktion der Linken jetzt vernünftig reagiert, wird sie ihm daraufhin als Fraktionsführer das Vertrauen entziehen. Mit solch einer Aktion könnte Bierbaum gleichzeitig deutlich machen das ihm die Partei wichtiger als der Fraktionsvorsitzende ist!

Ansonsten sollten die Mitglieder froh sein ihren rechten Hemmschuh am linken Bein endlich los zu sein. Erhalten sie doch nun endlich die Möglichkeit zu zeigen was wirklich in Ihnen steckt. Sie könnten den Nachweis erbringen auch etwas anderes zu können als das beständige Abnicken. Den aufrichten Gang und ehrliches, politisches Arbeiten lässt sich auch bei vielen im fortgeschrittenen Alter noch lernen.

Heißt es nicht immer, Reisende soll man nicht aufhalten? Besser weg mit Schaden, als ein Schrecken ohne Ende? So wird auch das linke Traumpaar feststellen das die Bäume in NRW nicht in den Himmel wachsen. Denn auch dort liebt das Volk den Verrat und nicht gerade den Verräter. Wenn diese dann auch noch zu Zweit auftauchen, wird man ihn schnell wieder von der Palme herunterholen.

Ja, es gibt diese Fäden in den verschiedensten Farben, welche sich durch die Leben der Menschen ziehen und es ist sicher kein Zufall wenn in der Farbenlehre  die Farbe Gelb für Geld, Gold und Glamour steht. Gelb symbolisiert in unserer Kultur aber auch Neid, Geiz, Eifersucht, Verlogenheit und Egoismus. War das für Viele bislang nicht sichtbar?

Wo liegt das Problem einmal keine Mandate für den Bundestag erreicht zu haben? In der persönlichen Wertschätzung der einzelnen Bewerber für die Mandate? Wäre es nicht viel wichtiger erst einmal vernünftige Strukturen zu schaffen, welche von den Jeweiligen Vorsitzenden der Partei unabhängig sind? Genau dass was über die Jahre vor der Gier nach der persönlichen Bereicherung des einzelnen versäumt wurde? Der weitere Aufbau einer Partei wurde genau zu dem Zeitpunkt abgebrochen, als das Problem der persönlichen Versorgung in den Vordergrund trat.

Die Reaktion eines Heinz Bierbaum spiegelt so ziemlich genau die Stellung der Politik in den Augen der Öffentlichkeit wieder. Die bedingungslose Götzenanbetung eines persönlichen Favoriten, von ansonsten unfähigen Personen in der Politik. Viele Mitglieder und Ehemalige vertreten die Meinung in Bierbaum einen unselbständigen Nachläufer seines Herrn und Meisters zu sehen. Da Lafontaine nun vor weiteren Abstimmungsniederlagen die Flucht ergreift, sollten ihm seine ehemaligen Trittbrettfahrer eiligst nachfolgen. Eine Zukunft werden auch sie in der Partei schwerlich haben.

Lafontaine lässt das Saarland links liegen

Die Linke im Saarland muss eine neue Erfahrung machen: Erstmals stellt sich Oskar Lafontaine in einem Wahlkampf der Partei nicht als Zugpferd zur Verfügung. Stattdessen tourt er durch Nordrhein-Westfalen.

Oskar Lafontaine hat sich offenbar entschieden. Der 69-Jährige wird sich im Wahlkampf wieder ins Zeug legen – aber nicht unbedingt im Saarland. Stattdessen wird die Linke an der Saar erstmals seit ihrer Gründung 2007 voraussichtlich einen Wahlkampf führen müssen, in dem ihr Zugpferd keine Rolle spielt – weder auf Plakaten noch auf Kundgebungen. Dafür hat ihn allein die Linke in Nordrhein-Westfalen – Spitzenkandidatin ist dort seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht – für acht Auftritte im September verpflichtet: in Recklinghausen, Wuppertal, Krefeld, Düsseldorf, Dinslaken, Herne, Paderborn und Gütersloh. „Im Saarland sind keine Auftritte von Oskar Lafontaine geplant, er lehnt alles ab“, wurde der SZ aus Parteikreisen bestätigt.

 Lafontaine weilt derzeit im Urlaub. Wie es scheint, fehlt ihm die Lust, sich für eine Sache zu engagieren, die am 22. September seiner Ansicht nach im Desaster enden wird. In der Partei wird seit den zum Teil tumultartigen Mitgliederversammlungen im Mai und Juni mit einem katastrophalen Ergebnis im Saarland gerechnet.

Quelle: Saarbrücker-Zeitung >>>>> weiterlesen

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Lafontaine: DL/ UP

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