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Alice im Wunderland

Erstellt von DL-Redaktion am 8. Februar 2014

Alice im Opfertopf

"The Journey" (1903) by Elizabeth Shippen Green

Sollte man Mitleid haben mit diesen Menschen welche sich bereitwillig auf die heiße Herdplatte setzen um sich danach empört zu beschweren Verbrennungen davon getragen zu haben. Zufall oder nur dass Zeichen einer ausgleichenden Gerechtigkeit. Trifft es doch für gewöhnlich auch noch die Richtigen. Menschen welche sich zuvor haushoch über die Anderen erhoben haben.

Nicht nur Schwarzer glaubte im Wunderland zu leben. Richten über Andere, damit ist nicht nur sie gehörig auf die Nase gefallen und sieht sich nun der öffentlichen Häme und des Spott ausgesetzt. Zur Genugtuung der zuvor Verfolgten? Darüber mögen diese selber Urteilen. Interessantes aber und in der Politik übliches, war gestern in der CDU im Fall Linssen zu beobachten: Mit dem Rücktritt des großen Familienmenschen, welcher seine Mutter unterstütze, wurde er im gleichen Moment mit den Lobeshymnen seiner Parteikollegen über schüttet. Man sieht daran, auch ein eventuell kriminelles Verhalten ist unter Politikern achtenswert.

Das übrigens in allen Parteien, und ganz besonders in der LINKEN. Ist man/frau doch im besonderen hier nur allzu gerne bereit allgemeinen Vorverurteilungen und dem Rufmord die Wege zu bereiten. Ist es doch sehr wahrscheinlich die einzige Gelegenheit einem bislang eher ruhigen Lebenslauf noch einen gewissen „Kick“ zu geben. So lesen wir schon in dem „Lied von der Glocke“ eines gewissen Friedrich Schiller, welcher im übrigen heute zu den Linken gezählt wird und dann, nach besuchen von Linken Parteiveranstaltungen folgendes wiederholen würde:

„Da werden Weiber zu Hyänen
Und treiben mit Entsetzen Scherz,
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Zerreißen sie des Feindes Herz.
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
Sich alle Bande frommer Scheu,
Der Gute räumt den Platz dem Bösen,
Und alle Laster walten frei.
Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
……………..“

Alice im Opfertopf

Der Motor meines ganzen Handelns ist Gerechtigkeit. Ein Leben, in dem ich nicht alles in meiner Macht Stehende getan hätte, um dieses Ideal zu verwirklichen, wäre für mich ein verpasstes Leben.“ Große Worte der jungen Alice Schwarzer, an die sich die älter Gewordene gern heute noch öffentlich erinnert, so wahr erscheinen sie ihr. Natürlich wurden sie ihr nun um die Ohren gehauen.

Steuergerechtigkeit kann sie schon mal nicht gemeint haben. Beziehungsweise: Wir sind ZeugInnen eines verpassten Lebens als Steuerbürgerin. Was macht das mit unserem Bild von Alice Schwarzer?

 „Statt ,mein Bauch gehört mir‘ „, wird nun gekalauert, “ ,mein Konto gehört mir‘.“ Nur wenige können sich erwehren, Schwarzer ihren eigenen Leitsatz entgegenzuhalten: „Das Private ist politisch“ – nun, da sie das Steuergeheimnis für sich reklamiert und von Rufmord redet. Und die KommentatorInnen haben recht: Das Steuergeheimnis wurde offenbar gebrochen, aber 30 Jahre Steuern in sechsstelligen Beträgen zu hinterziehen, das wiegt im Vergleich allemal schwerer.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :    „The Journey“ (1903) by Elizabeth Shippen Green

 

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