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Die zweite Wahl in WAF

Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 16. März 2010

Auch die Reservebank wurde geräumt

Der wahl-erprobte Kreisverband der Linken in Warendorf hat nach dem bedauernswerten Rücktritt des Thomas Bolle nun seine buchstäblich zweite Wahl gefällt. Diese war erwartungsgemäss.

Der Allzweck-Kandidat Reiner Jenkel wurde Gestern während einer kurzfristig anberaumten Sitzung zum Landtagskandidaten gewählt.

Reiner Jenkel, ein beamteter Lehrer und Ratsherr in Ahlen, mit entsprechender Bezahlung, ist sicher nur die ultima ratio eines völlig desolaten Kreisverbandes. Eine Notlösung bestenfalls, da dieser verwaiste Wahlbezirk mit einer Person besetzt werden musste!

Jenkel, der gern kostspielige Urlaube in Italien verbringt, der gern nach eigener Aussage später mal in Italien de-luxe-mässig leben will, mit Hang zu teuren Lustkäufen, mag für die Brigade der Ahlener Linken wählbar sein, aber sicher nicht für Menschen, die auf die LINKE Hoffnungen setzen.

Mit Jenkel hat der Kreisverband seinen personal-politischen Offenbarungseid abgeleistet! Jenkels opportunistische politische Handlungsweisen sind innerparteilich bekannt. Zudem fungiert er als Lobbyist seines langjährigen privaten Schwimmclubs in Ahlen, dort hat er viele Sportsfreunde, wo er seine Position im entsprechenden Ahlener Ausschuss nutzt. Dieser Kandidat ist sicher nicht für linke BürgerInnen wählbar! Linke WählerInnen sind keine Italien-Urlauber. Sie kämpfen vielmehr darum, den Monat mit ihren Familien einiger massen schlecht als recht, über die Runden zu bekommen. Ein Jenkel braucht das nicht, seine Beamtenbezüge (und seine Mandatsträgerbezüge) sind üppig. So kann er sogar seine Kinder zu Schulaufenthalten in die USA schicken. Davon träumt der / die linke Wähler / Wählerin ein Leben lang! Es sei den Jenkels aber gegönnt. Nur, ob so ein Kandidat das linke Wählerherz schneller schlagen lässt?

Seine eigenen un-linken Träume können die WählerInnen in einer höchst-peinlichen Homestory in der GLOCKE vom 21.9.2009 nachlesen!

Sein politisches Verständnis für linke Politik ist gegen NULL angesiedelt. Er, der gern bei der Bundeswehr war und das Macho-Leben dort genossen hat, ist eine willfährige Marionette der Ahlener Kaderführung. Unglaubhaft und ein weiterer unpolitischer Tiefpunkt dieses in sich zerstrittenen Kreisverbandes.

Eine Vernetzung in gesellschaftliche Strukturen wie Gewerkschaften, soziale Verbände und dergl., hat dieser Kreisverband bis Heute nicht erreicht. Dieser Umstand wird scheinbar auch vermieden. Eine direkte Auseinandersetzung mit Gewerkschaften, sozialen Institutionen oder linken-kritischen Verbänden findet weiterhin nicht statt und erscheint immer mehr unerwünscht. Selbst zum aktuellen Thema „Neonazismus in Ahlen“ fand auf der Sitzung keine nennenswerte Auseinandersetzung statt. Den Linken werden die eigenen Themen lästig.

Im Verlauf dieser erneuten Ahlener Krisensitzung, drohte das Jungmitglied Epping, nebenbei für die Linke im Ahlener Rathaus, damit, das die Jugendorganisation „Solid“, die in Ahlen angeblich über ein Dutzend Mitglieder haben soll, den Wahlkampf nicht unterstützen werde. Er, Epping, sei natürlich als Ratsherr davon ausgenommen. Das Gleiche galt dann auch für die beiden minderjährigen Kinder des Jenkel, die mittlerweile in den Ortsverein der Linken integriert werden. Epping reagierte verschnupft darauf, das er mal wieder in einer früheren Sitzung per Antrag erfolglos versucht hatte, als Jugendvertreter in den Kreisvorstand zu gelangen. Dies wollte die damalige Mehrheit nicht. Daher versagt nunmehr die „Ahlener Solid“ ihrer Partei die Unterstützung beim Landtagswahlkampf.

Weitere Tumulte gab es um das im März neu zu eröffnende Büro der MdB Remmers. Remmers hat das Büro in der Klosterstrasse in Ahlen angemietet und zahlt. Somit ist sie die Mieterin, nicht der Kreisverband. Der Kreisvorstand berichtete, das dann ab Zeitpunkt der Eröffnung alle Protokolle in diesem so genannten Bürgerbüro ausliegen werden. (Nebenbei: Der Kreisvorsitzende musste wegen eigener Termine die Sitzung zur Mitte der Zeit verlassen. Vermutlich hat man deshalb zuerst Jenkel gewählt und dann die für nicht so wichtig erachtete Mitgliederversammlung hinten an gestellt). Das Kreistagsmitglied und ehemalige DKP-Stadträtin Müller wies darauf hin, das man dort nur „rein dürfe, wenn man sich gut benimmt„. Auf Rückfrage, ob das hiesse, das also Kritiker von Remmers oder des Kreisverbandes dort per se ausgeschlossen werden, musste Müller ihren Einwurf relativieren: „Nein, wie in einer Kneipe, wer sich da schlecht benimmt, fliegt raus!“ Sicher wird die Hausordnung nicht ohne Frau Müller erstellt werden. Frau Müller erwies sich einmal mehr als autokratische Führungsperson mit wenig diplomatischem Geschick. Frau Müller, jetzt Kreisrätin, besetzt im Kreistag Warendorf wirtschaftlich und kulturell für sie interessante Ausschüsse. Wird ihr Kritik gegenüber geäussert, verfällt sie in ihre bekannte Leidens-Rolle. Peinlich!

Für Beobachter dieser Sitzung wurde wieder einmal überdeutlich, das Ablauf und weitere Planungen des Kreisverbandes, wie stets im Vorfeld, durch einige wenige Personen um Müller herum in kleinem Kreis vorbereitet wurden. Eine neuerliche Schmach, wie den Rücktritt des ersten Kandidaten Bolle, wollte man unter allen Umständen vermeiden. Mit Jenkel wurde ein Angehöriger des inneren Zirkels bestimmt. Das er unverhältnismässig viele NEIN-Stimmen erhielt, war auch ein Zeichen dafür, das dieser Kreisverband in sich immer weiter zerstritten ist.

Mit bescheidenen 19 anwesenden wahlberechtigten Mitgliedern bewies dieser Verband einmal mehr, das das Interesse, selbst bei der Wahl eines Landtagskandidaten, immer mehr schwindet. Man/Frau bleibt unter sich. Presse war nicht anwesend! Weitere Planungen, etwa neue Ortsverbände zu eröffnen und dergleichen, spielen keine Rolle mehr. Ämter-und Postenhäufung sind an der Tagesordnung und auch nicht unerwünscht. Jenkel, der selbst Fehler bei seinem letzten Wahlkampf eingestehen musste, ist sicher auch diesmal nicht der Stimmenfänger der Linken, als welcher er dargestellt wurde. Die Wahlerfolge im Jahre 2009 ergaben sich auch aus der damaligen Pro-Links-Stimmung in Deutschland. Diesmal ist die Stimmung anders und die Linken werden zwangsläufig realistischer. Die Nicht-Anwesenheit des Kreisvorsitzenden Vöcking an der Kreismitgliederversammlung, wegen anderer Termine, zeigt auch dessen Unfähigkeit diesen Verband zu führen. Kritiker werden weiterhin kaltgestellt und es wird ihnen bereits im Vorfeld mitgeteilt, das man sie eigentlich im neuen Bürgerbüro nicht sehen möchte. Selbst der Parteinachwuchs wird immer mehr zur Chefsache erklärt.

Dieser linke Kreisverband dümpelt mehr schlecht, als recht, vor sich hin. Politikunfähig, ohne Visionen und ohne neues Personal. Damit stellt dieser linke Kreisverband keine Wahlalternative für die BürgerInnen im Kreis Warendorf dar. Linke Politik wird derzeit ausserhalb dieses Kreisverbandes sicht- und hörbar gemacht!

Abschliessend noch: der ehemalige Vorsitzende/Sprecher der Linken Warendorf, Ferit Atac, sowie der ehemalige Vizechef der Kreis-Linken, Siegfried-Siggi-Darga, blieben dieser Krisensitzung fern.

Grafikquelle: Redaktion / DL  privat /CC-Lizenz „Namensnennung 3.0 generischbei Verlinkung

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