Zoff in der Saar-Linken
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 27. Oktober 2017
„Jude“ oder „Judas“?
Den folgenden Artikel reiche in diesesmal ohne weiteren Kommentar weiter. So hat ein jeder die Möglichkeit seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Nur das : So wird die Partei gesehen und genau darum wird sie – oder auch nicht gewählt. DL – Red. IE
Von Christoph Schmidt-Lunau, Frankfurt am Main
Die Affäre um die antisemitische Äußerung des Saarlouiser Linksparteichefs Mekan Kolasinac ist ein neuer Tiefpunkt der Grabenkämpfe in der Landespartei.
Der heftige Zoff in der saarländischen Linkspartei geht weiter. Nach Zank und Mauscheleien im Vorfeld der Bundestagswahl, werfen Genossen dem wiedergewählten saarländischen Linken-Abgeordneten Thomas Lutze aktuell vor, er dulde Antisemitismus in seinem Umfeld. Mitte Oktober hatte Lutzes Mitarbeiter Mekan Kolasinac, der auch Parteivorsitzender in Saarlouis ist, über den Bundesvorsitzenden Bernd Riexinger in einem Facebookeintrag geschrieben: „Falsche, hinterlistige Jude“ (sic). Anlass für diese Schmähkritik waren Zeitungsberichte, nach denen Riexinger die Spitzenkandidatin und Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Sahra Wagenknecht, aus der Partei habe mobben wollen.
Nach empörten Reaktionen korrigierte sich Kolasinac: Er habe sich bloß vertippt und Riexinger lediglich als „falschen hinterlistigen Judas“ kritisieren wollen.„Das macht die Sache nicht besser“, meint der ehemalige saarländische Bundestagsabgeordnete Volker Schneider, der inzwischen Geschäftsführer der von Wagenknecht angeführten Linksfraktion im Bundestag ist. „Das ist die Sprache des NSDAP-Hetzorgans Der Stürmer“, so Schneider zur taz.
Die Affäre markiert einen neuen Tiefpunkt der Grabenkämpfe, mit denen sich die Landespartei seit fast zehn Jahren schwächt. Die Brüche verlaufen quer zu inhaltlichen Positionen. Auf der einen Seite streitet Parteigründer, Fraktionschef und Ehemann von Wagenknecht, Oskar Lafontaine, zusammen mit der Mehrheit der Vorstands- und Fraktionsmitglieder. Auf der anderen Seite stehen der wiedergewählte Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze und seine Mitstreiter, darunter der Vorsitzende der Schiedskommission, Nikolaus Staut.
Quelle : TAZ >>>>>> weiterlesen
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Grafikquelle : Blogsport / Ein ganzes Leben wie Göttin und Gott in Frankreich – andere Arbeiten lassen :
Freitag 27. Oktober 2017 um 12:31
Volker Schneider wollte mit Mekans Stimmen für Listenplatz 1 kandidieren. Es gab ein Treffen. Mekan war bestimmt nicht dazu „eingeladen“ worden, ihm guten Tag/guten Abend zu wünschen.
Mit am Tisch saß der Landesschriftführer Loch, der Schneider seine Hilfe anbot und Martina Clemens-Kien.
Seit Wochen gießt Schneider Öl ins Feuer. In wessen Auftrag?
Bei dem Gestapo-Fauxpas von Huonker gab es meines Wissens keine laute und medienwirksame Kritik von Schneider.
Wenn zwei ins „Fettnäpfchen“ treten: eine wird geschont, der andere wird bis aufs Messer attackiert. Beschämend.
Freitag 27. Oktober 2017 um 20:25
Schneider wollte auf 1 und M. Heib auf 2. je nachdem wer es schaffen würde sollte den jeweils anderen als Büroleiter einstellen. Alles klar ?
Samstag 28. Oktober 2017 um 16:16
Löschung…… Kommentator hat Link nicht beigebracht.
Aus d. Vergangenheit ist uns bekannt, dass nicht alle Ausführungen/Behauptungen des Kommentators den Tatsachen entsprachen.
Montag 30. Oktober 2017 um 14:37
Für alle Loch-Anhänger:
Inkompetenz des Fraktionsvorstandes im Regionalverband verhilft NPD zu Ausschusssitz!
Das Wahlverhalten von Herrn Gilcher …
http://www.demokratisch-links.de/richtigstellung-im-linken-kv-saarbrucken
Dienstag 31. Oktober 2017 um 18:54
Die ehem. MdL hat sich für ihren Gestapo-Vergleich nicht gleich entschuldigt.
https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/13233093_1780405945524489_5779307434321113832_n.jpg?oh=f93ea8dc83d9831c87f5010461e44c26&oe=5A668748
Mekan K. hat sich sofort entschuldigt. Huonker musste erst dazu aufgefordert werden!!!
Dienstag 31. Oktober 2017 um 21:33
Nicht zu vergessen, dass Huonker politisch sehr erfahren ist.
Huonker notierte in ihrem Bericht wörtlich: „Zum Schluss und diese Worte wähle ich sehr bewusst: Diese mir geschilderte Abschiebepraxis erinnert mich an Gestapo-Methoden, als man Juden transportiert hat. Nur der Endpunkt ist ein anderer.“ Mittlerweile hat sie diese Passage gelöscht.
https://m.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/huonker-und-der-gestapo-vergleich_aid-1711670?pgnr=1
Meinung:
Eine böse Entgleisung
Von SZ-Redakteur Michael Jungmann
Das Recht auf freie Meinungsäußerung hat selbst für scharfzüngige Oppositionspolitikerinnen seine Grenzen. Genau diese hat die Linken-Abgeordnete Birgit Huonker mit ihrem ehrverletzenden Gestapo-Vergleich deutlich überschritten. Sogar mit Vorsatz, will sie doch ihre Worte bewusst gewählt haben.
Abschiebungen und insbesondere die Schicksale von Frauen und Kindern, die auf dem besten Weg der Integration waren, lassen ganz bestimmt auch routinierte Polizisten nicht kalt. Diese Fälle gehen oft unter die Haut. Job der uniformierten Frauen und Männer ist es, rechtsstaatliche Anordnungen, die meist von Gerichten abgesegnet sind, durchzusetzen. Wenn sie dafür von einer Volksvertreterin mit der Gestapo verglichen werden, ist dies eine Entgleisung der allerübelsten Art. Eine Entschuldigung ist überfällig!
https://m.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/huonker-und-der-gestapo-vergleich_aid-1711670?pgnr=1