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Zeit für eine linke Regierung

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 17. Dezember 2015

Zeit für eine linke Regierung

 von Michael Brie

Die Links-Partei muss für eine Politik-Wende ein Bündnis mit sozialen und ökologischen Gruppen schmieden. Eine Mitte-Links-Regierung kann nicht die Lösung sein.

In seinem Gastbeitrag vom 27. November hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im Bundestag, Klaus Ernst, seine Partei aufgefordert, endlich von der Zuschauertribüne runterzukommen und Tore zu schießen. Vorbild ist ihm Günter Netzers Eingriff in den DFB-Pokal von 1973, als sich der Spieler selbst einwechselte und zum Erfolg beitrug.

Aber stimmt die Diagnose von Klaus Ernst, dass es „unsere Niederlagen“, Niederlagen der Linken, seien, die in den europaweiten Rechtsruck gemündet haben? Ist die These richtig, dass sich die demokratische Linke an einer „Abwehrlinie“ neu erfinden muss? Und vor allem: Ist das strategische Ziel mit dem Kampf um eine „Mitte-Links-Regierung“ richtig bestimmt?

In allen drei genannten Fragen möchte ich widersprechen: Erstens war es die neoliberale Politik der Allparteienkoalition, die das permanente Erstarken der Rechten ermöglicht hat. Von dieser Politik geht keine Hoffnung aus, und wo die Hoffnung verkümmert, wachsen Nationalismus und Ausgrenzung. Zweitens können wir uns nicht von der Abwehrlinie aus neu erfinden. Wir dürfen uns nicht vors eigene Tor stellen, sondern müssen den Angriff ins gegnerische Feld tragen – das machte der von Klaus Ernst beschworene Günter Netzer ja gerade 1973 vor. Und drittens und vor allem: Es geht nicht um eine Mitte-Links-Regierung. Von denen gab es in der Europäischen Union (EU) schon viel zu viele. Mitte-Links hat die umfassende Durchsetzung des Neoliberalismus mit modifizierten Mitteln erst ermöglicht. Die Regierung Schröder-Fischer war die Probe aufs Exempel.

Alles ist in Bewegung

Inhalt einer linken Regierungspolitik müsste vor allem der sozialökologische Umbau sein. Das ist nicht neu und doch aktueller denn je. Ein solcher Umbau stünde auf zwei Säulen. Die eine Säule wäre ein großes, strategisches angelegtes Programm des qualitativen wie quantitativen Ausbaus jener Bereiche, die für die soziale und kulturelle Integration, Bildung, Gesundheit und Sorge verantwortlich sind. Denn daran kranken wir vor allem – am mangelnden Zusammenhalt der Gesellschaft.

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Fotoquelle: Wikipedia – Blömke/Kosinsky/Tschöpe

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