DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Die – Woche

Erstellt von Redaktion am Montag 4. Oktober 2010

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Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der letzten Woche?

Friedrich Küppersbusch: Guttenberg drischt beim JU-Jugendtreff auf die Grünen ein.

Was wird besser in dieser?

SPD will sich in Guttenberg-Reden einklagen.

In Stuttgart gehen Polizisten handfest gegen die Bahnhofsgegner vor. Sendet die CDU dort Truppen gegen die eigenen Wähler?

Merkels Wendung, die Landtagswahlen Ende März 11 „zur Volksabstimmung über S521“ zu machen, passt nicht zu ihrer geübten Strategie, Widerstand sich an der Zeit zerreiben zu lassen. Hier ist wenig Zeit, Mappus wird das Thema nicht mehr loswerden. Und die bewährte Strategie, Gewalt in die Kontroverse zu tragen und dann auf die anderen zu zeigen, geht gerade eindrucksvoll schief. Habituelle CDU-Wähler gucken sich hier mal in Zeitlupe und nah an, wie es wohl bei Atomkraft und Umweltbewegung auch gewesen sein mag. Mappus bewirbt sich um die Stimmen derer, die blinden Gehorsam gegen die Obrigkeit gut finden.

Als Hartz IV nur um fünf Euro erhöht wurde, ging niemand auf die Straße. Auch nicht bei der Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. Wieso interessiert die Leute stets nur das, was vor ihrer eigenen Haustür passiert?

Der Durchmarsch der Standortenführer im öffentlichen Diskurs hat zwei überlappende Schichten entmündigt: die auf Sozialleistungen angewiesenen Lohnabhängigen und die Reservearmee der nicht-blutsdeutschen Deutschen. Das, was in klassischen Begriffen ein „Proletariat“ war, ist zerschimpft in „zu Teure“, „zu Fremde“, „zu Bedürftige“. Und insgesamt auf den Nenner diskriminiert: Seid froh, dass wir euch noch dulden. Umso erstaunlicher, dass dann andere gesellschaftliche Konflikte ausbrechen und sich an – zugegeben: mitunter überraschenden – Themen entzünden. Schulreform, Religionsunterricht, Rauchen – gemeinsamer Nenner: Nicht mehr links gegen rechts, hier gegen da, sondern Bürger gegen Parteien. Es ist ein tastendes Suchen nach Post-Parteien-Demokratie auch darin.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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