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RENTENANGST

Die – Woche

Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 31. Dezember 2015

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Jahresrückblick 2015

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Ein Jahr der Krisen: Varoufakis scheitert, das G36 schießt nicht richtig und Merkel versucht den Weg des Anstand. Anders als bei Atomausstieg, Agenda und Berufsarmee hatte sie bei den Flüchtlingen keine fertige Politik einer Vorgängerregierung in ihrer Schublade paratliegen. Deshalb funktioniert es bisher nicht.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht im vergangenen Jahr?

Friedrich Küppersbusch: Ok, ihr plant eine eigene Ausgabe?

Und was wird besser im kommenden?

Könnten wir Varoufakis gegen Jauch tauschen?

Januar: Syriza gewinnt die Wahlen in Griechenland und ein „Sexsymbol“ wird Finanzminister: Yanis Varoufakis. Er bleibt es nur ein gutes halbes Jahr. Wie war er?

Varoufakis ist der Politiker, den die SPD nicht hat – zu dem Programm, das die SPD nicht hat. Er performte Offensivwurschtigkeit, wo gut domestizierte Staatslinke jederzeit eurythmisch den Sachzwang tanzen können.

Das fulminante Referendum gegen die EU-Politik – um ihr anschließend widerstandslos beizutreten: Hier blitzte kurz auf, welchen Wumms die europäische Linke haben könnte, wenn sie sich nicht für die bessere Rechte hielte.

Letztlich hat Merkeldeutschland Europa einen Anti-Föderalismus aufgezwungen, mit dem nach dem Krieg Bayern erfroren wäre und Bremen heute tot. Varoufakis Abgang kann man als Scheitern des Schaums am Schläger belächeln. Der Rest war eine pfiffige Recherche der Jauch-Redaktion und die glückliche Koinzidenz von Böhmermanns Stattfindekrankheit und einem treffsicheren Witz.

Februar: Nach dem Terroranschlag auf Charlie Hebdo sind die deutschen Karnevalisten verunsichert: Islamkritische Wägen bleiben in der Garage, die Braunschweiger Sause wird gleich abgesagt. Für Sie als Kölner ein No-Go?

Mir imponierte besonders die eilig einberufene Pressekonferenz von Titanic; einer Zeitschrift, die seit Jahrzehnten viele Druckseiten darauf verwendet, anderen Leuten anzuhämen, dass sie aber auch nicht lustig seien.

Für eine Publikation, die gerade neulich wieder, 1988, mit einer „Bunstiftleckeraffäre“ das Land ins Wanken brachte – liegt der Selbstvergleich mit „Charlie Hebdo“ natürlich nahe. Zuvor hatte sich auch Dieter Nuhr in der regimekritischen Welt dahingehend geäußert: Kollegen, die seine Islam-Scherze nicht unterstützten, hielten Satire „in vielen Fällen wohl nur für ein Geschäftsmodell“.

Wie man bei diesem Thema von nichts auf hundert zum Thema Honorarhöhe findet, bleibt der ganz eigenen Gedankenwelt von Dieter Nuhr anvertraut. Freuen wir uns mit jedem Islam-Satiriker, dessen Witze nicht am nächsten Montag von Pegida durch Dresden getragen werden.

Und wenn manches an der deutschen Satireszene auch gummistiefelig nach Strebergarten riecht – gerne auch Applaus für die Themenwagen zur Meinungsfreiheit, die sich Karnevalisten in Düsseldorf und Köln dann doch noch trauten. Die Geburt des Karnevals aus der Narrenfreiheit vor der Fastenzeit verpflichtet zu Kirchenkritik. Und nur katholische Pfaffen demütigen – ja nun. Vermutlich stehen die drauf.

März: In Frankfurt brennen Barrikaden gegen die Eröffnung des neuen Gebäudes der Europäischen Zentralbank. Dabei hatte sich doch gerade deren Präsident, Mario Draghi, in der Griechenlandkrise sauber verhalten und angekündigt, ALLES für die Rettung der Griechen zu tun. Haben Sie Mitleid mit der EZB?

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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