Die – Woche
Erstellt von Redaktion am Montag 10. September 2012
Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Macht sich im Rückblick auf die vergangene Woche Gedanken über Baumarkt-Werbesonderaktionen mit Sarrazin und das fortschreiten der Altersarmut.
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?
Friedrich Küppersbusch: Der Verlag der Wulff-Biografien müsste mal langsam den Verkauf anheizen.
Was wird besser in dieser?
„Rotlichtmilieu“ – hübscher Name fürs Fernsehen.
Thilo Sarrazin erhält den Deutschen Mittelstandspreis für seine publizistische Auseinandersetzung mit der Eurokrise, die „auch vor unbequemen Wahrheiten und Repressalien ’seiner‘ SPD nicht zurückschreckt“. Verdient?
Wirft die Frage auf, ob und wie man aus dem deutschen Mittelstand austreten kann, wenn der eintritt. Mittelmaßpreis wäre auch hübsch und ehrlich, hier wirft ein wenig bekannter und offenkundig geschmacksneutraler Verlag mit Preisen nach Promis, damit er auch mal in die Zeitung kommt. Die branchenüblich nächste Stufe sind Stadtsparkassen-Tombolas, Karnevalsorden und Baumarkt-Sonderaktionen. „Heute bei OBI – Helm statt Kopftuch – Lassen auch Sie Ihren Ausländer gratis von Sarrazin anpöbeln“.
Religiös motivierte Beschneidungen bleiben auch in Berlin unter strengen Voraussetzungen straffrei. Die jüdische Gemeinde nennt diese Beschneidungsregelung antisemitisch. Ist dem so?
Die Bundesregierung hat dazu einen Gesetzentwurf angekündigt – Berlins Justizsenator Heilmann allein weiß, warum er da mal eben laut hupend rechts überholt. Wie der Guardian schrieb: „Es ist eine notwendige Debatte – es gibt dafür keinen ungünstigeren Schauplatz als Deutschland“. Heilmann kommt aus der Werbebranche und wird das Konzept „Radau ohne Inhalt“ künftig vorsichtiger auf die Politik übertragen.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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