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Vorteils-Grabsch

Erstellt von Gast-Autor am Donnerstag 19. Januar 2012

Steinmeier: Wulff-Affäre bringt Politik in Verruf

File:2009-09-16-Steinmeier 289.JPG

WAZ: Essen – Die Wulff-Affäre bringt nach Darstellung von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier die Politik generell in Verruf. „Viele wollen doch glauben [1], es sei übliche Praxis in der Politik, ständig nur auf der Suche nach persönlichen Vorteilen zu sein“, sagte er der WAZ.Mediengruppe. „Der Schaden ist schon da“, fügte er hinzu. Für Bundespräsident Wulff werde es „ein langer Weg“, Vertrauen und Respekt zurückzugewinnen. „Und ich habe Zweifel, ob es gelingt“, so Steinmeier weiter. Er bleibe dabei, der Fall Wulff sei eine Causa Merkel. Die Kanzlerin aber „tut so, als lebe sie auf einem anderen Stern als ihr Kabinett, die FDP und der Bundespräsident.“ Die Wulff-Affäre spreche „nicht gerade für eine hohe Kompetenz bei politischen Entscheidungen und der Personalauswahl“, kritisierte Steinmeier. Zu den Koalitionsverhandlungen im Saarland erklärte Steinmeier, „so oder so, ist das kein Signal für den Bund.“ Er halte die große Koalition nicht für eine dauerhaft gute Lösung, sagte Steinmeier.
Quelle: ots  ~ ~ ~
Ja – was glaubt denn dieser Parteisoldat – jedient unta Schrödah – eigentlich? Das es anders wäre?
[1] Allein diese Formulierung „wollen“ impliziert den festen Vorsatz in verbohrter Denkweise – ggf. trotz besserem Wissen – zu glauben, dass Politiker ständig auf der Suche nach persönlichen Vorteilen sind.

Mit Verlaub, aber ganz locker und gelassen: ICH denke so! Und die Jagd nach diesen persönlichen Vorteilen beginnt bereits in den Gemeindeparlamenten (Gemeinderat) und setzt sich fort über den Kreistag, Landtag, Bundestag und endet schliesslich auf der Ebene des Europaparlamentes. In Europa scheint eine der kleinsten Vorteilsnahmen zu sein, freitags um 9 h „abzustempeln“, damit man die Kohle für den ganzen Tag kassieren kann und um 10 h bereits im Flieger nach Hause sitzt.

Schlimmer noch sind die Schleimer und Nutzniesser, die sich bspw. im Windschatten eines Bürgermeister bewegen, weil Kumpel oder anderweitig bekannt, und dadurch schon mal ein „Knöllchen“ killen können. Das klingt zwar lapidar, aber aufpassen: Das darf nicht unterbewertet werden.

Und dann gibt es noch die Partizipanten, die direkt durch den „Würdenträger“ gesponsert werden. So kann ein Minister Familienmitglieder oder Parteifreunde in seinem Ämtle integrieren.

Ein eklatantes Beispiel für diese Art der Integration ist mein spezieller „Freund“ Niebel, der in früheren Zeiten einmal Arbeitvermittler war. Es ist schade, dass er diesen Job quittiert hat; denn sind ihm doch Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung lieber als bürokratische Vorschriften und Eingriffe in die Privatsphäre – bspw. bei HARTZ IV – Empfängern. Leider hört man in diesem Zusammenhang nichts mehr von ihm, obwohl der sich gern in ressortfremde Dinge einmischt.

Niebel ist heute Entwicklungsminister, Vorsteher eines Ministeriums, welcher er einmal zu 100 % als mehr als überflüssig erachtete. Und noch heute gibt er abschätzige Kommentare über „sein Haus“, welches kein „Weltsozialamt“ sei oder nennt „Alpaka-Pullis“ als den Dresscode der Gutmenschen.
Es ist daher mutmasslich davon auszugehen, dass der Mützenträger von Anfang an nicht anderes im Sinn hatte, als Minister seine Karriere zu planen, die nach der F.D.P. kommt, denn es ist kaum mit einer Regierungsbeteiligung dieser Partei in der nächsten Legislatur zu rechnen.

Sehr schön hat die TAZ das Niebel’sche Procedere aufgedröselt, die es als Dekadenz benennt – frei nach diesem Westerwelle.
Niebels Vorgehen ist allerdings alles andere als dekadent, sondern glasklar logisch und berechnend. Zu und ganz auf seinen eigenen Vorteil ausgerichtet.

UP.

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9 Kommentare zu “Vorteils-Grabsch”

  1. Thomas A. Bolle sagt:

    Ich wollte glauben dass unsere Volksvertreter tatsächlich mich vertreten.
    Ich wollte glauben dass unsere Volksvertreter tatsächlich für mich Politik machen.
    Ich wollte glauben dass alle unsere Volksvertreter ihre Diäten zu recht bekommen.
    Ich wollte glauben dass sich alle Volkvertreter an Recht und Gesetz halten.
    Heute will ich nicht mehr glauben wollen.
    Heute muss ich glauben dass ich das alles nicht hätte glauben wollen sollen.

  2. ichbins sagt:

    Ach neee??? Der glaubt, dass sei erst seit der Causa Wulff so und ungerechtfertigt? Die denken echt das Volk und Wähler sind stupide und der Politiker und seien Politik über alle Zweifel erhaben, edel und gut, altruistisch ect??? Was für Zeug nehmen die ???

  3. ichgreifmirandenkopf sagt:

    Es gibt Menschen, die glauben alles. Dann gibt es welche, die zweifeln am Glauben und manche, die nichts mehr glauben, was auch besser so ist.
    Wenn man nun alles glaubt, dann hat man es einfacher, dann braucht man nicht zu denken.

  4. Waldschrat sagt:

    Bestes Beispiel für die Verlogenheit der Politiker ist die Aussage von Oskar Lafontaine: Es gehört zur Demokratie, Gesetze zu beachten (im Zusammenhang mit dem Mitgliederentscheid).
    Im saarländischen Landesverband gehört es zur innerparteil. Demokratie die Satzung + Wahlgesetze nicht einzuhalten. So z.B.
    wird das Recht sich zu informieren, vehement außer Kraft gesetzt. Notfalls mit Hilfe der Landesschiedskommission.

  5. ichbins sagt:

    ich wollte auch mal glauben… wollte ich das? Hmmm – ich tat es mal, so wollte ich es wohl auch… eigentlich will ich noch immer aber alleine fehlt mir der Glaube… an Taten, dem Willen, Wohlwollen derer die all dies mit Füßen treten, weil die es wollen, wissen und tun, willentlich, wissentlich, voller Wonne und Wollen.. aher nur zum eigenen Wohl, nicht zu dem unseren, dem einfachen Mitglied, Wähler, Bürger, Volk… egal wer da nach oben wollte und will und dort im Grunde nichts tut… nichts zum Wohle der Allgemeinheit…

  6. ichbins sagt:

    *zuHilfe`* Jetzt bin ich ganz Konfuzius, konfus, das macht das Theme Neuwahl, Lug und Trug in der Politik, Wullf, Gutti, die ganzen Steinies und Heinies, die Linke im Besondren ect mit mir. Man verzeihe mir, da streikt sogar meine Tastatur…

  7. Thomas A. Bolle sagt:

    http://nachrichten.t-online.de/wulff-liess-sich-filmball-von-zentis-zahlen/id_53328838/index

  8. emschergenosse sagt:

    Was muss eigentlich noch kommen? Dieser Typ sitzt ja noch besser aus als der Hosenanzug.

    Von dem (der), der Königin von Europa, gibt es übrigens ein ganz „tolles Foto“ – gemacht mit der „Wahrheitskamera“; denn genau so sieht sie eigentlich aus. Die normalen Bilder, die man uns jeden Tag serviert, werden uns von der ‚MATRIX‘ vorgegaukelt. 😉

  9. Thomas A. Bolle sagt:

    http://nachrichten.t-online.de/nachrichten-aktuell-news-aus-deutschland-europa-und-der-welt/id_12358564/index

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