Von der Hand in den Mund
Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 26. August 2014
Politische Theorie und gelebte Praxis
Von Klugen Landwirten und Dummen Politikern
Eine große alternative Landkommune wollten sie werden nach der Wende – heute gehen die Vorstellungen der Bewohner des sächsischen Lebensguts Pommritz weit auseinander. Was heißt denn ein gutes Leben?
AUS POMMRITZ THOMAS GERLACH
Am Morgen erzählt Katrin Altwein, der Verein Neue Lebensformen habe sich vor Kurzem noch einmal an Kurt Biedenkopf gewandt. Immerhin hatte der sächsische Ministerpräsident 1992 mit dem Philosophen Rudolf Bahro das Projekt Lebensgut Pommritz angeschoben, hatte veranlasst, dass das Land Sachsen dem Verein das Gutshaus in der Oberlausitz und 80 Hektar Land überließ, um kurz nach der Wende in der DDR eine Utopie zu verwirklichen: ein Leben im Einklang mit der Natur. Es ging um nachhaltiges Wirtschaften, um dörfliches Leben im 21. Jahrhundert. „Sinngemäß hat Biedenkopf geantwortet: Ihr schafft das schon.“ Es ist still im Gutshaus. Sie dreht einen Schlüssel in der Hand. Von dem 84-jährigen Biedenkopf wird keine Hilfe mehr kommen. Von Bahro sowieso nicht. Der ist 1997 gestorben.
Licht fällt durch das Fenster ins karge Wohnzimmer. Katrin Altwein hat sich mit ihren damals drei Kindern 2005 für Pommritz entschieden. Die Krankenschwester wollte raus aus Dresden, ihren Kindern ein anderes Leben bieten. Eigentlich ist das Lebensgut auf einem guten Weg, versichert sie.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
Siehe auch:
Die Saat ist aufgegangen
Die staatliche Enteignung
Das Acker-Imperium
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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Cd design85
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