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Vom Spreng- zum Knallkopf

Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 11. April 2012

Günter Grass –
bläst die Pfeife zum Ärger vieler  Politiker

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e1/Pipa_savinelli.jpg

Wie einseitig und einfach unsere Medienlandschaft gestrickt ist wird aus der doch ziemlich einseitigen Berichterstattung über den Schriftsteller Günter Grass einmal mehr ersichtlich. Dabei stellt sich hier nur eine Frage für den Leser und das ist die nach der Freiheit des persönlichen Gedankentuns. Ein Schriftsteller schreibt in einem freien ? Land seine Gedanken auf und nennt dieses ein Gedicht. Wo liegt das Problem darin?

Dieses Gedicht kann gemocht werden oder nicht, das sei jedem persönlich überlassen. Aber kommt die Kritik über den Schriftsteller vielleicht rein zufällig aus der Ecke welche den Schreibern Sarrazin und Broder seinerzeit lautstark das Recht zugesprochen haben alles zu schreiben „was man auch einmal laut sagen darf und was gesagt werden muss“? Ist es das Privileg einer freien Gesellschaft den Anderen das Recht abzusprechen auf das man sich selber beruft? Erinnern wir uns doch daran das Sarrazin in der SPD seine Mitgliedschaft behalten durfte während Grass nun als Wahlhelfer abgelehnt werden soll, wobei auch dieses in heutiger Zeit eher fragwürdig gewertet werden könnte.

Fakt ist doch das unseren internationalen Waffenschmieden und damit auch unserer Regierung unbarmherzig der Spiegel vorgehalten wurde. Vielleicht hätte Grass hier in seiner Kritik noch Nationen wie Libyen, Ägypten, Syrien oder Saudi-Arabien stärker einbinden können. Die Waffenlieferanten direkter an den Pranger stellen können. Aber hinterher ist man immer schlauer und wie schon gesagt, das ist seine Freiheit.

Das Kritik oder Zustimmung auch anders artikuliert werden kann zeigt folgender Artikel:

Vom Spreng- zum Knallkopf

Ein aktueller Lagebericht aus dem Schriftführerhauptquartier. Die ganze Welt überschüttet Günter Grass mit Nobelpreisen und plötzlich soll er der Buhmann sein.

Schweren Schrittes schleppt sich Reichstextmarschall und Flakhelfer a. D. Grass zur Lagebesprechung ins Deutsche PEN-Zentrum.

Viel Getreue sind ihm nicht geblieben: der Fahnenfähnling Strasser, der treue Collagenkapitän Staeck und vielleicht noch Walser, der buschige Admiral der „FGS Bodensee“. Alle anderen: Drecksbande geworden! Heulende Wölfe auf Geheiß der Springerpresse!

Es ist unbegreiflich: Über 50 Jahre jubelten sie ihm zu, seit er in einer Volksabstimmung der Büchergilde per Trommelwirbel zum Reichsschriftführer ernannt wurde. Jahrzehntelang hängen sie ihm ein Ordensband nach dem anderen an seine Pfeife, die ganze Welt überschüttete ihn mit Nobelpreisen und Lorbeerkränzen – und plötzlich soll er der Buhmann sein und nicht mehr der Moralapostel des Weltgeistes? Eine Unverschämtheit!

Alle zwei Minuten kommt jetzt sein Bursche ins Schriftführerhauptquartier und bringt neue Hiobsbotschaften: An der Ostfront lässt der neue Chef des Kreuzritterordens Gauck alle Blechtrommeln konfiszieren, um sie zu Trillerpfeifen umschmieden zu lassen. Die Deutsche Nordsee nimmt den Heilbutt aus dem Frischfischangebot.

Und selbst die SPD erklärt ihn, Grass, den treuen Sancho Pansa Willy Brandts, zum „poeta non grata“, zum unerwünschten Dichter. Was für eine undankbare Bande! Er weiß nicht einmal, wer aus der Sozen-Troika letztlich dahintersteckt, am Ende sind es womöglich alle, die ihn zur Schnecke machen wollen, wie um ihn nachträglich auch noch für sein berühmtes Wahlhelfertagebuch zu schmähen.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :    Savinelli’s Italian smoking pipe

Photo by M/, november 2004. (rilasciata nel pubblico dominio)

Public domain I, the copyright holder of this work, release this work into the public domain. This applies worldwide.

Ein Kommentar zu “Vom Spreng- zum Knallkopf”

  1. AntiSpeichellecker sagt:

    Das Problem ist offensichtlichdas perfide Gedankengut Andersdenkender.

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