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RENTENANGST

Vom linken Würgereiz

Erstellt von DL-Redaktion am Sonntag 20. Juni 2010

Und dann kriegen wir nen Würgereiz!

Bildergebnis für wikimedia commons Wagenknecht Tortenwurf

Ende letzter Woche stattete der Präsidentschaftskandidat von SPD und GRÜNEN, Joachim Gauck, den Fraktionen in NRW einen Besuch ab. Neben der SPD und den Grünen besuchte er auch die neue Linksfraktion in Düsseldorf. Ein bemerkenswerter Besuch bei einer bemerkenswerten Fraktion!

Nach seiner Visite bei den Linken spricht Gauck von „merkwürdigen Stimmen aus dem Lager der Linken“, sieht aber auch Ansätze von Sachlichkeit. Ganz anders dagegen mal wieder die Linkspartei: Während Bärbel Beuermann diesmal sogar redete und im Gespräch mit Gauck Aussagen zu dem für sie wichtigen Thema „Abschiebestopps und Abschiebeknäste“ vermisste, wurde vom Geschäftsführer dieser Linksfraktion, Ralf Michalowsky, berichtet, das er dieses Gespräch vorzeitig mit einem, wie er sagte, „Würgereiz“, verlies.

Das ist im Sinne von Michalowsky natürlich nachvollziehbar. Gauck und Michalowsky sind sicher genauso kompatibel wie im übertragenen Sinne Graf Dracula und das Kruzifix. Oder anders gesagt: ein politischer Giftzwerg sitzt einem Mann wie Gauck gegenüber, dem er zwar nie in seinem Leben nur ansatzweise das Wasser reichen könnte, den er aber aufgrund seiner eigenen Denkweise eben nur stumpf anpöbeln kann. Eigentlich ist ein Typ wie Michalowsky nicht der Rede wert. Gäbe es Neuwahlen in NRW, wäre er vermutlich wieder Privatmann. Schlimm ist aber, das gerade dieser Michalowsky zu den linken Wahlmännern/Frauen gehört, die auf Staatskosten nach Berlin fahren um das neue Staatsoberhaupt am 30. Juni zu wählen. Nun fährt der arme Kerl mit einem Würgereiz nach Berlin!

Wir können seinen Würgereiz nachvollziehen, Immerhin verfolgt ein Michalowsky, wie die meissten aus der Führungsetage der NRW-Linken, ganz andere Ziele und Methoden als ein Joachim Gauck es zeitlebens getan hat. Während Gauck die Spitzel der Stasi verfolgte, liess Michalowsky bespitzeln, während Gauck den Kommunismus aufgrund seiner Lebenserfahrungen ablehnte und ablehnt, hat Michalowsky zu Haus auf seinem Klavier die Büste des KGB-Gründers und Blutsäufers Dschersinky stehen gehabt.

Aber was uns viel wichtiger ist, als dieses kleine politische Licht aus Gladbeck, ist folgendes: ein Gauck lebte in der DDR. Ein Gauck hat den Unrechtsstaat am eigenen Leibe miterlebt. Und das es gerade die westdeutschen Linken und insbesondere die in NRW sind, die einen Würgereiz bei Gauck bekommen, ist mehr als sonderbar. Sieht man sich die Liste der linken MdL an, stellt man fest, das niemand auch nur ansatzweise etwas mit der DDR zu tun hatte. Alles nur vom Hören sagen, sozusagen! Nachgeplappert und verinnerlicht, aber dabei die Vorzüge des Lebens im Westen Deutschlands voll genossen. Sie gingen meisstens hier zur Schule, haben dann hier Ihre Studienzeiten verbracht, fanden gute Arbeit, wurden teils BeamteInnen, genossen und geniessen die Vorzüge des öffentlichen Dienstes und partizipierten allesamt vom Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre im ehemaligen deutschen „Westen“.

Was wäre wohl aus ihnen, den 11 MDL der Linkspartei, geworden, wären ihre Eltern nicht im Westen, sondern im damaligen „Osten“ Deutschlands angesiedelt gewesen? Wären sie nicht heute dann vollen Herzen dabei wenn es darum ginge, den Bürgerrechtler Gauck zu wählen? Obgleich im Grunde gleichgültig, wen Michalowsky wählt, allerdings ist seine Bemerkung vom „erlebten Würgereiz“ ein weiteres Indiz dafür, das es diese Linkspartei in NRW einfach nicht kann!

Ein bitterer Beigeschmack bleibt aber trotzdem zurück. Auch wenn es nur heisst: Doof traf Klug! Am Ende aber werden andere in der bundesdeutschen Linken die Meinung zur Gauck-Wahl festlegen. Und welch Wunder: dann wählt Michalowsky den Gauck! Und dann kriegen wir nen Würgereiz!

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