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Verhärtete Armut –

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 22. Dezember 2011

…Paritätischer Armutsbericht 2011

Die Armut steigt in Deutschland, davor warnt zumindest der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinen Armutsbericht 2011. Unter anderen Ballungsräumen wird im besonderen auf die Situation im Ruhrgebiet hingewiesen. So liegt in Dortmund die Gefährdungsquote für Armut bei guten 23 % und durch die Dortmunder Tafel werden mittlerweile 10.000 Menschen bei wachsender Anfrage versorgt.

Während in Bayern, Baden-Würtemberg und  Hessen die wahrscheinliche Armutsgefährdung zwischen 10,8 und 12,1 % liegt, ist die Gefahr des abrutschen in Sachsen-Anhalt, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern mit Prozenten zwischen 19,8 und 22,4 am größten. Das alles aber wird übertroffen von Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Hier die Pressemeldung vom 21. 12. 2011

Vor einer Verfestigung der Armut auf Rekordniveau warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband anlässlich der Veröffentlichung seines Armutsberichtes 2011. Scharfe Kritik übt der Verband an der Sozialpolitik der Bundesregierung. Er fordert die Bundesregierung zu einer rigorosen armutspolitischen Kehrtwende auf.

Rund 12 Millionen Menschen sind laut Paritätischem Armutsbericht in Deutschland armutsgefährdet – 14,5 Prozent der Bevölkerung. Alarmierend sei, dass auch in Jahren mit starkem Wirtschaftswachstum wie 2006, 2007 oder 2010 die Armut nicht zurückgegangen sei. „Es handelt sich um eine Verhärtung der Armut auf sehr hohem Niveau“, stellt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider fest. „Wo die Wirtschaft nicht für sozialen Ausgleich sorgt, ist die Politik gefordert.“

Nach der Studie, die den Zeitraum 2005 bis 2010 umfasst, zeigen insbesondere die Bundesländer Berlin und Nordrhein-Westfalen einen deutlichen Negativtrend. Besonders besorgniserregend sei die negative Entwicklung im Ruhrgebiet. Sehr hohe Armutsquoten mit seit Jahren steigender Tendenz im größten Ballungsgebiet Deutschlands müssten in der Politik sämtliche Alarmglocken läuten lassen. „Wenn dieser Kessel mit fünf Millionen Menschen einmal zu kochen anfängt, dürfte es schwer fallen, ihn wieder abzukühlen“, warnt Schneider.

Der Paritätische fordert von der Bundesregierung eine armutspolitische Kehrtwende. Wer die Armut glaubhaft bekämpfen wolle, müsse die Regelsätze in Hartz IV erhöhen, den öffentlich geförderten Beschäftigungssektor ausbauen, die Bildungschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher sichern und der drohenden Altersarmut vorbeugen. Zur Finanzierung dieser Reformen dürfe die Regierung nicht länger vor der Verteilungsfrage zurückschrecken. „Es wird Zeit, nicht nur die Armut sondern auch den Reichtum in Deutschland zu enttabuisieren“, so Schneider. Der Verband fordert eine deutlich stärkere Besteuerung von großen Erbschaften, Vermögen sowie hohen Einkommen.

Den Bericht, weitere Infos und eine detaillierte Suchfunktion nach Postleitzahlen finden Sie im Internet unter:

Der Paritätische

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Grafikquelle   :  Ulrich Schneider, 2014

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