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RENTENANGST

Unter Geiern

Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 27. Januar 2010

Unter Geiern

Aus einem Nest sehr hoch gelegen,
schaut sie herab auf die Eleven.
Als Schreck in Stadt und Land bekannt,
die Geier könnten hier verwandt.

Man hört sehr klar, vom Wind getragen,
was in der Stadt sich zugetragen.
Vernimmt den großen Tratsch und Klatsch,
den Frau dann zu verbreiten hat.

Ob in vertraulich, kleinster Runde,
des Morgens früh; – zu später Stunde,
über jeden kann man was berichten,
dass was nicht wahr ist, man erdichten.

Die Geier sind, sieht man’s genau,
schon von Natur her ziemlich faul.
Sogar zur Füllung ihres Magens,
ist Arbeit für sie selbst zu schade.

So sitzt man faul nicht immer sichtbar
und wartet was denn heut erreichbar.
So ganz geduldig das ist wahr,
denn Aas gibt’s reichlich, Tag für Jahr.

Da kommt der Erste angewankt,
hat seine Fibel in der Hand.
Er redet laut und mahnt, tut Gutes,
als wär das schon ein Teil der Busse.

Als Ehrenmann im kleinen Staedtchen,
treibt er wenns dunkelt manch Geschaeftchen.
In Fragen Drogen und auch Bildung,
hat er vielleicht auch eine Meinung.

So versucht er nun mit roter Tinte
das Schwarz im Innern weg zu schminken.
Oh heiliger Geist lass ihn erkennen,
die Pferde lahmen schon im Rennen.

Aus einem Ort am Rand des Kreises
kommt schon der Nächste angereist.
Ein Weltenmann vom großen Globus,
die Geier haben ihn schon im Fokus.

Wo Obelix nah, Asterix nicht fern,
Die Beide haben sich wirklich gern.
Zwei Kriecher wie vom Rausch betört,
der Chefin hörig, niemand stört.

Vom Zug ins ferne Dannenberg,
schmiss man herab den Gartenzwerg.
Den roten Großvätern dort zuviel,
der Zottelkopf um Gnade schrie.

Von Schlepperbanden eingeschleust,
nun in Westfalen eingedeutscht.
Die Pleitespur führt über Hessen,
in Rheinland-Pfalz er unvergessen.

Er gilt als Teil von einem Zirkel,
die ausser Streit nicht viel erwerkeln.
Die Kölner nennen so einen Imi,
ein wirklich schlimmer Gummifinger.

Von Bildung man nicht viel bemerkt,
ist meistens sehr schnell unbeherrscht.
Kommt er so richtig dann in Rage,
macht er für Osram noch Reklame.

Von oben sieht man auch den Strich,
der welcher eine Strasse bricht.
In Rechts und Links, genau verteilt,
mal sehen wer dort stehen bleibt.

So hat man dann aus der Distanz,
das Zepter immer in der Hand.
Die Puppen an den langen Leinen,
sie laufen, tanzen oder schleimen.

Verklärt verehrt man die Fassade,
gerät auch manchmal in Ekstase.
Der Lack wird rissig, wir versteh’n,
bald kann man in das Innere seh’n.

Dann wird zerbröckeln auch die Mauer,
der die gebaut war doch kein Schlauer.
Darum wacht auf und startet Denken,
denn Ehrlichkeit wärt stets am längsten.

Ingo Engbert 2010

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Fotoquelle : MjoblingEigenes Werk

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