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Tür auf, Mist raus !

Erstellt von DL-Redaktion am Samstag 12. Mai 2012

 Die Vorstände haben nur gelacht.

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Die Überschrift über diese Kolumne dürfte auch am Sonntagabend seine Gültigkeit nicht verloren haben, folgt man den letzten Wasserstandmeldungen über den Wahlausgang in NRW.  Das Wasser könnte auch dort eine große Rolle spielen, glauben wir der Erzählung aus dieser Kolumne.

Dort wird von einer Tagung des Linken-Vorstand berichtet, hinter verschlossenen Türen. Klaus Ernst hat gesagt, dass die Kollegen sich zur Lage der Partei ein Schwimmbad vorstellen sollen: Ins Becken wurde so lang rein gepinkelt, dass es stinkt. Es werde aber nicht bloß gepinkelt, sondern vom Dreimeterbrett und dazu sei dann noch die Presse geladen worden.

Die Vorstände haben nur gelacht.

Aber überlegen wir kurz, war das Gesagte falsch? Nein mit Sicherheit nicht! Er hat nur vergessen ein entscheidendes Details zu erwähnen: Er selber stand mit Oskar Lafontaine auf diesen Dreimeterbrett und ihr großes Problem war die Windrichtung nicht beachtet zu haben. Bevor das Wasser den Pool erreichen konnte, lief es erst an ihren Körpern hinunter. Darum stinkt heute nicht nur das Becken.

So glauben wir denn dass die 13,2 Millionen Wahlberechtigten am Sonntag entsprechend abstimmen werden. Bestätigen sie die letzten Prognosen wird die Partei die LINKE nicht über 3,5 % bis 4 % hinauskommen. Spätestens dann wird es am Sonntagabend in Berlin heißen: „Tür auf, Mist raus“

Und wenn nicht, folgen wir dem Spruch: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Der Parteivorsitzende Klaus Ernst hat eine Angewohnheit, die ihn erklärt: Wenn er im Sommer in seiner Tiroler Almhütte ist, lässt er den Tag über gern die Tür offen stehen.

Es ist nicht so, dass Klaus Ernst vor seiner Zeit bei der Linkspartei als Almöhi gelebt hat. Aber früher war er IG-Metaller in Schweinfurt. Da konnte er poltern, alles bei offener Tür. Verlor man, etwa im Fall der 2003 gefeuerten Näherinnen in Mellrichstadt und Schwarzach, standen alle zusammen.

Nun aber läuft Klaus Ernst alleine im Reichstag auf und ab, der weite Flur der Fraktionsetage, Handy am Ohr. Er telefoniert. Und telefoniert. Ich warte mit Ernsts Pressesprecher. Ist wohl Lafontaine dran? Der Sprecher schweigt. Ernst telefoniert. Telefoniert. „Vielleicht doch Lafontaine“, meint der Sprecher. Irgendwann kommt Ernst. Lafontaine? „Sag ich nicht“, sagt Ernst.

Und das zeigt jetzt, dass er in Berlin ist. Wo man höchstens gezielt verrät, mit wem man telefoniert hat. Wo man die Türen zu macht. Wir sitzen an einem Tresen auf der Fraktionsetage. Das Seltsame an dem Tresen ist, dass es keinen Barkeeper gibt, keinen Zapfhahn, keine Espressomaschine. Nichts. Klaus Ernst knackst mit den Fingern.

„Mensch ist man woanders“

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Quelle Eigenes Werk
Urheber Markus Koljonen (Dilaudid)

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