Trumps Strafzölle
Erstellt von DL-Redaktion am Montag 12. März 2018
Das bisschen Handelskrieg
Kommentar : Ulrike Herrmann
Trump hat nicht völlig unrecht mit seiner Aussage, dass „Handelskriege leicht zu gewinnen“ seien. Zumindest für die Vereinigten Staaten.
Für Deutschland wird es ungemütlich, denn US-Präsident Donald Trump hat seine Rhetorik verschärft. Neuerdings will er nicht nur Stahl und Aluminium mit hohen Importzöllen belegen – auch deutsche Autos sollen aus den USA ferngehalten werden. Am Wochenende rief er jubelnden Anhängern zu: „Wir werden Mercedes-Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen.“
Trumps Fixierung auf die deutschen Luxusmarken ist nicht neu. Bereits im Wahlkampf 2016 wunderte er sich theatralisch, warum New York mit Daimler-Karossen „verstopft“ sei – aber „kein einziger Cadillac“ in Deutschland fahren würde.
Daher ist nicht auszuschließen, dass Trump tatsächlich einen Handelskrieg anzettelt. Sein Weltbild ist nicht nur simpel – es hat sich auch nie weiterentwickelt. Trump denkt noch immer wie ein New Yorker Immobilienkönig mit Mafia-Kontakten. Das zentrale Wort heißt „Deal“, und bei Bedarf wird mit Gewalt nachgeholfen.
Einen fairen Deal kann Trump nämlich nicht erkennen, wenn er in die Statistiken blickt: 2017 hatten die USA ein Handelsdefizit von 566 Milliarden Dollar. Trump und seine Wähler folgern daraus messerscharf: Amerikaner sind arbeitslos, weil fremde Länder ihre Waren in den US-Markt drücken.
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquellen :
Oben — Die Publizistin Ulrike Herrmann 2016 bei einem Vortrag zum Thema Vom Anfang und Ende des Kapitalismus im Club W71, Weikersheim.