Das Trauma der Linken
Erstellt von Redaktion am Samstag 27. April 2013
Das Trauma der deutschen Linken
Von Susie Unfield
Als Amerikanerin, Jüdin, Linke und Journalistin bin ich fasziniert – und manchmal auch beeindruckt, irritiert oder abgestoßen – von der Art, wie Deutsche versuchen, mit der Vernichtung der Juden durch die Nazis fertig zu werden. Mir ist in den Monaten, seitdem ich in Berlin lebe, immer klarer geworden, dass die deutsche Beziehung zur „jüdischen Frage“ (die einige die „deutsche Frage“ nennen) untrennbar mit der Geschichte und Praxis der deutschen Linken verbunden ist.
Anlässlich des Buchs von Wolfgang Kraushaar „Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel?“ ist die Debatte über linken Antisemitismus wiederaufgeflammt. Ein faszinierender Vorläufer seines Bandes ist „Utopia or Auschwitz: Germany’s 1968 Generation and the Holocaust“ von Hans Kundnani (320 Seiten, Hurst & Company, London 2009). Der britische Journalist untersucht darin die Beziehung der neuen Linken (also der in den 60er Jahren neu entstandenen Bewegungen) in Deutschland zum Holocaust. Kundnani argumentiert überzeugend, dass diese Beziehung der Grund für die immer obsessiveren Attacken auf Israel und die Wendung zum Terror war.
Die französische neue Linke ließ sich vom Heroismus der Résistance inspirieren, die deutsche sah sich von den Bildern der Gaskammern verfolgt. Sie glaubte, die Alternative bestünde für Deutschland entweder in der Schaffung einer Utopie oder einem neuen Auschwitz. „Während junge Leute in anderen Ländern von dem Traum, eine bessere Gesellschaft zu schaffen, angetrieben wurden, war ihr Antriebsmotor in Deutschland ein Alptraum“, schreibt Kundnani.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Sonntag 28. April 2013 um 5:30
im taz-Artikel steht: „Die schreckliche Konsequenz all dieser Bosheiten war 1976 die Entführung des Air-France-Fluges ins ugandische Entebbe durch Palästinenser und Deutsche, die jüdische und israelische Passagiere für eine mögliche Exekution selektierten“.
Ich finde es bezeichnend für die den Großteil der deutschen „antizionistischen“, „Israel-kritischen“ Linken, dass es augerechnet ein Linksextremer gewesen ist, W. Böse nämlich, der die jüdischen Passagiere (in den Tod) ausgesondert hat!
Dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_B%C3%B6se
Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht: Die meisten Linken sind (auch heute noch!) im Zweifelsfall Antisemitisch und solidarisieren sich lieber mit Palästinerorganisationen, deren Staatsentwurf totalitär, islamistisch, frauenverachtend, anti-modern und mittelalterlich ist! Was für eine Blindheit!
Sonntag 28. April 2013 um 19:46
HenningM,
Sowohl der taz- als auch der Wikipedia-Artikel enthalten einen wesentlichen Fehler. Es wurden nämlich nicht jüdische Passagiere selektiert, sondern israelische.
„The terrorists separated the Israelis from the non-Israelis,“ says Hartuv, one of the unofficial leaders of the hostages, and the official translator from English to Hebrew in talks with Amin, who visited the hostages a number of times. „The separation was done based on passports and ID cards. There was no selection of Jews versus non-Jews.“
http://www.haaretz.com/weekend/week-s-end/setting-the-record-straight-entebbe-was-not-auschwitz-1.372131
Und bei deiner vermeintlichen „Wahrheit“ machst du denselben Fehler. Kritik an der völkerrechtswidrigen israelischen Besatzungspolitik hat nämlich nichts mit Antisemitismus zu tun.
Si tacuisses, philosophus mansisses.
Sonntag 28. April 2013 um 20:04
So ist das unter „Linken“. Ein Satz reicht aus um alle Narreteien zu rechtfertigen. Hoch lebe die Interpretation. Ach ja, den Artikel hat nicht die TAZ geschrieben, sondern eine Journalistin. So ist das in einer freien Presse.
Sonntag 28. April 2013 um 22:15
das glaub‘ ich weniger, dass er durch Schweigen ein ‚filosof‘ geblieben oder geworden wäre. Ansonsten gebe ich dir Recht.
Ich finde es ätzend, in die sogenannte anti-semitische gestellt zu werden, wenn ich Zionisten kritisiere und UZI-tragende Rabbiner zum Kotzen finde!
Montag 29. April 2013 um 7:19
# 4
Oberätzend!!!