„Alle Frauen tauschen Sex gegen Geld“
Erstellt von DL-Redaktion am 20. Februar 2014
Eine provizierende Überschrift über ein heisses Thema. Hier ein Interview mit der englischen Feministin Laurie Penny, welches vor allen Dingen den „Moralwächtern“ und Frauen dieses Landes zu Denken geben sollte, welche im besonderen immer die Anderen befreien möchten.
taz: Frau Penny, Alice Schwarzer sagt, Sexarbeit sei eine Menschenrechtsverletzung. Was sagen Sie?
Laurie Penny: Ich selbst habe diese Arbeit noch nicht gemacht, allerdings arbeiten Freunde von mir in diesem Bereich. Ich glaube, die Frage nach der Menschenrechtsverletzung ist die falsche. Wichtiger ist, wie kann ihre Arbeit so gestaltet werden, dass sie die Menschenwürde nicht verletzt? Ein Verbot der Prostitution, wie Alice Schwarzer es fordert, das hatten wir viele Jahre und haben es noch in den meisten Ländern der Welt. Das hat den Sexarbeiterinnen noch nie genutzt.
Jemand, den ich vielleicht gar nicht mag, überschreitet meine Intimitätsgrenzen. Kann das normale Arbeit sein?
Es gibt viele Arten von Arbeit, die über persönliche Grenzen geht oder verletzend ist. Frauen haben schon immer Emotionalität und Intimität verkauft. Sehen Sie sich die typischen Frauenjobs an. Und es wird mehr: Wir sollen uns mit unserer ganzen Persönlichkeit unserem Arbeitgeber zur Verfügung stellen. Wir alle verkaufen immer mal wieder Gefühle.
Auch manche Exprostituierten sagen, Prostitution mache einen kaputt. Während ihrer Tätigkeit hätten sie zwar behauptet, sie seien selbstbestimmt -aber nur aus Selbstschutz.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Usien
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