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RENTENANGST

Geschäfte ohne Skrupel

Erstellt von DL-Redaktion am 26. Januar 2015

Von Primark bis Hugo Boss:

 von Gisela Burckhardt

Nichts Passendes anzuziehen, obwohl Kleider- und Schuhschrank aus allen Nähten, pardon: Scharnieren platzen? Je nach persönlicher Kassenlage geht der eine dann in den Boss-Store, die andere zu Primark. Die einen locken mit Luxuslooks, die anderen mit coolen Klamotten zum Schnäppchenpreis. Gestern Fast Food, heute Fast Fashion! Tatsächlich scheint sich das Kleiderkarussell zwischen Einkauf und Entsorgung immer schneller und schneller zu drehen. Laut Statistischem Bundesamt haben die Deutschen noch nie so viel für privaten Konsum ausgegeben wie im Jahr 2013, nämlich 1,57 Billionen Euro. Vor allem junge Menschen verfallen angesichts von Billigklamotten und Billigaccessoires dem Konsumrausch. Shoppen wird zur Freizeitbeschäftigung.

Es kostet ja auch fast nichts.

Den Preis dafür zahlen die Arbeiterinnen in den Textilfabriken – mit Hungerlöhnen, Überstunden und nicht selten mit ihrem Leben. Am Beispiel eines typischen H&M-T-Shirts lässt sich zeigen, wie sich der Preis eines T-Shirts heute ungefähr zusammensetzt. Das meiste Geld (58 Prozent) geht an den Einzelhandel (speziell in Europa, wo Ladenmiete und Personal stark zu Buche schlagen). Rund 13 Prozent gehen an den Konzern H&M, der damit seine Kosten etwa für die teure Werbung abdeckt, aber auch saftige Gewinne einstreicht (plus 20 Prozent im ersten Halbjahr 2014), und nur 2,6 Prozent gehen an die Näherin in Bangladesch.

Seit dem verheerenden Brand der Tazreen-Fabrik in Ashulia und dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in der Nähe der Hauptstadt Dhaka gilt Bangladesch als das bittere Synonym für unmenschliche Produktionsbedingungen und gewissenlose Geschäftemacherei in der weltweiten Bekleidungsindustrie. Diese ist seit einigen Jahren der am stärksten boomende Wirtschaftszweig des Landes. In der Bekleidungsindustrie werden inzwischen gut 80 Prozent der Exporterlöse Bangladeschs erwirtschaftet. Fast alle bekannten Unternehmen lassen dort produzieren. Die Lohnkosten sind niedriger als irgendwo sonst auf der Welt; und die Auflagen hinsichtlich der Sozial- und Umweltstandards – sofern sie überhaupt existieren – lassen sich besonders leicht umgehen. Die Leidtragenden dieses Systems sind überwiegend Frauen.

Immerhin hat sich seit der Rana-Plaza-Katastrophe und den zahlreichen Reportagen, Talkshows und Berichten zum Thema bei vielen europäischen Konsumentinnen und Konsumenten das Bewusstsein für die Situation der Textilarbeiterinnen geschärft. Allerdings zeigt sich, dass bei den meisten vor allem eine Information verankert ist: Billigklamotten = Billigproduktion. Speziell KiK wird immer wieder als Negativbeispiel genannt. Von jenen, die (zu Recht) über KiK die Nase rümpfen und einen großen Bogen um die Läden des Textildiscounters machen, gehen jedoch viele regelmäßig „beim Kaiser’s” um die Ecke einkaufen. „Immer eine gute Idee“? Nicht unbedingt. Denn Kaiser’s gehört (noch) ebenso wie KiK zur Tengelmann-Unternehmensgruppe. Wieder ist es das werbebasierte Markenimage, sprich: der äußere Schein samt seiner Assoziationen, der das Kundenverhalten bestimmt.

 Luxuslabels und Discounterriesen

Quelle: Blätter >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – Author marissaorton

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DL – Tagesticker 06.07.14

Erstellt von DL-Redaktion am 6. Juli 2014

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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1.) Papst liefert Hinweise bei Bischof-Mord

Die Kooperation des Papstes sei bemerkenswert, da das Material zeigen könnte, dass Teile der katholischen Kirche die argentinische Militärdiktatur (1976-1983) deckten.

Salzburger Nachrichten

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2.) Vorwürfe gegen Landessprecherin:

Angriff auf Linke in Wuppertal offenbar geplant

Der Angriff auf Linke in Wuppertal am gestrigen Freitag war offenbar geplant. Mitglieder des Landessprecherinnen-Rates der Linksjugend (LSpR) sollen dahinter stecken. So habe die Landesprecherin Gamze Özdemir bereits im Vorfeld des Treffens gesagt: „Mit Anti-Ds („Antideutschen“, M.N.) diskutiert man nicht, denen sollte man auf’s Maul hauen.“

Ruhrbarone

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3.) Schreck der Wirtschaftsbosse

GERECHTE LÖHNE Sina Trinkwalder belegt mit ihrer Firma Manomama, dass Stundenlöhne für Näherinnen von mindestens 10 Euro wirtschaftlich tragbar sind. Ihr Credo ist, gute und gesunde Jobs zu schaffen

TAZ

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4.) Neue Runde im Fall Mollath

Regensburg (DK) Angebliche Misshandlungen, zweifelhafte Justizverfahren und jahrelange Zwangspsychiatrie: Der Fall Gustl Mollath, der Politik, Justiz und Bürger in den vergangenen Jahren beschäftigte, ist für viele ein Skandal. Am Montag beginnt der Wiederaufnahmeprozess gegen den ehemaligen Psychiatriepatienten.

Donaukurier

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5.) Führender Pirat schließt sich Linken-Fraktion an

Wie nahe sind sich Piraten und Linke? Die Frage stellt sich, nachdem sich ein führender Kopf der Saar-Piraten in der Versammlung des Regionalverbands Saarbrücken mit den Linken in einer Fraktion zusammengeschlossen hat.

Saarbrücker-Zeitung

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6.) „Die gehen mit Kamelen spazieren“

Entwicklungsminister Gerd Müller fordert, dass die geplante Fußball-WM in Katar gestoppt wird. In einem Radio-Interview mit dem SWR kritisiert er die Vergabe an ein Land, in dem doch schließlich keiner Fußball spiele.

Sueddeutsche

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

Der Lobbyist der Woche

7.) Der Mann mit der Mütze

Dirk Niebel hat gewusst, wie die Reaktionen auf seinen neuen Job als Cheflobbyist beim Rüstungskonzern Rheinmetall ausfallen werden: verheerend. Er hat den Wechsel trotzdem vollzogen.

TAZ

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Hinweise nehmen wir gerne entgegen

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