Symptom Boni-Banker
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 3. November 2011
Der Finanzmarkt war kein Auslöser
Da die EU, EZB und IWF das Wort „Wachstumsgrenzen“ nicht im Munde führen bilden diese eine Troika der Naivität, dieser Meinung ist jedenfalls der Journalist Bernward Janzing. Für ihn ist das was wir mit „Finanzkrise“ oder auch „Schuldenkrise“ bezeichnen schlicht weg die Grenzen des Wachstums welcher endlich für alle sichtbar und nun auch als solches erkannt werden kann.
Symptom Boni-Banker
Unbestritten: Das heutige Spekulationsgewerbe ist schlicht pervers. Klar also, dass die Bankenwelt mit ihren zum Teil absurden Finanzkonstruktionen hervorragend als Projektionsfläche für Wirtschaftskritik taugt; der Protest der Occupy-Bewegung vor den Tempeln des Geldes ist allemal verständlich.
Und dennoch greift die öffentliche Verachtung der Banker und ihrer Zockerei zu kurz – weil nämlich die Nervosität der Finanzmärkte mehr Symptom der Krise ist als deren Ursache.
Ohne hiermit den Zynismus des ungehemmten Kapitalmarkts schmälern zu wollen: Wer mit seiner Kritik mehr will als nur Frust abbauen will gegenüber blasierten Boni-Bankern, wer wirklich tragfähige Lösungen für eine Ökonomie der Zukunft sucht, sollte den legitimen Protest mit ökonomischen Analysen verbinden.
Diese müssen zwingend damit beginnen, dass man die Finanzkrise von 2008 in einen entscheidenden, aber bislang häufig verdrängten Kontext stellt.
Finanzmarkt war kein Auslöser
Rückblick in den Sommer vor drei Jahren: Die Weltwirtschaft boomt, der Ölpreis steigt auf fast 150 Dollar pro Barrel. Die weltweite Ölförderung hat, so viel ist heute auch rückblickend klar, kurz zuvor ihren Peak überschritten.
Und dennoch greift die öffentliche Verachtung der Banker und ihrer Zockerei zu kurz – weil nämlich die Nervosität der Finanzmärkte mehr Symptom der Krise ist als deren Ursache.
Ohne hiermit den Zynismus des ungehemmten Kapitalmarkts schmälern zu wollen: Wer mit seiner Kritik mehr will als nur Frust abbauen will gegenüber blasierten Boni-Bankern, wer wirklich tragfähige Lösungen für eine Ökonomie der Zukunft sucht, sollte den legitimen Protest mit ökonomischen Analysen verbinden.
Diese müssen zwingend damit beginnen, dass man die Finanzkrise von 2008 in einen entscheidenden, aber bislang häufig verdrängten Kontext stellt.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle : Europäische Zentralbank in Frankfurt