Streit bei der Linkspartei
Erstellt von DL-Redaktion am Samstag 21. Oktober 2017
Die falsche Front
Kommentar von Stefan Reinecke
Die Linkspartei zerlegt sich in absurden und unübersichtlichen Machtkämpfen. Die Energie wäre in der Diskussion über Inhalte besser angelegt.
Kürzlich hat die linke Politikerin Halina Wawzyniak einen Tweet an die Chefin der Linkspartei Katja Kipping geschickt. „Kannst Du noch in den Spiegel schauen? Leute los werden ist doch einer Deiner Stärken“. Kipping feuere, so der Vorwurf, wer sich eine eigene Meinung leiste. Wawzyniak und Kipping sind sich politisch eigentlich ziemlich ähnlich: weltoffen, linksliberal, intellektuell, feministisch. Beide kommen aus dem Osten und sind Anhängerinnen des bedingungslosen Grundeinkommens.
Dass sich spinnefeind sein kann, wer sich eigentlich ähnelt, kommt in jeder Partei und jedem Anglerverein vor. Das Spezielle in der Linkspartei ist, dass solche Aversionen nicht bloß zufällig zwischen Einzelnen herrschen, sondern zwischen zwei Gruppen, die sich eigentlich nahe sind: den Ostpragmatikern um Dietmar Bartsch und der Gruppe um Kipping.
Die Bartsch-Fraktion ist im Grunde brav sozialdemokratisch, manchmal etwas langweilig. Die Kipping-Gruppe ist urbaner, jünger, westlicher, mit einer Neigung zur naiven Verherrlichung sozialer Bewegungen. Doch in wesentlichen Fragen sind sich beide nah. Etwa darin, dass es angesichts der AfD im Bundestag keine gute Idee ist, nun vier Jahre lang die SPD zu beschimpfen. Oder dass es der Job der Linkspartei ist, etwas zu verändern und nicht bloß recht zu haben. Warum sich diese beiden Gruppen trotzdem verachten – das ist eine lange, windungsreiche Geschichte, die ganz am Rande auch mit Politik zu tun hat.
Dass sich die Vernünftigen in der Linkspartei gegenseitig mobben, ist ein Grund, warum das Machtgerangel, das die Fraktion kürzlich bühnenreif aufführte, so konfus wirkt. Die Fronten verlaufen nicht entlang der politischen Überzeugungen, sondern kreuz und quer dazu. Das ist auch ein Effekt des sogenannten Burgfriedens, des Bündnisses, das der Realoflügel mit dem linken Flügel um Sahra Wagenknecht geschlossen hat – zum Verdruss der Parteispitze Kipping/Riexinger.
Wagenknecht nicht mehr Kopf des linken Flügels
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquellen :
Oben — Katja Kipping und Bernd Riexinger auf der Wahlparty der LINKEN zur Bundestagswahl 2017 in der Arena Berlin
Samstag 21. Oktober 2017 um 10:54
Wagenknecht ist nicht besser als Lafontaine. Wenn dem was nicht in den Kram passt, wird auch „erpresst“.
Wenn Flackus nicht, dann…
Wenn der Landesvorstand nicht so aussieht, dann ….
Schickt die beiden in die Wüste.
Das kleine Saarland hat’s vorgemacht. Auch ohne Oskar ist die Linke in der Bevölkerung angesehen.
Das Bundestagswahlergebnis ohne das angebliche Zugpferd Oskar sollte der Parteispitze in Berlin Anlass sein, auch darüber nachzudenken, dass es auch ohne Wagenknecht geht.
Samstag 21. Oktober 2017 um 11:11
zu # 1
Wenn Oskar und Sahra „weg“ sind, wer ist denn dann das Gesicht der Partei ?
Kipping aus dem tiefsten Osten oder Rixecker, der nuschelnde Ex Gewerkschaftler ?
Da muss ich aber laut lachen. Andere beneiden uns um Sahra, bundesweit, auch aus allen
anderen Parteien ? Der Bericht in der Zeit online über die Klausur der Linken und der Brief von Sahra hatte innerhalb von 60 Minuten, 800 ( achthunder ! )Kommentare, überwiegend positiv für Sahra. Bei Astrid gab es nicht mal Plakate im Wahlkampf. Wie blind muss man sein, liebe Zuckerschnecke,um so einen Blödsinn zu Papier zu bringen.
Samstag 21. Oktober 2017 um 12:42
Meine Meinung!
Ich weiß mehr als andere (lach)
Bei der heißgeliebten Schramm gab es keine Plakate von Wagenknecht? Das wäre ja ein Ding und müsste sofort in Berlin den Verantwortlichen mitgeteilt werden.