Stasi – Das Schweigen der Ärzte
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 4. Dezember 2014
Stasi – Das Schweigen der Ärzte
AUS MAGDEBURG THOMAS GERLACH und HARALD KRIEG
20 Dokumentenbände in 20 Jahren hat Ulrich Mielke vorgelegt. Decknamen, Klarnamen, Führungsoffiziere – er kennt sie alle. Nicht jeden konnte er enttarnen. Nun läuft ihm die Zeit davon
Ein Urologe aus Schönebeck ist heute der Ruchloseste, von dessen Treiben Ulrich Mielke berichten wird. Mielke sitzt hinter einem Tischchen, hält ein Mikrofon in der Hand, vor sich rund hundert Zuhörer, von denen manche schon wie auf Kohlen hocken, um kein Wörtchen dieser beklemmenden Vorlesung zu verpassen.
Im September 1987 wandte sich ein Stasi-Leutnant mit einem Anliegen an den Chef der Urologie im Kreiskrankenhaus Schönebeck, ein IM, ein inoffizieller Stasi-Mitarbeiter, der den Decknamen „Peter Müller“ trug. Wie könne man bei einem Patienten diskret Taschen und Kleidung inspizieren? Insbesondere sei man an Abdrücken der Wohnungsschlüssel interessiert. Könnte „Müller“ den Mann nicht zu einer urologischen Untersuchung einbestellen? Wenn sich dieser dann der Prozedur unterzöge, ließen sich die Sachen doch durchsuchen?
„Müller“, ein junger Genosse, warf ein, ein solcher Check dauere fünf, maximal zehn Minuten – zu kurz für eine ordentliche Durchsuchung. Sein Vorschlag: den Mann anschließend zum Röntgen zu schicken. Dann wäre ausreichend Zeit. Im November meldete der Leutnant Vollzug: „Müller“ hätte „entsprechend seiner Instruierung“ gehandelt.
Ein Raunen geht durch die Menge. Und es wird noch heftiger. Mielke fährt fort: Als der Abdruck der Schlüssel misslingt, bietet „Müller“ an, den Mann erneut röntgen zu lassen. Doch die Stasi lehnt ab. Es ist wie Geisterstunde am frühen Abend. 53 Fälle von Inoffiziellen Stasi-Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen in zwei DDR-Kreisen, von der Gemeindeschwester bis zum Kreisarzt, hat Mielke gefunden und stellt nun ausgewählte Beispiele vor. Doch die Geister sind nicht vergangen. Noch lange nicht.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle: Wikipedia – Author User:Exxu
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Donnerstag 4. Dezember 2014 um 9:23
Für den, der es noch nicht weiß, es wurden Geruchsproben von Verdächtigen fein säuberlich gesammelt.
Donnerstag 4. Dezember 2014 um 9:26
„Ich liebe doch alle…“
https://www.youtube.com/watch?v=1XBEqyu5Mck
Donnerstag 4. Dezember 2014 um 10:26
… und hier noch solch‘ eine „Scheinheilige“:
http://www.sueddeutsche.de/politik/nrw-linke-ein-hoch-auf-die-stasi-1.947430
Donnerstag 4. Dezember 2014 um 11:09
Die SED-Linke hat immer noch Macht, viel zu viel Macht und Einfluss.
Donnerstag 4. Dezember 2014 um 11:31
Bei der „Scheinheiligen“ bekomme ich wirklich langsam aber sicher Schnappatmung…..
Donnerstag 4. Dezember 2014 um 13:07
# 5
Ich hier:
https://www.flickr.com/photos/linksfraktion/15937544455/in/set-72157649577531292
Donnerstag 4. Dezember 2014 um 13:25
@Manni: Die „Heldin der Arbeit“ ?
http://www.abgeordnetenwatch.de/sevim_dagdelen-778-78064.html