Sprit-Preise
Erstellt von Redaktion am Montag 23. Mai 2011
Volksvertreter = Volksverräter
Stimmt die Kasse – stimmt auch die Abstimmung
Halle (ots) – In der Benzinpreisdebatte fordert der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, die Bundesregierung zu raschem Handeln auf. „Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler kann jetzt beweisen, wie wichtig ihm freie Märkte mit fairer Preisbildung sind und dem Beispiel Österreich folgen, indem er nur noch eine Preiserhöhung pro Tag an den Tankstellen zulässt und so die Preistreiberei bremst“, sagte Kelber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). Zudem könne das Bundeskartellamt die marktbeherrschenden Konzerne zu Teilverkäufen zwingen, um die Vielfalt der Anbieter zu erhöhen. „Die Zeit der Sonntagsreden beim Benzinkartell muss endlich vorbei sein“, sagte Kelber. Allerdings habe die FDP schon häufig auf Seiten der Konzerne gestanden, nicht aber „auf der Seite des Preiswettbewerbs und der Verbraucher“.
DL-Kommentar
Auch in den Radionachrichten sind die Benzinpreise ein Thema. Man redet davon, dass die fünf Multis kein Kartell, sondern eine ‚Oligarchie‘ bilden, in der Preisabsprachen keinen Raum besitzen. Preiserhöhungen zum Wochenende hin oder zu Beginn von Ferienzeiten ergeben sich „einfach so von selbst“, wenn Marktführer wie ARAL (BP-Tochter) die Preise erhöhen – natürlich nicht willkürlich. Und dann ziehen die anderen vier nach und damit auch die freien Tankstellen. Diese „Preispolitik“ soll mal einer schlüssig erklären. Und der Autofahrer ist jede Woche dieser Willkür ausgesetzt.
Wenn dann der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, die Bundesregierung zu raschem Handeln auffordert, darf gelacht werden. Wie war das eigentlich „unter Schröder“? Rrrrichtig! Da haben die CDU und die F.D.P. diese Forderung erhoben. Merkt der verehrte autofahrende Leser, wie er seit Jahren auf den Hebel genommen wird?
Die Politik jeglicher Farbe, die in Deutschland grundsätzlich gegen den Bürger agitiert, dreht sich doch nicht selber den Geldhahn zu. Es wäre ein Jammer, wenn die Lobbyisten kein Geld mehr loswerden würden, mit dem politische Entscheidungen in die richtigen Bahnen gelenkt werden können.
‚Augenwischerei“ ist es allerdings, wenn Forderungen laut werden, wie in Österreich zu verfahren, dass Preise nur einmal in der Woche geändert werden dürfen. dieser Schuss würde in Deutschland nach hinten losgehen: Dann hätten wir die Montags-Preise noch am Samstag und es würde noch mehr Kohle gescheffelt.
Fatal ist es, wenn europäische Bevorratung in Amsterdam an Amerika verkauft wird; denn die Amerikaner haben hinsichtlich des Verbratens von Sprit überhaupt kein Gewissen. Und die Verknappung durch diese regelmässigen „Über-den-Teich-Verkäufe“, die die Taschen der Multis noch mehr füllen, führt in Deutschland zwangsläufigerweise zu erhöhten Preisen.
Längst gehört der Markt durch wirklich unabhängige Kommissionen kontrolliert, aber es ist leider bisher nicht gelungen, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben – und bei diesem heissen Thema lässt das sicher noch lange auf sich warten – wenn überhaupt.
Es vedienen einfach zuviel daran – einschliesslich einiger der durch Lobbyisten gesponserten demokratisch gewählten Volksverkäufer.
/UP.
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Grafikquelle : 14 500 Euro-Scheine auf einem Din A 4 Blatt