Der BDH gibt bekannt :
Erstellt von Redaktion am Mittwoch 12. Juni 2013
„Im Rentensystem steht der Dachstuhl in Flammen“
Spaltung der Generationen birgt sozialen Sprengstoff
Eine Presseerklärung des BDH
Bonn, 11. Juni 2013 – Die jüngsten Daten der Deutschen Rentenversicherung zur Altersarmut sollten nach Ansicht der Vorsitzenden des BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse Müller, die Bereitschaft zu einer weitgefassten Rentenreform wecken: „Wenn jeder zweite Rentner in Deutschland eine Rente erhält, die unter der Grundsicherung liegt, dann ist nicht nur das Fundament unseres Rentensystems brüchig, dann steht bereits der Dachstuhl in Flammen. Wer den Handlungsbedarf immer noch ignoriert, gefährdet den Zusammenhalt zwischen den Generationen und treibt immer mehr Menschen in die Altersarmut.“
Neben der Deutschen Rentenversicherung meldete auch die Bundesagentur für Arbeit besorgniserregende Zahlen und wies darauf hin, dass mehr als 800.000 Menschen über 65 Jahren als Minijobber ihre Rente aufstocken. „Die im Grundsatz falsche Rentenpolitik der Vergangenheit zeigt jetzt auch in der offiziellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit ihre gefährlichen Symptome. Der markante Anstieg der Altersbeschäftigung offenbart die Not vieler Menschen und die Mängel unseres Rentensystems, wenn Menschen nach ihrem Erwerbsleben nicht ausreichend versorgt sind. Die statistische Transparenz sollte der Weckruf für die Politik sein, endlich wirksame Schritte gegen die grassierende Altersarmut in unserem Land in die Wege zu leiten.“
Ein wichtiges Instrument zur Prävention für die kommende Rentengeneration sei ein allgemein verbindlicher Mindestlohn, so Müller. Gerade der Boom prekärer Beschäftigungsverhältnisse verschärfe das Problem und sorge für eine Manifestierung der Altersarmut. „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Menschen in unserem Land, bloß weil sie alt sind, auch arm sein müssen.“ In der gegenwärtigen Situation seien allerdings unmittelbarere Maßnahmen nötig. So helfen nur ein Abschmelzen der Rentendämpfungsfaktoren und eine schrittweise Erhöhung des Grundsicherungsbetrags auf ein akzeptables Niveau, um ein würdevolles Leben im Alter möglich zu machen, so Müller.
Über den BDH Bundesverband Rehabilitation
Der BDH ist die größte deutsche Fachorganisation auf dem Gebiet der Rehabilitation von neurologischen Patienten. Weiterhin bietet der BDH rechtliche Beratung und professionelle Vertretung vor Behörden und den Instanzen der Sozialgerichtsbarkeit sowie ehrenamtliche soziale Betreuung an. Die stationäre neurologische Rehabilitation nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb des Leistungsangebotes des BDH ein, um Menschen nach einem Unfall oder sonstiger neurologischer und geriatrischer Krankheit Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben zu bieten. Der BDH hat in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation Pionierarbeit geleistet und Einrichtungen gegründet, die bis heute Maßstäbe setzen und von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften, Rentenversicherungen und Versorgungsämtern sowie der Bundesanstalt für Arbeit in Anspruch genommen werden. In der Trägerschaft des BDH befinden sich heute fünf über ganz Deutschland verteilte neurologische Kliniken. Dazu kommen das Rehabilitationszentrum für Jugendliche in Vallendar und das Neurologische Therapie- und Beratungszentrum Ortenau in Offenburg.
Kontakt:
BDH Bundesleitung
V.i.S.d.P.: Ilse Müller
Eifelstr. 7, 53119 Bonn
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