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Söldnertruppen der USA

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 30. Mai 2012

Wie Ertrinkende, die sich an ein Krokodil klammern

Ein Bericht über die Söldnertruppen welche von den USA als Ausgleich für den Abzug der eigenen Truppen heute in den Irak geschickt werden. Wir sollten uns darauf einstellen in einigen Jahren gleiches auch hier zu erleben. Gerade in den letzten Tagen wurde wieder einmal gemeldet, dass sich zu wenige Freiwillige bei der Bundeswehr melden. So ist damit zu rechnen das auch unser Land in einigen Jahren Söldnertruppen ins Gefecht schicken wird. Vielleicht wird dann den besonders Verdienten als Belohnung die Deutsche Staatsbürgerschaft angeboten.

Im Auftrag des Pentagon heuerten private Sicherheitsfirmen in Uganda und anderen armen Ländern des Südens Personal für die US-Stützpunkte im Irak und in Afghanistan an

Seit Ende 2011 ist Bernard zurück in Uganda. „Als mir klar wurde, dass ich gerade dabei war, den größten Fehler meines Lebens zu machen, war es schon zu spät. Ich hatte mich für ein Jahr verpflichtet. Das musste ich nun auch durchziehen“, erzählt der junge Mann, der im Irak bei einer US-Sicherheitsfirma angestellt war. Als er im vergangenen Sommer gesundheitliche Probleme bekam, wurde er entlassen. Das vertraglich zugesicherte Krankengeld hat er bis heute nicht bekommen.

Bernard ist kein Einzelfall. Wie ihm ist es vielen „Staatsangehörigen aus Drittländern“ (Third Country Nationals, TCN) ergangen, die im Irak oder in Afghanistan krank oder verwundet wurden. Sie wurden, nachdem man sie zuvor ausgebeutet und schlecht behandelt hatte, ohne jegliche Unterstützung einfach wieder nach Hause geschickt.

Seit 2003 sind 120 Milliarden Dollar aus dem US-Verteidigungshaushalt in die Kassen privater Subunternehmen geflossen. Diese bezahlten ihren weißen Angestellten – US-Amerikaner, Israelis, Briten, Franzosen oder Serben – Monatslöhne von über 10000 Dollar, während Beschäftigte aus Südasien und Afrika oft mit falschen Versprechen in den Irak oder nach Afghanistan gelockt und statt der angekündigten 1500 oder 3800 mit nur 350 bis 700 Dollar im Monat abgespeist wurden.

Als Washington im Juni 2008 mit dem Truppenabzug aus dem Irak begann, standen den 153300 regulären Soldaten 70167 TCN-Söldner zur Seite. Ende 2010 hatte sich das Zahlenverhältnis deutlich verändert: Auf 47305 US-Amerikaner kamen jetzt 40776 Staatsangehörige aus Drittländern. Die Männer, und auch Frauen, hatten Subunternehmen des Pentagons in den ärmsten Ländern der Welt angeheuert. Über die Hälfte von ihnen arbeitete in den 25 Stützpunkten im Irak als Köche, Reinigungskräfte, Hausmeister, Elektriker oder Friseurinnen. Sie standen in Fast-Food-Ketten wie Pizza Hut am Tresen oder boten in Schönheitssalons kosmetische Behandlungen an.

Quelle: Le Monde diplomatique >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :    Patrouille der U.S. Army im Bagdader Stadtbezirk Karrada (2008)

 

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