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Selbständige+Hartz4 II

Erstellt von Redaktion am Freitag 17. Juni 2011

Hartz IV für Selbständige – „arm gerechnet“

Auch die NACHDENKSEITEN haben sich diesem Thema gewidmet. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf unseren Hinweis-Artikel vom 14.06.

Wolfgang Lieb – NDS – „Selbständige sind oft Abzocker“ meldet der Kölner Stadtanzeiger und die Frankfurter Rundschau springt dem Schwesterblatt bei: „Solche Fälle lassen auf ein verbesserungsfähiges Geschäftsmodell schließen – oder auf gezielten Leistungsmissbrauch.“ (Printausgabe vom 15. Juni) Neue Sündenböcke braucht das Land. Nun sind es die Selbstständigen, die auf der gehartzten Hängematte liegen und an den Pranger gestellt werden.

Von Günter Frech

Die Süddeutsche Zeitung brachte die Geschichte am Dienstag nach Pfingsten auf Seite eins. (Siehe Hinweise des Tages vom 15. Juni.) Weitere Medien legten nach. Die Google-Suche ergab 321 Treffer. In der Regel wurde der Artikel aus der SZ wiedergekäut. Oder eine entsprechende Agenturmeldung übernommen.

Es gab einige Ausnahmen: Die Märkische Allgemeine, ZEIT-Online, Welt-Online und die Saarbrücker Zeitung) erwähnten in ihren Artikeln die aktuelle IAB-Studie [PDF – 496 KB], der zufolge 45 Prozent der Hartz IV-Bezieher, die in einen Job vermittelt werden, nach sechs Monaten wieder auf der Strasse stehen und stellten so den Zusammenhang zu sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten her, die wegen ihres Hungerlohns mit Hartz IV aufstocken müssen.

[Auch wir haben uns auf die seriöse Berichterstattung der Saarbrücker Zeitung bezogen; Link siehe vor]

Welche „Sau wird da nur wieder durchs Dorf“ getrieben?

Es gibt in diesem Land etwa 4,4 Millionen Selbstständige. Wenn nun davon 125.000 „ergänzende Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes“ – also aufstockendes ALG II / Hartz IV – beziehen, so sind das knapp über fünf Prozent der Selbstständigen, die von ihre Selbstständigkeit nicht leben können. Schlimm genug für die Betroffenen! Mag sein, dass sich unter diesen fünf Prozent einig wenige „arm rechnen“, wie der Artikel suggeriert. Aber wo gibt es keine „schwarzen Schafe“?

[Spontan fällt einem dazu der Herr Zumwinkel ein, die Dame Koch-Mehrin, der Herr Hartz, posthum der Graf (Lambsdorff), natürlich der Baron Guggeldingens und noch einige mehr]

Quelle  :  NDS>>>>> weiterlesen bei dem ausgezeichneten Bericht

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Grafikquelle  :  Twitter  — 9. März 

 

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