DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Schwulenhass bei Linken

Erstellt von Redaktion am Montag 2. April 2018

Ich hab nichts gegen Schwule, aber…

DIE LINKE Bundesparteitag 10. Mai 2014-37.jpg

aber – wenn er Außenminister ist
muß ich doch die Pfründe meiner Freundin Sahra retten?

Linke-Politiker Dehm beleidigt Außenminister als

„Nato-Strichjungen“ KLICK

Von Jan Feddersen

Fortschritte in Sachen LGBTI kamen in Deutschland vergleichsweise spät. Das liegt auch an den Linken und Linksliberalen hierzulande.

Eines der spannendsten Bücher der Saison ist eine Polemik. Verfasst hat sie der Autor und Kulturmanager Johannes Kram, sie trägt den Titel „Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber …“ und unterstreicht den Satz mit dem nicht minder ironisch gehaltenen Satz „Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft“. Es geht bei der Lektüre um die Neigung von Comedians wie Dieter Nuhr und anderen, auf Kosten schwuler Männer Scherze zu machen – weil über Schwuchteln zu lachen, das wird doch noch erlaubt sein.

Die gut 190 Seiten kümmern indes sich so gut wie gar nicht um das Erwartbare, um das, was ohnehin beinah kalauernde Wahrheit ist: dass Konservative und Reaktionäre immer schon etwas gegen die Emanzipation von Homosexuellen hatten, dass sie so gut wie alles dafür taten, meist in ­Allianz mit den christlichen Kirchen und bei Desinteresse von Gewerkschaften, das Leben von ­Lesben, Schwulen, Trans*- und Inter*menschen gedemütigt, minderwertig, entwertet und falsch zu halten. Eben gerade so geduldet, dies vor allem.

Allein: Woran liegt es, dass das australische Parlament nach einem bejahenden Plebiszit die Einführung der Ehe für alle feiert, dass ein Politiker wie Justin Trudeau in Kanada die Entdiskriminierung von LGBTI*-Gesetzesgeflechten feiert und nicht nur en passant begrüßt? Womit hat es zu tun, dass in Frankreich die Sozialisten gegen alle reaktionären Widerstände die „Marriage pour tous“ durchsetzen und sie als wichtigstes Verdienst ihrer ­Regierung feiern? Dass in Spanien, viele Jahre zuvor, schon anfangs der nuller Jahre, die Linke in Spanien gegen den katholischen Klerus und seine ­Parteien die Ehe für alle durchgesetzt hat?

Mit der Verdruckstheit der Linken, gleich ob alternativ, sozialdemokratisch oder postrealsozialistisch gesinnt. Die Linken sind es, die immer mehr Unlust denn Leidenschaft hatten, sich der bürgerrechtlichen Gleichstellung von LGBTI*-Menschen nicht nur nebenbei, sondern von Herzen zu widmen.

Martin Schulz‘ Guerillaaktion im vorigen Sommer, als er in einem parlamentarischen Eilakt die Ehe für alle auch gegen Kanzlerin Angela Merkel durchsetzte – die dies kühl geschehen ließ –, war nur die Ausnahme: Auf die Linke schlechthin war in Deutschland nie Verlass, wenn es um die bürgerrechtliche Gleichstellung Homosexueller (und anderer Menschen, die der „Naturhaftigkeit“ des Heterosexuellen sich nicht fügen wollten) ging.

„Outing“ ist ein toxisches Wort

Dabei geht es nur noch darum: dass Schwules und Lesbisches und Trans* Normalitäten sind. Es sind heterosexuelle Menschen gewesen, die sich am stärksten vor beinah 20 Jahren über das Outing Hape Kerkelings und Alfred Bioleks durch Rosa von Praunheim aufregten – das könne ihnen in einer giftigen Umwelt schaden.

In Wahrheit rang der legendäre Filmemacher nur darum, seine Wut darüber loszuwerden, dass die heteronormative (in der Regel ja linke) Kultur- und Medienwelt der Bundesrepublik Schwules gern beschweigt – angeblich, um homosexuelle Menschen zu schützen, tatsächlich jedoch, um das heterosexuelle Rede- und Benennungsmonopol nicht brechen zu lassen.

Outing – das ist inzwischen ein toxisches Wort: Das tut man ja nicht. Warum aber spricht man nicht drüber? Und dokumentiert über das Sprechen zum „Anderen“, dass es eben anderes gibt?

Schwules, dies besonders, gilt als weniger ­wertig. In den sozialistischen und kommunistischen Zirkeln der Zeit nach ’68 galten ihre Anliegen als Nebenwidersprüche. Homosexuelles sei, so weit ging die Verachtung, mit der Revolution absterbend, ein Dekadenzphänomen des Kapitalismus.

Wie gut, dass es die kapitalistisch-liberale Bundesrepublik gab – in ihr ließen sich solche Phantasmen nicht realisieren, die Schwulen­bewegung musste diese linken Schlacken nur abwerfen, das war schwer genug. Anfang der ­achtziger Jahre waren es Linke, eher DDR- und Classical-Antifa-orientierte, die sich über ein Gedenken an die Rosa-Winkel-Häftlinge in NS-Konzentrationslagern in Hamburg empörten. Ein Kranz in der Gedenkstätte Neuengamme dürfe nicht liegen blieben, weil er die „warmen Brüder“ würdige und die anderen KZ-Opfer, die Politischen, entehre.

Kampf gegen das Sittengesetz

Quelle   :      TAZ        >>>>>       weiterlesen

Mehr lesen über Dehm:

Die Akte Diether Dehm

Linke Herrenwitze

———————————————————————————-

Grafikquelle   :       Bundesparteitag DIE LINKE Mai 2014 in Berlin, Velodrom Diether Dehm

Bitte benutzen sie nach Möglichkeit als Bildbeschreibung: Blömke/Kosinsky/Tschöpe in unmittelbarer Nähe beim Bild oder an einer Stelle in ihrer Publikation, wo dies üblich ist. Dabei muß der Zusammenhang zwischen Bild und Urhebernennung gewahrt bleiben.

  • CC BY-SA 3.0 de
  • File:DIE LINKE Bundesparteitag 10. Mai 2014-37.jpg
  • Erstellt: 10. Mai 2014

7 Kommentare zu “Schwulenhass bei Linken”

  1. Regenbogenhexe sagt:

    Berliner Linken-Politiker

    Antrag auf Parteiordnungs-Verfahren gegen Diether Dehm

    https://www.berliner-zeitung.de/politik/berliner-linken-politiker–antrag-auf-parteiordnungs-verfahren-gegen-diether-dehm-29956952

  2. Piratenköpfchen sagt:

    Mandatsträger sind heilige Kühe…

  3. Pällzer sagt:

    Der Antrag auf Ausschluss aus der Partei gegen MdB Alexander Ulrich wurde abgebügelt. Nur so zur Erinnerung.

  4. Hermine Dutt sagt:

    Wie beim Fußball, sollte der Polit-Rülpel mit einer saftigen Strafe belegt werden.

    Dehm schade dem Ansehen der Partei

    Ignoranz habe bei Dehm Tradition

    https://www.berliner-zeitung.de/politik/dieter-dehm-die-linke-stellt-sich-gegen-ihren-eigenen-abgeordneten-29960792

  5. AntiSpeichellecker sagt:

    Diether Dehm auf Facebook
    18 Std. ·
    Klaus Lederer hat mich einen „alternden Gigolo“ genannt. „Gigolo“ ist jemand, der Liebesdienste vorzugsweise älteren Frauen verpachtet. Eine unglaublich sexistische, homophobe, xenophobe, altersdiskriminierende, phobphobe und womöglich ziganophobe Entgleisung! Aber ich sehe von einem Partei-Verfahren gegen Klaus Lederer ab, sehe ihm jede verbale Inkontinenz nach; wurde er doch Kultursenator, als er noch glaubte, das Wort „Kultur“ käme von „Kulturbeutel“.
    dd

  6. Klaus Hirth sagt:

    Das System Diether Dehm – interessante Details

    https://www.taz.de/!5452484/

  7. Morgenmuffel sagt:

    Diether Dehm, die Erika Steinbach der Linken

    Von Christian Rothenberg
    Der Linken-Bundestagsabgeordnete Diether Dehm beschimpft Außenminister Heiko Maas als „Nato-Strichjungen“. Es ist nicht das erste Mal, dass er auf diese Weise auffällt.

    https://www.n-tv.de/politik/Diether-Dehm-die-Erika-Steinbach-der-Linken-article20367587.html

Kommentar schreiben

XHTML: Sie können diese Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>