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RENTENANGST

Schulterblick nach Erfurt

Erstellt von Redaktion am Dienstag 25. Oktober 2011

Jeder verkauft sich nun einmal so gut,  oder schlecht er kann

DIE LINKE Bundesparteitag 10-11 Mai 2014 -119.jpg

Es gabt sie schon, die Serie von Vorkommnissen auf den Parteitag der LINKEN in Erfurt welche die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zogen. Es gab auch das große Interesse der Medien, welche diesen Parteitag sehr Wachsam begleiteten. Es kann also nicht an den „Neoliberalen“ Medien liegen wenn diese jetzt nicht im Sinne der Partei über dieses Event berichten. Jeder verkauft sich nun einmal so, wie er kann.

So war der Blätterwald gestern voll gespickt mit einer breiten Auswahl von Schlagzeilen. In der Welt hieß es: „Alles hört jetzt auf Oskars Kommando“, während die FAZ von einer Partei „Die Linkshaber Partei“ schrieben. So titelte die Lausitzer Rundschau „Vorwärts, es geht zurück“ und die TAZ schließlich „Die Linke liebt nur tote Sozis“. Die Erwähnung hier kann nur ein kleiner Überblick sein, mag aber als Hinweis auf eine Tendenz reichen.

Alleine die Forderung nach dem Recht auf einen freien Rausch zeigt an wie wenig A.. die Linke in ihrer Hose hat. Da wird eine Legalisierung großspurig beschlossen, um schon kurze Zeit später, nach Reaktion der Medien, klammheimlich zurückgezogen zu werden. Lassen wir die Wertung eines solchen Beschlusses einmal außen vor, ist es aber ein Hinweis auf die Haltbarkeit aller anderen Beschlüsse. Zuverlässigkeit und Selbstbewusstsein verfügt über andere Ausdrucksformen!

Anderseits, für eine Partei welche einen sehr hohen Altersschnitt aufweist ist der Ruf nach Drogenfreiheit irgendwie fehl am Platz. Wäre doch älteren Herrschaften der Ruf nach einem freien Gedeck (ein Bier, ein Schnaps) bestimmt sympathischer. Überhaupt bekamen die Zuseher auf Phönix mehr den Eindruck das von diesen Gedecken über die Tage ausreichend Gebrauch gemacht wurde.

Beängstigend hier der Blick in die leuchtenden, euphorisierten  Augen der Zuhörer bei den Reden  von Gysi und Lafontaine. Das ganze machte schon eher den Eindruck hier Beobachter einer Liebeshochzeit, denn der einer pluralistisch, demokratisch, kritischen Partei zu sein. Das sind dann die Momente in der die Gedanken sehr schnell zurückgehen in die Kindheit und Erinnerungen an religiöse Veranstaltungen wach gerufen werden.

Heute erlebt man dergleichen noch bei einem Papst Besuch oder in alten Dokumentarfilmen über König Adolf. Dieses erzeugt Angst ist es doch ein Hinweis wie leicht sich trotz all gemachter negativer Erfahrungen scheinbar gebildete Menschen vom dummen sabbern einlullen lassen und ihre eigene Meinung im Fahrzeug auf dem Parkplatz hinterlegen.

Auch eine  96.9 % Programm Zustimmung lässt eher den Eindruck an alte SED oder KPD Zeiten, denn an eine freie Gesellschaft aufkommen. Zweifellos mag ein auseinander brechen der Partei hier Vater der Gedanken gewesen sein. Nur, so einen starken Kitt gibt es nicht um auf diese Art und Weise eine dauerhafte Gemeinschaft bilden zu können. Alleine schon die Forderung von Oskar Lafontaine nach Geschlossenheit lässt an ein altes Lied der SA erinnern, in dem die Reihen fest geschlossen waren. In einer freien Partei eine Unverschämtheit, was auch einmal so gesagt werden muss.

Die Suche nach neuen Vorbildern wie Willy Brandt oder Herbert Wehner, welche man der Ahnengalerie mit Karl Marx und Rosa Luxemburg beifügen möchte, zeigt eine große Ähnlichkeit mit den Kölner Katholen auf, welche sich, zwecks Füllung ihrer maroden Kasse einst auf die Suche nach neuen Reliquien von Heiligen machten. Die einzige Frage welche von Oskar noch nicht beantwortet wurde, ist die ob denn Tote Sozis auch über eine Seele verfügen.

So gab denn auch Gilbert Kallenborn als Besucher dieses Parteitages seine Eindrücke in einem sehr guten Kommentar wieder. Hier möchten wir die Gelegenheit nutzen, seinen dort verteilten Flyer auch unseren Lesern bekannt zu machen. Den Flyer findet ihr >>HIER<<.

Vorwärts, es geht zurück

Die Linkspartei müsste eigentlich Hochkonjunktur haben. Der Kapitalismus ist in der Krise, die Finanzmärkte spielen verrückt, und zahlen muss wie immer der „kleine Mann“. Davor warnt die Linke schon seit Jahren.

Trotz alledem steckt sie selbst in der Krise. Woran das liegt? An den innerparteilichen Streitereien natürlich. Und sicher auch daran, dass die vor vier Jahren neu gegründete Partei mangels programmatischer Grundsätze nur eine vage Richtung kannte. Auf ihrem Parteitag in Erfurt nun gelang das fast schon Unmögliche: Die Linke hat endlich ein Grundsatzprogramm. Und ja, möglich wurde das nur, weil sich die verfeindeten Parteiflügel zum Kompromiss durchgerungen haben.

Allerdings ist der Realitätssinn dabei auf der Strecke geblieben. Die linke Programmwelt kennt kaum Zwischentöne, nur Schwarz und Weiß, nur Gut und Böse. Gezeichnet wird das Bild einer durch und durch finsteren Gesellschaft, in der die Armut grassiert und der Markt sein Unwesen treibt. In dieser furchtbaren Welt scheinen auch Reformen zwecklos zu sein. So gehört der Kapitalismus letztlich abgeschafft. Als Rettung winkt ein Sozialismus, zweiter Versuch, mit streng regulierter Wirtschaft, verstaatlichten Banken, ganz viel Demokratie und noch mehr sozialer Gerechtigkeit.

Quelle: Lausitzer Rundschau >>>>> weiterlesen

IE

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Grafikquelle :  Bundesparteitag DIE LINKE Mai 2014 in Berlin, Velodrom:

Ein Kommentar zu “Schulterblick nach Erfurt”

  1. Waldschrat sagt:

    als Rettung ist nicht Sozialismus in Sicht, sondern versteckter Kommunismus.

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