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Schulden gegen Putin

Erstellt von DL-Redaktion am Sonntag 6. März 2022

Wenn der Staat plötzlich doch Milliarden raushauen kann

Milliarden aus dem Fenster werfen? Kita-Plätze statt Betreuungsgeld Aktion mit Sylvia Löhrmann, Cem Özdemir und Stefan Engstfeld.jpg

Die Verantwortung tragen immer die Steuerzahler – Politiker wechseln nur die Fenster.

Eine Kolumne von Thomas Fricke

Der Grund wirkt triftig – dass für die Bundeswehr plötzlich so viel Geld da ist, sorgt im Land der schwäbischen Hausfrau trotzdem für Staunen. Was ist mit den anderen Nöten?

Kaum zwei Wochen ist es her, da hat der Bundesfinanzminister noch gewarnt, die Regierung müsse dringend Ausgabenwünsche begraben. Alles gehöre »auf den Prüfstand«. Und in Zeitungen war zu lesen, dass erstmals seit Langem wieder konsolidiert werden müsse – weil mehr Schulden nicht gingen. Und Schulden nun mal Schulden sind.

Jetzt ist Wladimir Putin in die Ukraine einmarschiert, selbst bei uns wirkt der Frieden in Gefahr. Und? Schon sind 100 Milliarden Euro an Schulden geplant, um die Bundeswehr zu »ertüchtigen«. Prüfstand-Minister Christian Lindner warnt, dass man, wenn es um die Wehrfähigkeit geht, jetzt nicht vor Schulden warnen dürfe (hat er gesagt). Wofür jetzt ein »Sondervermögen« geschaffen wird, was netter als Schulden klingt (und bei der Schuldenbremse nicht gezählt wird), aber nichts anderes ist. Weshalb zumindest bei der Bundeswehr jetzt doch nicht »alles auf den Prüfstand« muss, anders als noch vor zwei Wochen. Weil diese Schulden offenbar doch besser sind als andere.

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