Sause ohne Sozen
Erstellt von DL-Redaktion am Sonntag 14. März 2010
Geburtstag von IG-Metall-Chef
Es war einmal – so fangen Märchen an. Es gab einmal eine Zeit da waren die Gewerkschaften in diesem Land eine Macht. Da gab es harte Auseinandersetzungen, Streiks und vor allen Dingen eine offene Opposition gegenüber den Herrschenden. Bei Tarif Auseinandersetzungen wurde um jeden Pfennig hart gerungen. Dieses alles wurde an dem Tag mit Bildung einer Rot – Grünen Regierung aufgegeben. Die Gewerkschaften sowie die SPD verloren viele ihrer Mitglieder. Über die Ursachen wurde bis auf den heutigen Tag viel zu wenig oder nicht realistisch nachgedacht. Solange Gewerkschaftsführer nicht begreifen das sie von den Mitgliedern ihrer Organisation ihr Gehalt beziehen und in erster Stelle für ihre Klientel verantwortlich sind, wird sich daran nichts ändern. Wenn wir denn aus den Märchen wieder in die Gegenwart zurück möchten, wird dieses nur über eine harte Opposition möglich werden und nicht über gemeinsame Geburtstagspartys.
Redaktion DL/IE
Am Mittwoch feiert IG-Metall-Chef Berthold Huber im Kanzleramt Geburtstag. Doch kein einziger SPD-Politiker ist eingeladen. Wieso denn bloß?
VON ULRICH SCHULTE
Bei einem Geburtstagsfest ist es interessant, welche Gäste kommen. Aber noch aufschlussreicher ist manchmal, wer nicht kommt. Weil er nicht eingeladen wurde.
Das Fest, um das es hier geht, wird zu Ehren von Berthold Huber gegeben, dem Vorsitzenden der IG Metall. Zu seinem 60. Geburtstag bittet Angela Merkel am Mittwoch zum Abendessen ins Kanzleramt. Bundesminister, Bosse und Betriebsräte werden dabei sein, aber eine Spezies wird fehlen: SPD-Politiker stehen nicht auf der Gästeliste. Dafür, dass etwa SPD-Chef Sigmar Gabriel außen vor bleibt, gibt es zwei Erklärungen. Die eine ist etwas formalistisch und wird offiziell von den Beteiligten vorgetragen. Die andere ist politischer Natur – und man erfährt sie von führenden IG Metallern nur, wenn man verspricht, ihren Namen wegzulassen.
Zum Offiziellen: Die Gästeliste sei nicht öffentlich, Merkel und Huber hätten sie aber abstimmt, sagt ein Sprecher der Bundesregierung. „Es ist ganz üblich, dass die Kanzlerin runde Geburtstage nutzt, um wichtige Personen des öffentlichen Lebens zu würdigen und Kontakt zu gesellschaftlichen Gruppen zu halten.“ Der Termin diene dem Gedankenaustausch zu aktuellen sozialpolitischen Themen, sagt der Sprecher.
Und er betont: „Die Gäste stammen aus dem inhaltlichen Feld von Herrn Huber, ein Posten als Parteifunktionär war bei der Auswahl nicht relevant.“ Auch die IG Metall kommentiert die SPD-Abwesenheit nur indirekt. „Das Treffen soll dem Dialog mit der Bundeskanzlerin und Vertretern der Bundesregierung dienen“, sagt Sprecher Jörg Köther. Mit allen Geladenen treffe der IG-Metall-Chef „an seinen verschiedenen Wirkungsstätten zusammen“ – etwa in Aufsichtsräten oder in der Tarifpolitik.
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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