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Sahras seltsames Winden

Erstellt von DL-Redaktion am Sonntag 18. November 2012

Die linke Sphinx aus dem Saarland

Ein sehr ausführliches und auch aufschlussreiches Interview mit Sahra Wagenknecht, wobei es schon interessant ist dass Journalisten den Politikern mit ihren Fragen nicht schärfer auf den Pelz rücken. So stellt sich die Frage schon, inwieweit mit solch einem Interview gewisse Interessen miteinander verbunden werden?

Nein, den Kapitalismus möchte Frau Wagenknecht nicht, gerade so wie ein Großteil der Bürger auch nicht. Habe ich diese zwei Fakten auf den Tisch liegen muss ich den Bürgern eine klare Alternative anbieten. Genau das macht sie dann nicht und wenn, dann so nebulös dass der Wähler verwirrt zurück bleibt.

Stattdessen wird wieder einmal die böse Presse angegriffen welche ihre Partei ignoriert und im Regen stehen lässt. Eine ewig unverstandene Partei welche nach dem Göttinger Parteitag, Interview Aussage, wieder in der richtigen Spur fährt.

Auffällig auch die Platzierung dieses Interview und die große Berichterstattung in diesem Journal. Nicht für uns auf DL, sondern für Sahra Wagenknecht, wenn sie denn Glaubwürdigkeit verbreiten möchte.

Wie uns zugetragen wurde stammt diese Zeitschrift aus dem Hause Ostermann, wäre demnach eine Hauspostille der FDP. So soll sie unter anderen allen Mandatsträgern in saarländischen Räten kostenlos ins Haus geliefert werden. Der einfache Mann/Frau zahlt am Kiosk dagegen 3,30 Euro für die Wochenausgabe. Lässt sich Sahra nun auch von Mövenpick küssen? Eine interessante Entwicklung, welche viele der im Interview gemachten Aussagen in einem unwirklichen Licht erscheinen lassen.

„Marx zu lesen, lohnt sich auch heute“

„Ich wollte nie die alte DDR zurück, aber ich wollte auch nicht im Kapitalismus leben“, beschreibt Sahra Wagenknecht den Zwiespalt ihrer Gefühle nach dem Fall der Mauer. 23 Jahre später ist aus dem einstigen Bürgerschreck ein gefragter Talkshowgast geworden. Auch ihre Bücher erregen Aufsehen. Mit dem Kapitalismus kann sie dennoch keinen Frieden schließen. Wagenknecht: „Das wäre doch bescheuert.“

Frau Wagenknecht, Sie sind ja nun schon einige Zeit im Saarland, was haben Sie denn entdeckt?

Ich habe ganz viel entdeckt. Wir haben im Sommer hier Urlaub gemacht, sind durch das halbe Saarland Rad gefahren. Die Saarschleife entlang, Mettlach, dann nach Losheim. Selbst bis nach Perl sind wir gefahren, dann an der Mosel lang nach Rheinland-Pfalz. Und natürlich den schönen Saar-Radweg bis Saarbrücken. Am meisten liebe ich den Saargau, der ist wunderschön.

Der Kontrast zwischen Ihrer Heimatstadt Berlin und dem Saarland ist schon beträchtlich.

Ja, aber das macht nichts. Ich bin ja wegen des Bundestages regelmäßig in Berlin, da hab ich Trubel genug und bin immer froh, wenn ich wieder im Saarland lande und ausspannen kann. Wir leben ja richtig auf dem Dorf. Es ist ruhig, das einzige, was man hört, sind Kühe oder es kräht mal ein Hahn. Hier kann man Natur genießen. Und die Restaurants im Saarland sind sowieso viel besser als die Berliner. Also von hier zieht mich nichts weg, hier bin ich glücklich.

Sie haben ja nicht nur Ihren Wohnort gewechselt, sondern seit einiger Zeit auch Ihr Image. Früher haben die Medien Sie als Bürgerschreck dargestellt, der mindestens die Mauer zurückhaben will. Jetzt sind Sie sehr angesehen, werden gerne zu Talkshows eingeladen. Bleibt da bei Ihnen ein fader Beigeschmack? Die Leute, die Sie früher angegriffen haben, laden Sie heute freundlich ein.

Es haben sich zwei Dinge verändert. Zum einen ich selber. Zum anderen aber auch die öffentliche Debatte, die viel kapitalismuskritischer geworden ist. Klar, ich habe vor 20 Jahren schon manches gesagt, was ich heute auch eher abwegig finde. Aber wer verändert sich nicht? Ich war 20, als ich plötzlich in die Bundesrepublik kam. Da hatte ich unglaublich viel Trotz in mir. Ich wollte einen reformierten, attraktiven Sozialismus. Ich wollte nie die alte DDR zurück, aber ich wollte auch nicht im Kapitalismus leben. Dann kam eine Entwicklung, die ich nicht wollte…

Quelle: Magazin Forum >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia / Sphinx / Urheber Ramessos /gemeinfrei

9 Kommentare zu “Sahras seltsames Winden”

  1. GillaSchillo sagt:

    Weichspüljournalismus nicht nur bei Sahra Wagenknecht!

  2. Adelade sagt:

    „Soziale Gerechtigkeit – jetzt nur mit uns“ (Zitat S. W.)
    Ja wie denn nun? Die Linke ist innerparteilich zerstritten, Massenaustritte und Fraktionsauflösungen … etc.
    Wie glaubwürdig ist die Linke? In meinen Augen gar nicht. Eine Frau ist nicht die gesamte Partei. Eine Frau kann die Welt auch nicht verändern. Wenn die Partei in ihren eigenen Reihen nicht einmal sozial und gerecht ist, was soll dann dies Ganze?

  3. Opa Querkopf sagt:

    Selten so gelacht wie über diesen Artikel. O.L. u. S.W. müssen aufpassen, dass sie auf dieser Schleimspur nicht ausrutschen.
    Einmal Kommunistin, immer Kommunistin, auch wenn man sich noch so windet. Im Übrigen hat die Linke West lange schon ausgedient.

  4. Rennsemmel sagt:

    Die Linke verliert deshalb immer mehr an Zuspruch, weil sie zu den etablierten Parteien gerechnet wird, die sich nicht mehr um die Bedürfnisse und Forderungen der Bürger kümmert. Sie wird nicht mehr als Alternative zum Einheitspartei-Brei CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE wahrgenommen.

  5. AntiSpeichellecker sagt:

    # 3 Opa Querkopf

    Die perfekte Fassade der schönen Freundin von „Kaiser Napoleon von der Saar“.

  6. Thüringer sagt:

    „Marx zu lesen, lohnt sich auch heute“
    Zitat von oben
    Wir mussten in der DDR Marx lesen im Staatsbürgerkundeunterricht. Wer sich schon mal daran versucht hat, der wird feststellen, dass dies schwere Literatur ist. Diese Texte wurden dann DDR- mäßig interpretiert und dies war für uns damals stinklangweilig.
    Aber die gelernten Grundgedanken bleiben haften, bis heute, denn gelernt ist gelernt.
    Meint Frau Wagenknecht, dass dies heute so umsetzbar wäre, wie Marx es schrieb? Wie soll eine marxistisch geprägte humanistisch ausgerichtete Gesellschaftsordnung ohne Klassen aussehen? Marx ging von der Bewußtseinsbildung eines jeden Menschen aus.
    Dann müsste jeder, aber auch jeder Bürger gleich sein im Denken und Sein. Es bleibt eine Utopie, weil unsere Gene niemals auf Gleichheit ausgerichtet sein werden. So lange, wie der Spruch: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenns dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, in einer Gesellschaft Praxis ist, so lange können wir von marxschen Ideen nur träumen.
    Mein Vorschlag beim Lesen beginnen mit der „Historischen und Materialistischen Dialektik“. Viel Spaß! 🙂

  7. Gilbert Kallenborn sagt:

    Wir werden hier im Saarland mit Weichspüljournalismus übergossen.
    Motto : Ich bin die gewandelte Stalinistin mit Saar-Romantik und Wohnsitz. Da sollen Hähne krähen. Ist tatsächlich so auf dem Land. Aber warum bemerkte sie nie das Glockenschlagen der Kirche-20 Meter Luftlinie von der Villa entfernt?
    Weil das alles Lug und Trug ist, das rote Liebespaar von Silwingen. Weil da faktisch eine Villa leer steht, ein Millionenobjekt des Millionärs Oskar Lafontaine.
    Weil da -freudscher Fehler -glatt erklärt wird, man habe im Saarland schon mal „..Urlaub gemacht“. Mit Radtour.
    Eben. Mal kurz durchgefahren, oh -wie schön der Saargau ! (isser. Auch ohne Stalinisten)
    Die Millionen Villa von Silwingen ist das Nachfolgeobjekt der Villa Lafontaine vom Oberlimberg, eine gute Geldanlage mit gleichzeitiger Sicherung von SLS/MZG Wahlrecht.

  8. AntiSpeichellecker sagt:

    War die Radtour „gesponsert“?

  9. aldibe sagt:

    Wie alles hat bei Lafo nichts allzu lange Bestand. Auch die Liaison mit Sahra W. wird keine Ewigkeit dauern. Ich sehe jetzt schon die Schlagzeilen in Lafos Lieblingsgazette, der Bunten: Wie sich das Traumpaar der Linke auseinanderlebte – was wird jetzt aus der schönen Sahra?

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