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RENTENANGST

Saar Komödie vor Gericht

Erstellt von Redaktion am Sonntag 20. November 2011

Mammutsitzung endet mit Haftstrafen wegen Millionenbetrugs

Bei der Gerichtsverhandlung über welche die Saarbrücker-Zeitung hier berichtet wären mit Sicherheit viele der Zeitungsleser gerne als Zuschauer anwesend gewesen. Schon der Anklagepunkt dieser Verhandlung, ein Betrug im Internet, gäbe den Älteren unter uns sicher Anlass zu dem Ausspruch: „Das hat es in unserer Jugend nicht gegeben“.

Zu diesen Zeiten hatten sich die Menschen auch mit vielen Problemen zu beschäftigen welche aber grundlegend anders waren. 1,5 Millionen, ist für einen Normalsterblichen auch heute noch eine riesige Summe, ausgenommen für Banker oder zwielichtige Geschäfts treibende, eine Summe über die zur damaligen Zeit noch niemand nachdachte. Da reichte schon die Angst über einen eventuellen  Verlust an Wäsche, zum schüren von enormen Vorurteilen aus. So klingen einen manchen sicher heute noch die Rufe besorgter Mütter in den Ohren: „Nehmt die Wäsche von der Leine, die Zigeuner oder die Pollacken kommen“. Der Ausdruck Pollack bezog sich im Übrigen damals auf jeden der aus dem Osten kam, also auch auf Kriegs-Flüchtlinge, was besagt dass das Fremdsein in diesem Land immer schon mit gewissen Problemen behaftet war. Zu der Zeit wurde über die Türken noch nicht nachgedacht. Auch über die Grünen und LINKEN mit ihren von Teilen der Basis als schwarz- oder rot- haarige Hexen titulierte Mandatsträgerinnen sprach noch niemand.

Alleine die hier aufgeführte Komödie der Verteidiger reicht aus um gewisse Assoziationen zu wecken. Finden doch gerade die Beobachter der Linken Szene Anlass, aus manchen Vorkommnissen gewisse Vergleiche zu ziehen. Sicher Summen von 1,5 Millionen stehen nicht im Raum, aber einige ins kriminelle Milieu rutschende Kassen Veruntreuungen aus einem O oder KV, Wahlmanipulationen oder auch Versuche die geistige Verfassung von einigen Aufmüpfigen auf ein den Parteiführern genehmes Level zu drücken, reichen aus. Das diesen Führern erst bei einen Besuch der Occupy Bewegung in Frankfurt durch Pfiffe zu verstehen gegeben werden muss, wie schnell der Zug der Zeit an ihren Bewusstsein vorbei gebraust ist, spricht für sich.

Viele der in dieser Gerichtsverhandlung beschriebenen Vorkommnisse über Fristen und Verschiebungen weisen in ihrer Machart gewisse Parallelen in der Terminierung bei Verhandlungen gegen Mitglieder der Partei die LINKE auf, und  erwecken den Eindruck das sich auch hier Verteidiger verdächtig oft entweder aus Dummheit oder Ungeschicklichkeit über den eigenen Stiefel pinkeln.

Die in dem Artikel erwähnten Strafen mögen eventuell für die in der politischen Szene vorkommenden Vergehen ausreichen, aber bei den beschriebenen Betrügereien unter Berücksichtigung der hohen Summen scheinen sie viel zu niedrig.

Aber lest selber diese tragisch komisch anmutende Komödie und versucht euch ein eigenes Bild zu malen:

Mammutsitzung endet mit Haftstrafen wegen Millionenbetrugs


Nach einem Sitzungsmarathon hat das Saarbrücker Landgericht am frühen Sonntagmorgen vier Angeklagte wegen Millionenbetruges zu Haftstrafen verurteilt. Sie sollen Geldanleger mit Scheinfirmen geprellt haben.

Es war einmal ein ganz normaler Strafprozess wegen Millionenbetruges am Landgericht. Niemand konnte ahnen, dass der Fall an diesem Wochenende als „lange Nacht der Justiz“ Geschichte schreiben würde. Die Anklage wirft einer Frau (49) und einem Mann (46) vor, Geldanleger aus der Schweiz um 1,5 Millionen Euro geprellt zu haben. Das vorbestrafte Duo habe mit Hilfe von Scheinfirmen im Bereich Internet/Software den Investoren Verdienstmöglichkeiten vorgespielt und kassiert. Ihre Ehepartner sollen bei der Verschiebung der Gelder geholfen haben. Die Angeklagten weisen das zurück: Es habe sich um reale, leider gescheiterte Projekte gehandelt.

Quelle: Saarbrücker-Zeitung >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :  Justitia (Maarten van Heemskerck, 1556)

4 Kommentare zu “Saar Komödie vor Gericht”

  1. ichbins sagt:

    es steht doch jeden Morgen ein Dummer auf
    ( und das kann dem Intelligentesten passieren )

  2. Hauser&Kienzle sagt:

    Häme und Arroganz gegenüber Basismitgiedern ist im Landesverband Saar besonders ausgeprägt.
    Die Parteiobrigkeit baut auf ihre ungeschriebenen Gesetze und auf die Spitzfündigkeiten der Rechtsanwältin Julia Maus.

  3. Gilbert Kallenborn sagt:

    Gerade in der Linkspartei, da hat Rolf Linsler einen (oje -oje–ein ex-Grüner! ) Spezialanwalt gegen Kritiker im Einsatz; ist VERSCHLEPPEN und VERZÖGERN das Willkürinstrument der Parteibonzen.
    Das hiesige rechtliche Novum der Nacht-Verhandlung oder „in den Feieratag hinein“ ist schon sehr interessant. Die Methode der Verschleppung wurde durchbrochen.
    Wäre anderweitig auch zu empfehlen – die linke LSK verschleppt Sachen über 1 Jahr
    die Pappschachtelwahlanfechtung (14 Monate)
    zudem muss es noch Sachen aus dem Saarpflazkreis geben, in die wie Gummi in die Länge gezogen
    werden, faktisch Rechtsverhinderung anstelle Rechtsfindung.
    Im Auftrag von oben.

  4. Helmut Kokoschka sagt:

    Da kann ich Gilbert nur beipflichten.
    Das ist der/die erste Richter/in, der/die Mumm in den knochen hat. Den alltäglichen Prozessbetrug, der an manchen deutschen Gerichten vorherrscht, hat diese Frau nicht mitgemacht.
    Meine Hochachtung!

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