Rumpeln statt Revolution
Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 12. Januar 2011
Gesine Lötzsch eröffnete in der Linken eine Debatte
…..welche scheinbar so schnell nicht beendet werden wird. Nachdem sie bislang alle gegen ihr erhobenen Vorwürfe ob ihrer Wegweisung mit einer bei vielen Titelträgern bekannten hohlen Schnodderigkeit beiseite wischte, wurde jetzt bekannt, dass sie selber nicht die Verfasserin des kritisierten Text war.
Nach heute veröffentlichten Informationen der TAZ, ich zitiere: “wurde der linke Philosoph und Mitarbeiter der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung Michael Brie gebeten einen Textentwurf für den Beitrag von Lötzsch für die „Junge Welt“ zu verfassen. Der Reformsozialist kam dieser Bitte nach.“
Wie es jetzt heißt sei in einigen Textpassagen vom „Terror des Bolschewismus“ und ihren Opfern die Rede gewesen. Diese Teile sind aber aus dem Text herausgenommen wurden und durch die obskure Wegbeschreibung ersetzt worden. Auf Nachfrage zeigt sich die Stiftung verwundert und kritisiert das als „unreflektierten Umgang mit dem Kommunismus-Begriff“.
So konnten wir gestern auf Spiegel Online folgendes lesen: Zitat: „Die Haltung von Brie zum bolschewistischen Terror brachte ihm schon häufig Streit mit den Stalinisten in der Linken ein. Er gilt als einer, der sich in seinen Worten und Schriften klar von den Verbrechen im Kommunismus distanziert. Seine Haltung findet sich in vielen Aufsätzen wieder. So schrieb er 2006 in einem Text unter der Überschrift: „Was hätte Rosa gesagt?“:
„Es gab in der Linken immer eine Strömung, die um der Erreichung sozialer Ziele (Herstellung einer bestimmten Eigentumsordnung, Durchsetzung sozialer Gleichheit, Umverteilung nach unten) bereit war, die politische Freiheit einzuschränken oder ganz zu unterdrücken. Dies ist die Tendenz zu einem sozial orientierten Autoritarismus, die in eine sich sozial legitimierende Diktatur übergehen kann und historisch auch übergegangen ist. Und diese Diktatur ist dann wiederum unter bestimmten Bedingungen in eine totalitäre Herrschaft umgeschlagen, die die Menschenvernichtung im Namen des Sozialismus einschloss.“ „
Nachdem Frau Lötzsch also die Passagen zum Terror des Kommunismus gestrichen hat kommt ihr Ausspruch „beim Schreiben des Textes an die Opfer gedacht zu haben“ einer Opfer Verhöhnung gleich.
Da ja bekanntlich nur „spezielle Herzen“ links schlagen ist das Thema Stalinismus seit langem und im besonderen im Saarland in vieler Munde. Einen treffenden Bericht verfasste dazu dieser Tage auch der Journalist Stefan Vetter in der Saarbrücker-Zeitung. Unter dem schönen Titel „Rumpeln statt Revolution“ lässt er nur die Frage unbeantwortet ob denn dieses „Rumpeln“ auf den schlechten Straßenzustand der hingewiesenen Lötzsch-Wege, oder etwa auf die Unwucht bei den Rädern des Fahrzeuges zurück zu führen sei.
Laut letzter Umfrage verlor die Linke in den vergangenen Tagen zwei Punkte und rutschte bei den politischen Wetterfröschen von 11 auf 9 Prozent.
IE
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Grafikquelle :
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- File:Mahnwache gegen die Militärintervention in Libyen am 20. März 2011 vor dem Brandenburger Tor in Berlin (11).jpg