RLP Klausurtagung 2007
Erstellt von DL-Redaktion am Montag 3. Mai 2010
Ehemalige Mitglieder machen sich schon Gedanken
In der letzten Woche erhielt ich das „Protokoll einer Klausurtagung des Landesvorstand DIE LINKE RLP vom 10.11.2007 in Weilersbach“. Bei genauer Betrachtung dieses Dokumentes stellen sich mir, als einen in RLP Aussenstehenden viele Fragen, in Beziehung auf die Aufgaben und Führung des Kassenwesen innerhalb der LINKEN. Besondere Bedeutung bekommt dieses Protokoll im Zusammenhang mit der durch den Bundestagspräsidenten ausgesprochenen Strafzahlung in Höhe von ca. 300.000 Euro wegen unsauberer Kassenführung. Anmerken möchte ich hier auch, dass ebenfalls die Kassenführungen von verschiedenen Kreisverbänden in NRW durch die Bundesrevision der LINKEN auf das schärfste gerügt wurden.
Dazu einige kritische Fragen und Anmerkungen aus der Sicht eines Kaufmannes und früheren Beitragszahlers.
1. Die Person, die sich für den Posten eines Landesschatzmeisters bewirbt, sollte sich schon über die auf ihn zukommende Arbeit bewusst sein.
2. Er sollte in der Lage sein, selber die anstehenden Buchungen durchführen zu können. Sollte dem nicht so sein, wird es auch unmöglich für ihn, eventuell von Fremdpersonen durchgeführte Arbeiten kontrollieren zu können.
3. Bei der damalig geschätzten Mitgliederstärke des Landesverbandes von 600-700 Personen dürften ein Arbeitsaufwand von ca. 2 Stunden wöchentlich für das Buchen und anschließende Abgleichen mit den Mitgliederlisten realistisch sein.
4. Beiträge werden heute zu fast 100 % per Bankeinzug bezahlt. Dafür ist die einfache „Amerikanische“ Journalbuchung durchaus ausreichend. Diese lässt sich auch ohne große Computer Kenntnisse und spezial Programme in einer einfachen Exeldatei durchführen.
5. Es ist daher überhaupt nicht einleuchtend, warum Buchungen nicht laufend durchgeführt wurden. Das allein zeigt für mich nicht nur mangelnde Fachkenntnisse auf, sondern auch ein Phlegma, welches einem „Buchhalter“ nicht zu eigen sein darf.
6. Es ist für mich absolut unverständlich, wieso hier scheinbar finanzielle Forderungen gestellt werden. Wenn 308 Aufwandstunden kalkuliert werden, etwaige Versäumnisse nachträglich aufzuarbeiten, bedeutet dieses an erster Stelle, dass der gewählte Finanzverwalter nicht über die entsprechenden fachlichen Qualifikationen verfügt, solch einen wichtigen Posten auszufüllen und er ist mit sofortiger Wirkung seines Postens zu entheben, um weiteren Schaden von der Partei abzuwenden. Auffällig ist hier auch der sichtbare Unterschied zwischen Vorständlern und Basis. Hier muss auch einmal feststgestellt werden, dass es bei Ehrenämtern nicht üblich ist ein Entgelt einzufordern. Im anderen Fall wird es immer schwerer werden den vielen freiwilligen Helfern von der Basis, als da wären z.B. Plakatkleber oder den Besetzern von Informationsständen, gerecht zu werden. Aber es ist scheinbar auch in der LINKEN üblich dass sich die da Oben, auf Kosten der da Unten bedienen.
7. Das bereits die PDS im Jahre 2004 auf die Anstellung eines Hauptberuflichen Buchhalters für 350 Mitglieder angewiesen war, spricht nicht gerade für die „Geschäftsleitung“ der Partei und zeigt einmal mehr, dass Landesvorstände mehr eine Zusammensetzung von Dilettanten denn von Fachpersonal darstellen.
8. Und einmal mehr stellt sich beim Lesen solcher Protokolle wiederum die Frage, was denn die Aufgabe eines Landeschatzmeisters eigentlich beinhaltet?!
Das Beste zuletzt – sozusagen ‚last not least‘: Der Verdacht liegt Nahe das hier Spendengelder in Arbeitleistungen versteckt investiert wurden ? Es drängt sich bei dieser Landespartei RLP zwangsläufig die Frage auf, in welche Kanäle fast 140.000 Euro versickert sind, da man den Verbleib nicht nachweisen kann?! Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, dass zu erfahren; denn schliesslich sind es zum Grossteil Beitragsgelder.
IE
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Fotoquelle. Wikipedia – Urheber John Jabez Edwin Mayall (1813–1901)
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