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Revolution in den Köpfen

Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 19. Juli 2011

„Wir brauchen eine Revolution in den Köpfen“

File:Griechenland Antiparos Fischerhafen.JPG

Wie sich die Nationen doch gleichen. Das was hier aus einer griechischen Feder über Korruption, System, Eliten und Medien geschrieben wird, ließe sich eins zu eins auch auf die Situation in diesem Lande umlegen. Auf alle Parteien! Findet man doch auch hier keine Antworten auf die wissentlich erzeugten Probleme dieser Zeit.

So fragt der Interviewer zum Abschluss Nikos Veliotis:

Finden Sie den Druck, der gegen Griechenland beispielsweise von Deutschland gemacht wird, unfair?

und erhält folgende Antwort:

Ich glaube Deutschland behandelt in erster Linie die Deutschen unfair. Menschen mit Macht bestimmen immer über die Machtlosen.

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taz: Herr Veliotis, wie lebt es sich in einem Land am Rande des Staatsbankrotts?

Nikos Veliotis: Es fühlt sich seltsam an, muss ich zugeben. Mich beunruhigt die allgemeine Apathie. Aber was ich eine positive Entwicklung finde, ist, dass sich am Platz vor dem Parlament in Athen seit einigen Wochen jeden Tag Bürger friedlich versammeln. Junge wie alte. Sie fühlen sich keiner Partei oder politischer Linie zugehörig. Auf der anderen Seite ist unsere Gegenwart in Griechenland von unerhörten Spannungen geprägt, auch von großer Unsicherheit. Einheimische Medien, Zeitungen, Radio und TV finden auf die rasanten Entwicklungen keine Antworten. Sie verschlimmern die Lage noch. Um mich zu informieren, muss ich ins Internet und auf ausländischen Seiten surfen.

Reden Sie denn beim Bäcker auch über die Entwicklungen?

Die kleinen Leute haben die Schnauze gestrichen voll. Und sie haben den Respekt vor den Politikern verloren. Deshalb finde ich, auch wenn sie unpolitisch sind, die Proteste vor dem Parlament wichtig. Ich habe noch nie so viele respektlose Griechen gesehen. Die Leute haben nicht mehr so viel Angst. Denn es ist zu befürchten, dass die Modernisierung Griechenlands nicht automatisch zu einer gerechteren Politik führen wird. Die Anhebung der Steuern wirkt etwa eher wie eine Panikreaktion. Vielleicht ist das ja gewollt. Wenn man die Menschen panisch macht, kann man sie leichter regieren.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

IE

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Grafikquelle   :   Griechenland Antiparos Fischerhafen

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Author ArnoWinter

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