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Rechter Politik Abschied?

Erstellt von Redaktion am Dienstag 9. August 2011

Der rechte Abschied von der Politik

Von einem aufmerksamen DL Leser wurden wir gestern auf einen Artikel in dem Züricher Tages-Anzeiger hingewiesen, welchen wir als sehr lesenswert weiter empfehlen möchten.

Der Journalist Constantin Seibt analysiert hier die Finanzkrise, welche unter Reagans Rechten in Amerika seinen Anfang nahm, und dessen Machenschaften sich die restliche westliche Welt fast Bedingungslos anschloss.

Nachfolgend zitieren wir einige Auszüge, um auf die Brisanz, welche hinter dieser Analyse steht, hinzuweisen:

„Es ist kein Zufall, dass die Finanzmärkte in den letzten 15 Jahren die Treiber der Politik sind. Vor der Krise wurden sie mit Gefälligkeiten aller Art umworben; nach der Krise mit tausenden Milliarden gerettet; heute sind sie auf der Jagd nach den verschuldeten Rettern. So dass die reichsten Staaten der Welt vor dem Bankrott stehen.

Wohin zum Teufel sind die Intellektuellen verschwunden? Überall findet man sich orientierende, kaum irgendwo Orientierung gebende Köpfe. Das macht sie anfällig für Moden aller Art. Die Führungspersönlichkeit des 21. Jahrhunderts ist: das Modeopfer“.

Auf Europa umgesetzt, kehren wir vor unserer eigenen Haustür: Von Schröder bis Merkel, Modeopfer. Die Intellektuellen haben sich  hier im Land als Plagiat erwiesen und sind somit „verguttenbergt“ worden.

„Die Bankenrettung war das teuerste Unternehmen der Menschheitsgeschichte – sie kostete bis heute 15 Billionen Dollar, das Zehnfache des Zweiten Weltkriegs. Doch als sich der Staub legte, sah man, was die Banken dafür hinnehmen mussten: viel Moralpredigten, kaum Regulierungen.

Nach ersten, zaghaften Konjunkturprogrammen schnitten die USA und Grossbritannien die Ausgaben bald zurück – für die bankrotten Banken gab es Geld, für Arbeitslose, Kranke, bankrotte Hausbesitzer nicht mehr. Obwohl diese das Geld sofort wieder ausgegeben hätten. Budgets wurden gestrichen; in England entliess die neue Regierung des Konservativen David Cameron demonstrativ hunderttausende Beamte. Die Folgen waren schrecklich. In beiden Ländern stieg die Arbeitslosigkeit auf 11 Prozent. Wirkliche Armut, wirkliche Angst, wirklicher Zorn. In den USA leben heute 42 Millionen Leute von Essensmarken. In Grossbritannien rutschte gleich die gesamte Wirtschaft in die Rezession.

Es lohnt sich, gegen die neue Rechte anzutreten: Sie sind keine konservative Partei, sondern eine revolutionäre. Sie sind eine Gefahr für die Wirtschaft. Sie sind Totengräber der Mittelklasse. Und Verbündete einer neuen Oligarchie des Geldes. Sie sind die Feinde der Zivilisation“.

Quelle: Tagesanzeiger Zürich >>>>> weiterlesen

IE

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Grafikquelle   :  Ricardo Salgado während der Horasis Global China Business Meeting 2009

Ein Kommentar zu “Rechter Politik Abschied?”

  1. Thomas A. Bolle sagt:

    Diese Clique aus Politikern, Wirtschaftführen, Mediengurus und Militärs war schon immer verantwortlich für soziale Ungerechtigkeiten, Kriegstreiberei, Verarmung der Bevölkerung.
    Sie handeln streng nach dem Verfahren: Reiche Menschen brauchen keinen reichen und starken Staat. Dazu ist ihnen ( fast ) jedes Mittel recht.
    Vorallem aber wird darauf geachtet das nichts an die Oberfläche kommt. So wird der Bevölkerung vorgegaukelt das man ja nur in ihrem Sinne tätig ist. Ich will nicht in Abrede stellen das es tatsächlich ehrliche und anständige unter ihnen gibt. Doch der Großteil ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und dabei gehen sie sprichwörtlich über Leichen.
    Ephraim Kishon hat in vielen seiner Satiren dieses anschaulich niedergeschrieben. Wahrscheinlich haben ihn zu wenige gelesen oder verstanden.
    Leider lässt sich der größte Teil der Menschheit blenden.
    Ich frage mich oft ob die meisten zu bequem, zu faul oder inzwischen auch nur egoistisch sind.
    Oder sind sie am ende doch nur einfach dumm?

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