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Quote statt Seilschaft

Erstellt von Redaktion am Sonntag 21. Juli 2019

Fehlende Frauenförderung in der CDU

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Das zittern erzeugt ein eigenartiges Klappern.

Von Anja Krüger

Das CDU-Damentrio soll für Feminismus stehen? Nein. Die drei verfolgen ihre individuelle Karriere, sie sorgen nicht für strukturelle Veränderung.

Das Bild der Woche ist erfrischend: Die drei großen Frauen der CDU sitzen einträchtig in einer Reihe in Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten. Frauen sind mächtig, das strahlt das Bild aus von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der CDU-Chefin und neuen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der nun mächtigsten PolitikerIn der Europäischen Union, Ursula van der Leyen.

Aber: Ihr Auftritt ist kein Zeichen des Aufbruchs. Die drei repräsentieren sich selbst, mehr nicht. Sie sind hervorragende Machttechnikerinnen. Sie signalisieren nicht den Beginn einer neuen Ära, in der die politische Macht von Frauen eine neue Stufe erreicht. Die drei mächtigsten Frauen der CDU stehen nicht für eine Politik für Frauen, schon gar nicht für eine feministische Politik. Sie verfolgen individualistische Karrierestrategien, sie setzen sich nicht für strukturelle Änderungen für Frauen ein. Das heißt: Sie ebnen anderen nicht den Weg.

Das Trio überdeckt das riesige frauenpolitische Defizit, für das die Bundeskanzlerin als frühere CDU-Vorsitzende verantwortlich ist. Jenseits des schönen Scheins ist die Realität ziemlich trostlos. Von den 246 Abgeordneten der Unionsfraktion im Bundestag sind 51 weiblich, 40 davon kommen aus der CDU. Das sind knapp 20 Prozent – ein Anteil wie im Jahr 1998. Das ist sogar noch weniger als beim Männerverein FDP, der auf aktuell 22,5 Prozent Frauenanteil kommt.

Wenn Angela Merkel je Ambitionen in Sachen Frauenförderung gehabt haben sollte, dann war sie damit nicht erfolgreich. 2018 waren unter den Mitgliedern der CDU nur knapp über 26 Prozent weiblich – da war Merkel 18 Jahre Vorsitzende. Wie groß ihr Versagen ist, zeigt ein Blick in den „Bericht zur politischen Gleichstellung von Frauen und Männern“ in der CDU, den Annegret Kramp-Karrenbauer noch im Dezember 2018 als Generalsekretärin vorgelegt hat – ein Offenbarungseid.

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Wir haben schon viele seltsame Seilschaften überstanden !

Nur ein „klassisches“ Ministerium weiblich besetzt

Danach ist der Frauenanteil unter den Mitgliedern in den vergangenen 20 Jahren nur marginal gestiegen, von 25 auf 26 Prozent. In den neuen Bundesländern hat er sogar abgenommen, in Merkels Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zwischen 1998 und 2018 um 8,6 Prozentpunkte. In acht Landtagen stellt die CDU weniger Frauen als vor 20 Jahren. In fünf Landesverbänden gibt es keine einzige Kreisvorsitzende. Der Anteil von Frauen an den mächtigen LandesgeschäftsführerInnen der CDU hat sich von 13,3 Prozent auf sechs Prozent mehr als halbiert.

Quelle       :       TAZ        >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen          :

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