DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Peng ! – Ein Kollektiv

Erstellt von Redaktion am Sonntag 7. Mai 2017

Echter Waffenhändler freut sich auf
falschen Friedenspreis

Wo Narrenfüße zerstören

von

Wie das Peng!-Kollektiv die Rüstungsindustrie narrt. Sie trollten die CDU, starteten im Namen von Heckler und Koch eine Rückrufaktion für Waffen, lockten Thyssenkrupp zum „Friedenspreis“ – nun interessiert sich sogar die SPD für das Peng!-Kollektiv.

Es ist nicht ganz klar, wann er es gemerkt hat. Nur, dass es viel zu spät war. Christian Stuve – blauer Anzug, dunkle Krawatte – betritt den Konferenzsaal eines der feinsten Hotels der Stadt. Alle anderen hier tragen auch Anzug oder Kostüm, es gibt Sekt. Alles wie immer. Nur dass vorne neben dem Podium das Logo einer großen weißen Taube prangt und hier der „Deutsch-französische Preis für Sicherheit und Frieden“ vergeben werden soll. Den Preis gibt es nicht, die anderen Gäste sind Schauspieler. Nur Christian Stuve ist echt. Und er arbeitet für einen deutschen Waffenhersteller. Kurz: er hat hier nichts zu suchen, so oder so.

Christian Stuve ist Senior Vice President Politics and Strategy bei Thyssenkrupp in der Abteilung „Marine Systems“, die unter anderem Kriegsschiffe an Malaysia und Neuseeland verkauft hat und derzeit wegen eines milliardenschweren U-Boot-Deals mit Israel in der Kritik steht. Dass er in die Falle getappt ist, vielleicht wirklich dachte, als Waffenhändler einen Friedenspreis verliehen zu bekommen, ist das Ergebnis monatelanger Arbeit und lediglich der satirische Höhepunkt einer 50.000 Euro teuren Kunstaktion, die nach eigener Auskunft das Kriegswaffenkontrollgesetz ändern will. Opfer der Aktionen wurden neben Thyssenkrupp auch Waffenhersteller Heckler und Koch – sowie die CDU.

Dahinter steckt das Berliner Peng!-Kollektiv, wie aus umfangreichem Videomaterial hervorgeht, das dem Tagesspiegel vorliegt. Am heutigen Samstag soll es veröffentlicht werden. Selbst in den USA gibt es jetzt Wirbel um die Satire, Waffenhändler sind stinksauer, denn sie haben zu Hunderten gefälschte Briefe von Heckler und Koch erhalten, in denen eine Rückrufaktion für Handfeuerwaffen angekündigt wird. Angeblich, weil es nicht mehr zu verantworten sei, Pistolen in ein Land zu liefern, in dem Donald Trump regiert.

Quelle : Der Tagesspiegel >>>>> weiterlesen

————————————————————————————————-

Fotoquelle: Wikipedia – Author sebaso from Berlin, Germany

This file is made available under the Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.

Kommentar schreiben

XHTML: Sie können diese Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>