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Ostern für 2 Kirchgänger

Erstellt von Redaktion am Samstag 16. Juni 2012

Vielleicht haben sich die Beiden
gegenseitig die Beichte abgehört

Da schreibt die Saarbrücker-Zeitung von einer gewissen Pikanterie und spricht damit das Treffen von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine in der Berliner „Auferstehungskirche“ an. Dort trafen sich am Donnerstagabend die Beiden zum ersten mal nach ihrem Rededuell auf den Göttinger Partei Tag. Das Thema der öffentlichen Veranstaltung lautete „Ursachen und Lösungswege für die europäische Finanzkrise“.

Es sollte schon eine Frage Wert sein, warum gerade in der LINKEN so viele auf die Suche nach immer neuen Wegen sind. Und auch mit der Auferstehung ist das ja so eine Sache und das ganz besonders innerhalb einer LINKEN Partei. Warten doch heute noch viele auf die Wiedergeburt von Karlchen oder auch Lenin. Und die zwei sich Treffenden? Noch lagen sie ja nicht so ganz am Boden und darunter schon gar nicht. Zum Aufstehen reichte es also scheinbar allemal. Wie dass so üblich ist unter Politikern: man schlägt und verträgt sich.

Da ist es dann auch nicht mehr allzu verwunderlich jetzt von Lafontaine ein Lob auf die Göttinger Gysi Rede zu hören. „Ich bin in der glücklichen Lage, jeden Satz von ihm unterstreichen zu können“.  So sprach er diesmal, eine Woche später und es ist nur gut dass uns die Freiheit  der Gedanken niemand nehmen kann. Auch eine neue Kultur wollen die Beiden mit der Wahl von Kipping und Riexinger ausgemacht haben. Scheint alles ein wenig schnell zu gehen, wurde doch noch vor wenigen Wochen gerade diese von Gysi und Bisky in der LINKEN vergeblich gesucht. So ist es schon erstaunlich wie Blumen auch ohne Aussaat über Nacht zu blühen beginnen.

Muss hier erwähnt werden dass dieser zweistündige Gedankenaustausch auf offener Bühne  mit frenetischen Beifall von der Basis bedacht wurde? Auch an und für sich nichts ungewöhnliches,  wobei viele gar nicht bemerken würden wenn die dort besagten Protagonisten durch zwei Besenstiele ersetzt würden. Das ist wie in der Liebe, die macht bekanntlich blind und aus trockenen Holz erwachsen die besten Stilblüten.

Wobei ein Treffen in einer Ehemaligen (Kirche) ja auch nicht ganz „Ohne“ ist. Wir von DL vermuten das auch hier ein Ehemaliger im Hintergrund die Strippen ziehen könnte. Ist es Zufall dass dieser in den letzten Wochen seine neue Missionierung begonnen hat? Von Polen über Israel und der Bundeswehr jetzt auch in die LINKE? Vielleicht als Seelsorger gebeten um die Suche nach den verlorenen Schafen zu unterstützen? Wir hoffen uns wird hier später keine Absolution vorgegaukelt. Immer frei dem Motto: was schert mich mein Geschwätz von gestern?

Hier der Artikel aus der Saarbrücker-Zeitung

Kirchgang mit Lafontaine und Gysi

Absehbar ist jedenfalls, dass die Linke in nächster Zeit wieder „ostlastiger“ werden dürfte und Wahlniederlagen wie die von Lafontaines Intimfeind Dietmar Bartsch in Göttingen kaum mehr machbar sind. Das liegt am Auslaufen der Satzungs-Privilegien für die nach wie vor deutlich geringere Zahl von Mitgliedern aus dem Westen, die PDS und WASG im Zuge ihrer Fusion vor fünf Jahren beschlossen hatten. Schon auf dem nächsten Bundesparteitag im kommenden Jahr werden die ostdeutschen Delegierten eine klare Mehrheit stellen. Beobachter rechnen darüber hinaus mit einem wesentlich schlechteren Bundestagswahlergebnis in den alten Ländern als beim vergangenen Mal. Entsprechend größer wäre die Front der Ostdeutschen ab Herbst 2013 auch in der neuen Fraktion. Lafontaine, der heimliche Sieger des Göttinger Parteitags, könnte dadurch ins Abseits geraten.

Wie dem auch sei, sein Kirchgang war jedenfalls hörbar vom Bemühen um Abrüstung geprägt. „Ich bin in der glücklichen Lage, jeden Satz von ihm unterstreichen zu können“, lobte er diesmal Gysis Rede. Der wiederum hatte in seinem Euro-Exkurs ganz nach dem Geschmack des Saarländers auch wohlwollende Worte für die Partei eingeflochten. Dass sie „ungeheuer notwendig“ sei und dass das in Göttingen gewählte Führungsduo Katja Kipping und Bernd Riexinger eine „neue politische Kultur“ ausstrahle. Eine Hoffnung, die sich anfangs freilich auch mit den Vorgängern an der Parteispitze, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, verband und dann jämmerlich enttäuscht wurde.

Quelle: Saarbrücker-Zeitung >>>>> weiterlesen

Fotoquelle: Auferstehungskirche, Berlin, Wikipedia / Eike Berlin / GNU-Lizenz für freie Dokumentation

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Grafikquelle   :    Die Kirche nach der Modernisierung, 2016

3 Kommentare zu “Ostern für 2 Kirchgänger”

  1. Diogenes sagt:

    Oskar Lafontaine, lügt, sobald er nur den Mund öffnet, und wenn er schweigt, ebenfalls. Das gehört zu seiner (zweiten) Natur. – Wenn er – im Gegensatz zum Interview am 3.6. – jetzt erklärt: „Ich bin in der glücklichen Lage, jeden Satz von ihm unterstreichen zu können”, so ist das nur für Publikum gesprochen, die wie Kinder eine erneuerte Eintracht erwarten, unfähig, Konflikte auszuhalten. Kaum vorstellbar, dass Gregor Gysi diese Masche nicht durchschaut.

    OLaf will nach außen deckeln, aber keine Konflikte lösen. Der nur dem Schein nach wieder hergestellte Parteifrieden darf nichts kosten, auf keinen Fall eine Klärung in der Sache, auf keinen Fall das kleinste Eingeständnis OLafs, er habe irgend etwas mit den internen Streitereien zu tun. Letzteres wäre aber die Voraussetzung dafür, gemeinsam (!) die Ursachen aufzuklären, einander ganz christlich zu vergeben, für künftig Besserung zu geloben und zugleich die Regeln für einen fairen Umgang miteinander zu vereinbaren.

    Da all dies – offenbar – nicht geschehen ist, handelte es sich um eine überflüssige Veranstaltung fürs Publikum. Nur völlig Naive können glauben, damit sei auch der Parteifriede wieder hergestellt. Der nächste Streit steht uns bevor.

  2. Gilbert Kallenborn sagt:

    Irgendwie eine Veranstaltung für geistig Verarmte – oder blinde Journalisten. Die Offenlegung des Hasses innerhalb der Bundestagsfraktion; also nicht der üblichen lokalen Querulanten und Wahlanfechter der Kreise; allen voran: Saarland, sondern innerhalb der Parteispitze selber, verschwindet nicht nach und mit einem gemeinsamen Kirchgang.
    Die 2 hätten ebenso in einen Puff gehen können, in eine Kebab-Bude oder eine Tafelausspeisung à la Hartz 4
    – da hätten die verwöhnten Edelgaumen aber nichts für ihre Geschmäcker gefunden – und hernach einen auf Einheit machen – die nicht existiert.

    2013 ist es vorbei mit der getürkten West-Übermacht, dem falschen Delegiertenschlüssel und all der anderen Entrechtungen des Ostens und der Beschluss BSchK 7 /2012, demnach es unzulässig war, die Parteiführung nicht durch die Mitglieder, durch Mitgliederentscheid, wählen zu lassen wird greifen.

    Oskar sei der “heimliche Sieger von Göttingen”? Ach nee. Er war der Brüllaffe von Göttingen. Es war eher: Sein letztes Gefecht.
    Schrie herum, wie ein Kind, dem das Spielzeug weggenommen wird, Sieger agieren anders. Cooler und Selbstbewusst. Dies Schreien und Toben entlarvte den Demagogen, den Machtversessenen “Parteibesitzer”, Honneker II.
    Gewonnen hat er nicht, nur Zeit. Zeit, damit sich Riexinger samt Katja Kipping mächtig blamieren können, wobei der Schwerpunkt auf Riexinger liegen wird.

    2013 ist es vorbei – Möglicherweise: mit der gesamten Partei. Im Westen.

  3. Josefa sagt:

    Der größte Quertreiber in der Partei die Linke heißt

    Oskar Lafontaine

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