Neue Heimat
Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 19. Mai 2015
Flüchtlinge in Eckartsberga
AUS ECKARTSBERGA THOMAS GERLACH
Einige Bürger von Eckartsberga bringen Kuchen mit, wenn sie sich mit den Flüchtlingen treffen und Boccia gegen das Fremdeln spielen. Das Schicksal der Neuen ist den Leuten nicht egal, auch wenn sie misstrauisch sind
„Warum Eckartsberga?“ Den ersten Gedanken, als sie erfuhr, dass Flüchtlinge hierher kommen sollen, hat Bürgermeisterin Marlis Vogel sofort wieder auf der Zunge. Warum Eckartsberga? Warum nicht Freyburg? Bad Kösen? Bad Bibra? Warum wandert der Kelch nicht einfach über die grünen Hügel hier im Süden Sachsen-Anhalts weiter ins nächste Städtchen im Burgenlandkreis?
Nein, ausgerechnet Eckartsberga mit seiner mächtigen Eckartsburg, einen halben Kilometer vor der Thüringischen Landesgrenze, soll 60 Flüchtlinge aufnehmen, verkündete der Abgesandte des Landkreises. Später tat er seine Botschaft noch anderen Orten im Kreis kund, Hohenmölsen etwa oder Tröglitz, ein Industriedorf 55 Kilometer östlich von hier, das damals keiner kannte.
Ein Aufreger hier: falsch rum in die Einbahnstraße
„Es ist eine Botschaft, die man verdauen muss“, gesteht Marlis Vogel. Die ehrenamtliche Bürgermeisterin von der CDU war eben die Rathaustreppe hinaufgeeilt. Die Last scheint fort. Seit Oktober 2014 leben 60 neue Einwohner aus Afrika, Asien und dem Balkan hier. Allerdings sind sie in dem 2.000-Einwohner-Städtchen kaum zu sehen. Man trifft sie am ehesten in den beiden Discountern.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber CDS (Claus-Dieter Suß)
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