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NATO-Terror tötet Zivile

Erstellt von Redaktion am Dienstag 7. November 2017

Mehr Truppen, mehr Mord, mehr Trump-Strategie

'The Scream', undated drawing Edvard Munch, Bergen Kunstmuseum.JPG

Autor: U. Gellermann

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Blutüberströmte Menschen winden sich auf dem Boden. Kinder wimmern. Frauen klagen. Männern suchen nach Gliedmaßen. Das ist blanker Terror. Und doch sind keine Fotos, keine Videos, keine Nahaufnahmen über die üblichen Kanäle zu bekommen. Alles, was eigentlich unbedingt zur medienwirksamen Bebilderung des Terrors gehört, fehlt. Denn es ist der falsche. Die Opfer von US-Luftangriffen auf Zivilisten in der Nähe von Kundus, von denen die Provinzbehörden berichten, gehören offenbar nicht zu den kostbaren westlichen Opfern. Falsche Opfer, falsche Täter, Zero News.

Ein klein wenig Nachrichten gibt es immerhin in Vorbereitung eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister am kommenden Mittwoch: Wo bisher 12.400 Soldaten in Afghanistan auf der Menschenjagd waren, sollen es bald 16.000 sein. Und wer die rechtfertigende Begründung für die Aufstockung liest, der kann nur kotzen: „Die Wiedererstarkung der Taliban in Afghanistan“. Als habe der bisherige vereinte Terror der willigen US-Follower zur Schwächung der Taliban beigetragen. Jeder Angriff fremder Militärs auf Afghanen, jedes weitere zivile Opfer bringt den Taliban Zulauf. Macht nichts, sagt die Rüstungsindustrie, dann dauert der Krieg noch länger, dann können wir noch mehr Waffen verkaufen. Super.

Präsident Trump – wann immer möglich in deutschen Medien als Idiot verkauft – gilt immer noch als prima Bündnispartner, wenn es um den terroristischen Kampf gegen die Afghanen geht. Selbst Florian Rötzer, Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis, dem man zuweilen Verstand attestieren konnte, quetscht sich diesen Satz aus den Mundwinkeln: “US-Präsident Trump will nach 16 Jahren Krieg die Schmach eines Scheiterns der US-Intervention nicht auf sich sitzen lassen und hat härteres Vorgehen, einige tausende zusätzliche Soldaten, vermehrte Bombardierung und die Befreiung von vermehrten CIA-Killerkommandos von ihren Zügeln angekündigt, um rücksichtsloser zuschlagen zu können.“

Wer diesen Krieg immer noch als „Intervention“ bezeichnet, sollte umgehend als Kriegsberichterstatter ohne Helm nach Kundus geschickt werden. Jeder, der es wagt, die verschlissene Metapher von den „befreiten Zügeln“ zu verwenden, die man der CIA angelegt habe, sollte auf dem Weg nach Afghanistan unbedingt die Sporen in den Flanken fühlen: Schneller Rötzer, schneller!

Hat schon jemand aus den Koalitionsverhandlungen in Berlin das Wort Afghanistan gehört? Nein, sagt Horst Seehofer, wir arbeiten tapfer daran, die Zahl der Flüchtlinge über die Obergrenze zu treiben. Nein, sagt Cem Özdemir, wir Grünen sind eine Partei des Friedens, über Krieg reden wir einfach nicht. Und wer wird von der Hindukusch-Sicherheitspartei SPD schon ein Wort zum Terror erwarten? Zu jenem Terror, des Westens gegen islamische Länder, dessen Echo längst auf den Straßen und Plätzen der EU und der USA zu erleben ist. Es bedarf keiner Fantasie, die nächsten Anschläge zu erahnen. Es braucht Mut und Verstand, die Namen der Schuldigen laut und deutlich auszusprechen: Von den diversen US-Präsidenten über Kanzler Schröder bis zu Kanzler Merkel.

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Grafikquelle  :   Der Schrei / The Scream, undated drawing Edvard Munch, Bergen Kunstmuseum

Edvard Munch Eigenes Werk

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  • File:‚The Scream‘, undated drawing Edvard Munch, Bergen Kunstmuseum.JPG
  • Erstellt: undated

 

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