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„Mutige Marie“

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 17. Januar 2013

Solidaritäts-Kreis „Mutige Marie“.

Bildergebnis für Wikimedia Commons Bilder MAN - Büssing Turbo Oberhausen

Nachfolgend das Neueste vom Solidaritäts-Kreis „Mutige Marie“.
Wir wollen von unserer Seite (DL) aus das Ergebnis an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Es würde ausarten in übelste Urteilsschelte! Nur soviel: Uns kann niemand mehr weismachen, dass Gerichte unabhängig sind! (Und das wissen wir bereits längere Zeit schon!)
UP.

Gelsenkirchen den, 13.01.2013

Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Hamm gegen Marie Bauer

BP vorgeführtund dennoch verloren

Das Arbeitsgericht Gelsenkirchen hatte noch im Oktober 2011 die Forderung nach Übernahme der Jugendvertreterin Marie Bauer von BP Gelsenkirchen abgewiesen mit der Begründung, BP habe keinen Arbeitsplatz für sie. Angeblich sei ihr derzeitiger Arbeitsplatz als Lokführerin und Verladerin in der Logistik ein rein aus gutem Willen von BPgeschaffener Arbeitsplatz, um Marie zu beschäftigen, bis der Rechtsstreit entschieden ist. Das war im Prozess am Freitag, dem 11.1.2013 vom Tisch: Der Richter stellte selbst am
Ende fest, es stände ja wohl ausser Frage, dass ihr Arbeitsplatz dauerhaft sei. Die Frage sei, bei welchem Arbeitgeber. Denn BP will diesen Bereich ausgliedern an eine Subfirma “Transtank” – das war bis Januar 2012 angekündigt. Jetzt mussten die Vertreter vor Gericht kleinlaut einräumen, das ziehe sich wohl noch länger hin – neues Ziel sei Ende 2014.

Flughafen Berlin läßt grüßen!

Das Gericht hebt jetzt aber darauf ab, ob dieser Arbeitsplatz auch ein Arbeitsplatz “  Ausbildungsberuf Industriemechaniker” sei. Der Anwalt von Marie, Frank Stierlin, verwies darauf, dass eine solche Aussage im §78a, der das Recht von Jugendvertetern auf eine unbefristete Übernahme festlegt, überhaupt nicht enthalten ist. Es wurde in die Rechtssprechung aufgenommen, dass sie dabei auch ein Recht auf eine Beschäftigung
haben, die ihrer Ausbildung entspricht, damit sie nicht auf unqualifizierte Tätigkeiten abgeschoben werden können. Das ist gedacht als Schutz der Jugendlichen.

Marie wies überzeugend nach, dass BP für ihre Tätigkeit eine abgeschlossene technischeAusbildung verlangt und sie auch entsprechend als Facharbeiterin bezahlt. Das ist heute in der Industrie an vielen Arbeitsplätzen der Fall. Sie hat sich durch verschiedene Zusatzausbildungen weiter qualifiziert und bekam seither sogar eine höhere Lohngruppe.

Dass BP sie allen diesen Argumenten zum Trotz los werden will, macht deutlich: Hier geht es nicht darum , dass es keine entsprechende Arbeit für sie gibt, sondern um politische Ursachen . BP will eine unbequeme, kämpferische Kollegin los werden, die sich nicht anpasst oder kaufen läßt, gerade auch weil sie für eine sozialistische Perspektive eintritt. BP fürchtet den wachsenden Unmut in der Belegschaft und auch, dass sie durch Anwohner wegen der fortlaufenden Verseuchung immer mehr unter Druck gerät.

Offensichtlich unterwarf sich dem auch das Gericht, auch wenn es dafür Festlegungen zum Schutz für Jugendvertreter in ihr Gegenteil ummünzen musste. Soll der Jugend damit demonstriert werden, dass es sich nicht lohnt, um seine Rechte zu kämpfen und es besser ist wenn man sie sich anpasst. Da in der letzten Zeit in ähnliche Fällen ebenfalls gegendie Jugendvertreter entschieden wurde, können wir nur den Schluss ziehen: Der Weg über die Gerichte hat enge Grenzen – Wir erhalten nur die Rechte, die wir uns selbst erkämpfen, ältere und jüngere Kollegen gemeinsam!

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Grafikquelle  :  Name an der Frontblende eines Lkw 2008

4 Kommentare zu “„Mutige Marie“”

  1. Oliver Kleis sagt:

    …also werde ich in nächster Zeit wohl kein ARAL mehr tanken….

  2. RosaLux sagt:

    Guter Tipp!

  3. Gabriel van Helsing sagt:

    Die Muschel ist aber auch nicht das Wahre.

    Obwohl ich bei denen zur Zeit 2 Eurocent „günstiger“ tanke.

    Ich frag mich sowieso, wie 6 Tankstellen auf einer Straße ihr Auskommen haben?

    Kann ja nicht nur an den Aufbackshops liegen?
    Seperate Waschhallencenter sind auch von 3 Konzerne dort an dieser Straße vertreten.
    Alle haben 24Std./Tag offen und liegen spätestens nach 1 Stunde Ausreisser von den Spritpreisen nach oben oder unten,
    wieder gleich auf.

    Früher hieß ein Spruch noch:

    „Wer nichts wird, wird Wirt. Ist ihm dieses nicht gelungen, macht Er in Versicherungen. Hat Er dieses auch satt,
    fängt Er an, bei der Stadt.“

    Heute wird man zum Unglücksein, bei einen der 5 Großen,
    Pächter von einer Tankstelle.

    Der Jugendvertreterin und ihr Anwalt wünsche ich ein gewisses Stehvermögen. Möge ein Urteil für Marie dabei herauskommen und nicht ein windelweicher Vergleich.

  4. emschergenosse sagt:

    # 2 + 1
    Blödsinn! Bei denen habe ich noch nie getankt.

    Denn: Wem schaden wir dann? Dem Pächter, der ohne Getränkemarkt und frische Brötchen am Hungertuche nagen würde. Und seine Frau und die Kinder. Den Multis können wir nicht schaden, wenn man bei BP (ARAL) – Tankstellen nicht mehr tankt. Oder bei DEA. Oder Esso und Shell. Das ist ja die Schei…. .

    „Oin’rr ist-imm’rr d’rrr Arrrsch…“ – das hat der viel zu früh verstorbene Wolle Kriwanek damals schon gewusst. Es wird oft die Falschen treffen. Meistens!

    Und bei der Linken sind viele „der Arsch“, weil von den Partei-Multis zu viele verarscht worden sind und immer noch werden!

    „Ond oin’rr bleibt-imm’rr iebrigg …“ – nämlich die an der Basis oder der Pächter – alleingelassen und abgezockt letztendlich!

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