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RENTENANGST

Mit 9,3 Milliarden Euro …

Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 8. April 2010

…subventioniert der Staat Niedriglöhne.

Hartz IV ist ein immer wiederkehrendes Thema in unserer Gesellschaft und kann von dieser gar nicht genug mit Ablehnung und Verachtung bestraft werden. Mit dieser Gesetzgebung wurden die Menschenrechte durch Lobbyisten wie Schröder und Clement auf das Gröbste verletzt. Dieses muß immer und immer wieder gesagt und auch geschrieben werden. Hier nun ein Interview aus der IG – Metall. IE.

Interview mit Gerhard Bosch über den wirklichen Missbrauch von Hartz IV.

Firmen zahlen so schlechte Löhne, dass der Staat sie aufstocken muss. Das ist für den Wissenschaftler Gerhard Bosch der wirkliche Missbrauch bei Hartz IV. Wir sprachen mit dem Professor und Direktor des Instituts Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen.

Herr Bosch, stimmt es, dass Hartz-IV-Empfänger oft mehr Geld bekommen als Menschen, die ihr Einkommen selbst verdienen?

Nein. Das kann bei Familien mit vielen Kindern mal vorkommen. Aber das ist die Minderheit. Diese Überschneidungen muss es aber in Einzelfällen auch geben. Wir können Kinder ja nicht in absoluter Armut aufwachsen lassen.

Glauben Sie, dass Guido Westerwelle mit seiner Kampagne gegen Hartz-IV-Bezieher Arbeitnehmer anspricht?

Ich glaube, dass die Mehrheit ambivalent reagiert. Einerseits ist die Angst vor einem Abstieg in Hartz IV sehr verbreitet. Viele wissen, dass auch sie unverschuldet arbeitslos werden können. Andererseits kennt fast jeder irgendeinen Missbrauchsfall in der Nachbarschaft – auch wenn es nur Minderheiten sind, die den Sozialstaat missbrauchen.

Alle reden jetzt vom Lohnabstandsgebot, also davon, dass die untersten Löhne höher sein müssen als Hartz IV.

Es entspricht dem Gerechtigkeitsempfinden der meisten Menschen – auch meinem, dass die, die arbeiten, mehr Geld bekommen sollten. Sinken Löhne, verfällt auch die Arbeitsmotivation. Studien belegen, dass Beschäftigte mit Niedriglöhnen weniger produktiv sind als andere.

Quelle : IG Metall >>>>> Weiterlesen

Hintergrund:

Gesetzliche Mindestlöhne lehnt die Regierungskoalition ab. Tarifliche Mindestlöhne durchzusetzen ist ein schwieriges Geschäft, das oft schmerzhafte Kompromisse erfordert.
In zwei Branchen gelang es der IG Metall, tarifliche Mindestlöhne durchzusetzen, die für die gesamte Branche gelten:

* Großwäschereien: Seit 1. April 2010 müssen Beschäftigte im Westen mindestens 7,65 Euro bekommen, im Osten 6,50 Euro.

* Elektrohandwerk: Seit Januar müssen Firmen im Westen mindestens 9,60 Euro zahlen, im Osten 8,20 Euro.

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Ansichtsmaterial

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