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Merkel und der DGB

Erstellt von Redaktion am Dienstag 18. Mai 2010

Merkel, Macht und Bänker:

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Ein Lob an Michael Sommer, ein Hinweis auf die fehlende internationale Kooperation bei dem Versuch der Finanzmarktregulierung und eine Absage an Mindestlöhne. Das ist in der Kürze das Ergebnis eines Auftritts von Merkel, ihres Zeichens Kanzlerin, bei dem DGB Bundeskongress in Berlin. Ich möchte aber nicht versäumen, darauf aufmerksam zu machen, das von ihr wieder einmal eine schnelle Regulierung der Hedge-Fonds, der Derivate und der Leerverkäufe gefordert wurden. Wieder einmal- seid, ja wie lange schon, ca. zwei Jahre ? Ich glaube, es wäre besser gewesen, sie wäre zu Hause geblieben. IE

Arbeit. Gerechtigkeit. Solidarität – 19. DGB-Bundeskongress eröffnet.

Mit einem Statement gegen Rechts wurde heute der 19. DGB-Bundeskongress in Berlin eröffnet. In seiner Eröffnungsrede vor über tausend Delegierten und Gästen forderte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer ein Verbot der NPD. Er setzte sich für eine entschlossene Regulierung der Finanzmärkte ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Schuldenbremse, erteilte jedoch Sparforderungen bei Kitas, Bildung und Forschung eine Absage. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit schloss sich der Forderung nach einem NPD-Verbot an.

Der DGB-Vorsitzende hob die wichtige Rolle der Gewerkschaften und Betriebsräte in der Finanz- und Wirtschaftskrise hervor. Diese habe klargemacht, dass eine soziale Demokratie  „ohne eine starke, freie unabhängige entschlossen handelnde Gewerkschaftsbewegung“ nicht existieren könne.

Sommer forderte von Bundeskanzlerin Angela Merkel entschlossen für eine Finanzmarktregulierung einzutreten und fügte hinzu: „Unsere Geduld gegenüber Gier und Geiz ist zu Ende!“ Jetzt müsse gehandelt werden – „gemeinsam, entschlossen und schnell“ – eine Krise, wie sie sich Griechenland ereignet habe, dürfe sich nicht wiederholen.“ Nötig sei eine wirkungsvolle Steuer auf alle Finanztransaktionen

Sommer lobte die Unternehmen, dass diese in der Krise mithilfe von Kurzarbeit und Unterstützung der Gewerkschaften größtenteils auf Entlassungen verzichtet hatten.  Sein Appell an die Arbeitgeber: „Wir haben Ihnen geholfen. Vergessen sie das nicht, wenn es wieder aufwärts geht“. Reguläre Arbeitsplätze dürften gerade im Aufschwung nicht durch Leiharbeit ersetzt werden.

Eine ständige Herausforderung für die Gesellschaft sei der Kampf gegen Rechts, sagt der DGB-Chef. Er verwiesn auf  an die Überfälle von Rechtsradikalen am 1. Mai 2009 in Dortmund und die rechte Gewalt gegen DGB-Demonstranten in Dresden. Auch der Staat müsse jetzt Courage zeigen, so Sommer der erneut ein Verbot der rechtsradikalen NPD forderte.

Der DGB hatte seine Kongresseröffnung unter das Motto „Mut gegen Rechts“ gestellt. Den Anfang machte der preisgekrönte Kinospot der Aktion „Gesicht zeigen gegen Rechts“. Der Rapper Samy Deluxe, der belgische Mädchenchor „Scala und Kolacny Brothers“ und Kabarettist Serdar Somuncu setzten in ihren Auftritten mit Fremdenfeindlichkeit auseinander.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ging in Ihrer Rede auf die Verbotsforderung nicht ein, bezeichnete die rechten Tendenzen jedoch als Besorgnis erregend. Zivilcourage, so die Kanzlerin, sei an allen Stellen gefragt.

„Erklären Sie uns, wie sie dem Angriffskrieg der Hedge-Fonds dauerhaft den Garaus machen wollen“ hatte Michael Sommer die Kanzlerin eingangs gefragt.  Diese sprach sich in ihrer Rede für eine schnelle Regulierung der Hedge-Fonds aus, wie auch für ein Verbot von Derivaten und Leerverkäufen. Hier werde die EU rasch handeln. Doch könnte die Finanzmärkte nicht ohne internationale Kooperationen geregelt werden – speziell die USA müssten eingebunden werden. Solange eine Finanztransaktionssteuer nicht die Wall Street und die City of London erfasse, sei diese keine Option, sagte Merkel.

Positiv hob Angela Merkel Rolle der internationalen Gewerkschaften und die des DGB-Vorsitzenden als einen ihrer führenden Vertreter in der Finanz- und Wirtschaftskrise hervor. „Ohne Michael Sommer wäre die Stimme der Gewerkschaften im Internationalen G20-Prozess nicht so stark, wie sie jetzt ist“, betonte die Kanzlerin.

Vielen wichtigen gewerkschaftlichen Forderungen, wie dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn, erteilte die Kanzlerin aber eine Absage. Sie verteidigte die Schuldenbremse im Grundgesetz ebenso wie die Rente mit 67.

An einer verstärkten Förderung von Kitas, Bildung und Forschung gehe jedoch kein Weg vorbei: „Das werden Schwerpunkte dieser Regierung bleiben!“ betonte Merkel.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit unterstützte die Forderung nach einem NPD-Verbot. Dass die Nazikundgebungen in Berlin am 1. Mai gestoppt wurden, sei ein Verdienst von Gewerkschaften, Bürgern und Politikern, die sich den Aufmärschen „entgegengestellt und entgegengesetzt“ hätten. Als Mitglied des deutschen Städtetags kritisierte Wowereit heftig die Schuldenbremse. Die Kommunen bräuchten jetzt bereits massiv Hilfe. In Zukunft werde sich die finanzielle Situation nicht bessern.

Quelle : DGB

Gegen Rechts:

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Fotoquelle : This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Germany license.

Source Own work (Original text: eigenes Foto)
Author Smial

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