Mein Feind, die Revolution
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 13. März 2015
Die späte Rache
Von Boris Schumatsky
Es ist eine Schande: Viele Linke konnten mit den Maidan-Protesten nichts anfangen. Das rächt sich jetzt.
Es gibt viele Gründe, eine Revolution abzulehnen. Man kann zu konservativ, zu bodenständig oder einfach zu alt dafür sein. Was ich mir aber bisher nicht vorstellen konnte, ist, dass man zu links für eine Revolution sein kann.
Vor einem Jahr hing ich tagaus, tagein vorm Bildschirm, auf dem in Echtzeit Videos aus Kiew liefen. Als es dort immer kälter wurde, gingen jeden Tag weniger Menschen auf die Straße, und irgendwann protestierte nur ein Häufchen frierender Studenten gegen das Regime, das ihnen ihre Mündigkeit geraubt hatte. Dann schlug die Polizei zu.
Zwei Jahre zuvor hatte ich erlebt, wie in Russland die aufkommende Protestbewegung ausgehebelt worden war. Nun war es fast unerträglich, live dabei zu sein, als die politische Kälte aus Russland immer weiter nach Westen, in die Ukraine zog. Die Einsatzpolizei prügelte mit Schlagstöcken auf die Wehrlosen ein, rammte die Fliehenden mit ihren Schilden und schlug die Gestürzten so lange, bis sie wie Leichen liegen blieben. Die Untertanen in Kiew sollten so stillhalten wie die in Moskau. Doch dann kommt es anders. Am nächsten Tag stehen Hunderttausende auf den Maidan. Ab jetzt trifft Polizeigewalt auf Gegengewalt. Schlag trifft auf Schlag.
Quelle: Die Zeit >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Frank Vincentz
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