Mdl NRW Ali Atalan
Erstellt von DL-Redaktion am Samstag 22. Mai 2010
Jetzt sitzt er im Landtag
Der Münsteraner, kurdisch-ezidischer Abstammung, Ali Atalan, wurde zusammen mit 10 weiteren Mandatsträgern in den Düsseldorfer Landtag gewählt. Dort sitzt er nun ab sofort fünf Jahre lang für die Fraktion Die Linke-NRW.
Ich habe ihm noch am Wahlabend gratuliert, er hat mir dankend und grüßend geantwortet.
Über Ali wurde in der vergangenen Zeit vieles berichtet. Seine angeblich zu große Nähe zur verbotenen kurdischen Organisation PKK, seine Mitgliedschaft in der Antikapitalistischen Links-Strömung (AKL) und er wurde mit in das Boot genommen, wenn es darum ging, diese neue Landtagsfraktion „in toto“ (Danke Gunhild Böth für diese super Vorlage!) in die Pfanne zu hauen. Erst in einem vor zwei Tagen erschienenen Artikel in den Westfälischen Nachrichten wurde er wieder mit diesen Angriffen und Vorwürfen konfrontiert. Das er dabei zur Antwort gab, er hätte nur eine „rudimentäre“ Nähe zur AKL, mag er seinen dortigen GenossenInnen erklären.
Zu meiner Zeit, 2008, als Kreisvorsitzender des linken Kreisverbandes Warendorf, war Ali mein direkter Ansprechpartner im Landesvorstand der NRW-Linken (LAVO). Ali hat sich immer durch eine freundliche und bescheidene Verbindlichkeit ausgezeichnet, was ihn auch menschlich sicher nicht unsympathisch erscheinen lässt. Er war Betreuer dieses erwähnten Kreisverbandes bis circa August 2008. Danach „übernahm“ die aktuell äusserst umstrittene Ingrid Remmers (heute MdB) (Mitglied der als linksextremistisch eingestuften Sozialistischen Linke) den Verband. Ab diesem Zeitpunkt war die Erosion eines bis dahin relativ gut funktionierenden Kreisverbandes deutlich zu beobachten. Remmers, eine „Geschickte“ des Landesgeschäftsführers Günter Blocks und wie er ein energischer Kritiker von Ali Atalan, haben dann zusammen mit ihrer „Statthalterin vor Ort“ Ute Müller (ehem. Funktionärin der linksextremistischen DKP) den Betreuerwechsel geplant und letztlich vollzogen.
Leider war auch ich an diesem miesen Spiel in Teilen (die den KV Warendorf betreffen) mit beteiligt und habe dazu geschwiegen und auch durchaus berechtigte Kritik meiner damaligen Co-Vorsitzenden Sabine Pallangyo einstecken müssen.
Was ich noch heute als einen meiner größten Fehler, innerhalb meiner aktiven Zeit bei den Linken, bezeichne!
Derartiges, wie es mir seinerzeit von Blocks, Müller und Remmers über Ali berichtet wurde, habe ich niemals in einer solch üblen Form von Ali über andere sagen hören. Ein einziges Mal hat er sich deutlich-kritisch über eine weibliche, dominierende, Person des „KV“ Warendorf gegenüber einer gemeinsamen Freundin geäussert. Auch die Art und Weise, wie Ali nach der Klausurtagung, anlässlich der Konstituierung des neugewählten LAVO 2008, darüber informiert wurde, das er ab sofort nichts mehr mit „Warendorf“ zu tun habe, ist erschreckend und konterkarierend zu dem, was Blocks in seiner heutigen Mail an die Mitglieder über Demokratie sinnentleert daher schwafelt.
Alis politischer Schwerpunkt ist Friedenspolitik. Weltweit. Also auch gültig für die vielen unterdrückten und unfreien kurdischen Menschen. Das er als gebürtiger Kurde seinem Volk eine Stimme verleiht, sollte daher nicht verwundern. Sein politischer Begriff von Friedenspolitik umfasst selbstverständlich auch die Thematik Integration von ausländischen MitbürgernInnen, denen er oftmals eine Stimme verleiht, wie ich zu bestätigen weis.
Atalans Ansehen auch bei der politischen Konkurrenz kann und sollte nicht gegen ihn sprechen. Die vorgepreschten anderen Frauen und Männer der neuen Linksfraktion haben aber ihr möglichstes getan, eine linke Landtagsmehrheit zu verhindern. Im Bejammern dieses nun aktuellen Zustands sind sie allerdings kaum zu toppen.
Dass der „Kreisverband“ Warendorf sich nunmehr damit rühmt, mit Ali einen weiteren Ansprechpartner für den Kreis Warendorf zu haben, ist an Zynismus nicht zu überbieten. Erst jagten sie ihn bettelarm vom Hof und als er zu Glück und Reichtum kam, nahmen sie ihn gerne wieder auf… könnte man hier schreiben. Das Ali Atalan aber sehr sicher beurteilen kann, wer ihn unterstützte und wer ihn, gerade auch im „KV“ Warendorf, in die Knie trat, ist gewiss. Die Warendorfer haben die Person, die vollstens zu ihnen passt, mit Ingrid Remmers gesucht und gefunden. Ein Ali Atalan würde mit seiner Aufrichtigkeit, sowie seiner Auffassung von Demokratie, Menschlichkeit und politischem Sachverstand da sicher nur die Kreise stören.
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Fotoquelle : Kiosk in der Günterstalstraße in Freiburg-Wiehre
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Author | Andreas Schwarzkopf / Own work |