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„Mauerverteidiger“ – Geht !

Erstellt von Redaktion am Sonntag 21. August 2011

„Mauerverteidiger“ sollen Die Linke verlassen

Bildergebnis für Wikimedia Commons Bilder Kipping

Dann wäre ja niemand mehr da und die Asgeier müssten arbeiten

Da hat jemand endlich Klartext gesprochen. Dietmar Bartsch sagte im SWR, das diejenigen die meinen, sich nicht erheben zu müssen, wenn es um Mauergedenken gehe,  sich fragen müssten, ob sie denn wohl in der richtigen Partei seien.

Quelle: NDR 1 Radio MV >>>>>> weiterlesen

Das die Titelseite in der „jungen Welt“ vom 13.08.2011 keine einmaliger Ausrutscher war, beweist das nach treten von gestern am 20. 08. 2011. Mit den markigen Worten „Die Überflüssigen“ werden hier der Berliner Wahlkampf sowie die Versäumnisse der letzten Jahre aus der rot/roten Koalition  eingehend ausgeleuchtet und entsprechend zensiert.

Richtig, es ist das Recht, ja sogar die Pflicht auf gemachte politische Fehlleistungen aufmerksam zu machen. Das dieses aber vier Wochen vor dem Gang zur Wahlurne geschieht, wo Jahre zuvor schweigend zugesehen wurde, von einer Zeitung welche über Jahre von den Händen gefüttert wurde, welche sie heute beißt ist schon in dieser Art einmalig. Es muss aber auch Kritik an die  Partei gerichtet werden, welche trotz  vieler mahnender Worte von dieser Sudelpostille nicht eher Abstand genommen hat. Es ist schon erstaunlich wie lange Obrigkeiten in den Parteien brauchen um festzustellen was hinter ihren Rücken falsch läuft. Die Höhenluft scheint vielen doch das bischen Restverstand zu vernebeln.

So wurde denn in den letzten Tagen von manchen auch uns nahestehenden Personen die These verbreitet das DIE LINKE eine Zeitung wie die „junge Welt“ brauche, wenn sie sich nur ein wenig ändere. Dem möchten wir hier energisch widersprechen. Wer glaubt mit solch einer Zeitung bei den Bürgern auf Sympathien zu stoßen, befindet sich auf einen vollkommen falschen Weg, denn mit so einer Zeitung kann man nichts gewinnen, sondern wird für immer zu den Verlierern gehören.

Von der Zeitung wird dieser Machtkampf bewusst provoziert und auch der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Man beführwortet eine Spaltung um sich dann von der Seite der Gewinner weiter sponsern zu lassen.

Hier der Artikel:

Die Überflüssigen

Hintergrund. Harmlos, farblos und immer treu zur SPD. Zehn Jahre Regierungsbeteiligung der Linkspartei in Berlin – eine unvollständige Bilanz des Scheiterns

Mit markig gemeinten Sprüchen zieht die Berliner Linke zur Zeit in den Wahlkampf. »Privat ist Katastrophe«, heißt es auf den Plakaten. Oder etwas altbackener: »Mieter vor Wild-West schützen!«. Besieht man sich allerdings die Arbeit der rot-roten Landesregierung seit 2002, so muten die neuen Parolen der Linken wie eine Distanzierung von der von ihr jahrelang mitgetragenen Politik an. Die Koalition aus SPD und Linkspartei mag sich selbst in einigen Punkten für erfolgreich halten – doch beging sie auch fatale Fehler, deren soziale und finanzielle Folgen zum Teil noch gar nicht absehbar sind. So gehören zum Beispiel der unüberlegte Ausstieg aus der Anschlußförderung für den sozialen Wohnungsbau, die Privatisierung der Wohnungsbaugesellschaft GSW und die bedingungslose Rettung der zusammenbrechenden Bankgesellschaft im Jahr 2002 in diese Kategorie. Selbstverständlich kann die Linke nicht allein für alle Resultate der »rot-roten« Politik verantwortlich gemacht werden. Sie kann sich aber auch nicht mit den ständigen Hinweisen darauf, man habe sich gegen die SPD nicht durchsetzen können, und es bestünden nun mal »Restriktionen des Handlungsrahmens« (Klaus Lederer), die nicht unterschätzt werden dürften, aus der Verantwortung stehlen. Wer – zumindest verbal – mit einem fortschrittlichen Anspruch in eine Regierung eintritt, darf sich nicht wundern, wenn er an diesem eigenen Anspruch gemessen wird.

Quelle: junge Welt >>>>> weiterlesen

Hier auch eine Stellungnahme von Katja Kipping zu den Ausfällen der „junge Welt“.

Sehr geehrter Herr Wittich,

Besten Dank für Ihre Zeilen. Ich übermittle Ihnen nachfolgend eine Erklärung von Katja Kipping zum Thema „Junge Welt“.

Mit freundlichen Grüßen – Ute Bortlik, Wahlkreismitarbeiterin
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Satire darf alles – Politik nicht

Ich finde es bedauerlich, dass DIE LINKE, während sie in zwei Wahlkämpfen steht, bei denen es um ihre Regierungsbeteiligung geht, mit dieser Diskussion in die Schlagzeilen geriet. Es gibt fürwahr vieles zu beklagen und vor allen Dingen zu verändern in diesem Lande. Dass uns diese Diskussion ausgerechnet von einer Zeitung aufgenötigt wurde, die unter anderem von den Anzeigen unserer Partei lebt und dann auch noch auf eine derart miesen Art und Weise, macht mich einfach nur wütend.

Die PDS, der ich einstmals beigetreten bin, hatte sich mit ihrer Gründung und auch danach wiederholt mit ihrer Verantwortung für das, was von ihr aus einer historischen Chance gemacht wurde, auseinandergesetzt. Dass sie dies überaus kritisch tat und sich dabei zuallererst selbst an die Nase fasste, hat mich als junger Mensch sehr beeindruckt. Bis heute habe ich hohen Respekt vor meinen Genossinnen und Genossen, die 1990 fassungslos vor ihren verwüsteten Idealen standen und sich Häme und auch Hass gefallen lassen mussten.

Dies auszuhalten und dennoch das eigene Versagen, die eigenen Fehler zu diskutieren und daraus Schlüsse zu ziehen, hat der PDS im Osten viel Achtung eingebracht. Die PDS hatte ihre Gründe, die Abschaffung aller Geheimdienste zu fordern. Sie hatte ihre Gründe, gegen die Militarisierung von Politik und Bildung zu sein. Sie hatte ihre Gründe, schärfere Polizeigesetze, den Lauschangriff und die Vorratsdatenspeicherung abzulehnen. Sie hatte ihre Gründe, gegen die Verschärfung des Asylrechtes und den Bau neuer Mauern zu streiten.

Wenn DIE LINKE es sich heute leisten kann, all diese Inhalte glaubwürdig zu vertreten, dann hat sie das vor allen Dingen einer PDS zu verdanken, zu deren Kernaussagen die Absage an jede Obrigkeitsstaatlichkeit, an jede Ausgrenzung und Unterdrückung von Meinung, an jede Art von Bespitzelung und Verfolgung Andersdenkender und jede Art der Bevormundung von Menschen gehörte. Sie hat sich bei allen Menschen entschuldigt, denen im Namen des Sozialismus Ungerechtigkeit widerfahren ist – wohl wissend, dass es Dinge gibt, die man nicht wiedergutmachen kann.

Wenn DIE LINKE all diese Werte auch in der Gegenwart immer wieder anmahnt, dann deshalb, weil sie sehr gut weiß, dass entgegen aller vollmundiger Reden bürgerlicher Politiker_innen, teils subtil, teils ganz offen auch heute gespitzelt, bevormundet und unterdrückt wird, dass versucht wird, Menschen mit ökonomischem, aber auch medialem und politischem Druck zu disziplinieren, sie psychisch oder wirtschaftlich zu brechen.

Eines aber geht nicht: Ungerechtigkeiten von früher mit Ungerechtigkeiten von heute aufzurechnen oder gar zu rechtfertigen und dabei Opfer politischer Willkür zu verhöhnen. Wer dies – wie die Junge Welt am 13.8.2011 – tut, mag sich im Rahmen des rechtsstaatlich Erlaubten bewegen, aber er sollte sich fern von der LINKEN halten. Wenn eine Partei das an sich duldet, unterlässt sie eine notwendige Grenzziehung.

Daran, dass es sich bei besagtem Titelblatt um einen journalistischen Ausrutscher handelt, glaube ich nicht. Hinter dieser Sorgfalt steckt eine Haltung. Und möge mir auch niemand mit Kurt Tucholsky kommen. Satire darf wohl in der Tat alles – Politik jedoch nicht!

Wahlkreisbüro MdB Katja Kipping
Martin-Luther-Straße 21
01099 Dresden

IE

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Grafikquelle   :

Quelle Eigenes Werk
Urheber Büro Kipping
Ich, der Urheber dieses Werkes, veröffentliche es unter der folgenden Lizenz:
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Diese Datei ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“.

Ein Kommentar zu “„Mauerverteidiger“ – Geht !”

  1. Gilbert Kallenborn sagt:

    Ich habe gegen die NPD-Sitzenbleiber zum Holocaust- Gedenktag im Landtag Schwerin im Januar 2008 eine Strafanzeige eingereicht. Kopie davon, Bitte um Hilfe, an den Genossen Thorsten Koplin, Linke Schwerin. Der versuchte sein Bestes. Genauso sein Büro. Monatelang. Es gab einen Medienbericht, daß ein saarländischer Jude Gilbert Kallenborn eher Strafanzeige einreicht, als Linke MdL. Und das wars dann.
    Mit viel juristischer Sorgfalt wurde die Strafanzeige -Az. 111 AR 160/08 StA 19003 Schwerin- wasserdicht beseitigt. Von Oben.
    Die Schweriner Justiz erlaubt praktisch den Neonazis, den Vorgang zu wiederholen.
    Ob dabei erneut -wie geschehen, gefrozzelt und gescherzt und gelacht werden darf, blieb offen. NPD-Pastörs Grinsfresse zur Schoah. Brechreiz.
    Die Neonazis, die ihre Braunärsche auf den Bänken lassen, während 6 Millionen ermordeter Juden, eben MENSCHEN, gedacht wird, erklären damit ihre wahre Gesinnung, nämlich daß sie sehr wohl die fetten Gelder des Parlamentarismus abkassieren, aber tatsächliche Anti-demokraten sind, im Grund ein Deutschland anderer Prägung wollen.
    Und offener kann man es nicht mehr zeigen.
    Es hat nichts mit Zahlen zu tun. Die 6 Millionen Juden (und vergesse ja keiner die Demokraten, Sozialisten, Zigeuner, Zeugen Jehovas, Freimaurer, Kommunisten -Kriegsgefangene, Sklavenarbeiter, Schwulen, Kranken, die anderen MENSCHEN! die keinen-einen Gedenktag haben!). Niemand kann und darf diese Ermordeten mit den fast 1000 Mauermorden aufrechnen, denn Mord bleibt Mord, Mord ist strafrechtlich definiert als Tötung aus niederen Beweggründen, es ist niederer Beweggrund, 800 Km Erde mit Minen zu verseuchen, Mauer zu ziehen und dann unbewaffneten Zivilisten Männer, Frauen, Kinder waren ebenso Minenfeldfutter, eine AK 47-Salve in den Rücken zu schiessen, Sonderurlaub für Mauerschützen. Verbluten im Minenfeld, das dauert, es wurde SED-Stasi mäßig dafür gesorgt, daß die Minenverlegepläne nicht direkt-oder überhaupt!-greifbar waren.
    Damit die eigenen, systemtreuen, Elite-NVA-Grenzsoldaten selbst keine Fluchtgassen kennen. DDR-das größte Gefängnis Europas. Sogar eingesperrte Wärter.
    Hitlermorde, Stalinmorde, DDR-Morde; tragen alle das Merkmal als Töten des Andersdenkenden. Des unbewaffneten Zivilisten, auch derer Kinder.
    Darum geht es -wer sich da nicht erhebt, zu Gedenken an die Ermordeten, der tötet in nicht klammheimlicher Killerkumpanei, sondern in ÖFFENTLICHER Gesinnungsdemonstration auch wider das Grundgesetz, auf das MdL schwören müssen: Dieser LINKE zeigt: Ich bin ein Verfassungsfeind.Das Grundgesetz, auf das ich geschworen habe, die Stimmen, mit denen ich gewählt wurde verachte ich. Das Parteiprinzip der sozialen Gerechtigkeit ist mir egal, Antimilitarismus findet am Hindukusch statt, aber nicht an der Spree, die dort ermordeten Zivlisten werden wie eine Nebelwand aufgebaut, missbraucht -um die DDR- Zivilisten an der Todesmauer zu übertünchen.
    Gegen die linken Sitzenbleiber sollte Parteiausschlussverfahren eingeleitet werden. Nicht nur gegen Kritiker. Dieser politische Selbstmord der Linken, die Kritiker zu beseitigen, nicht aber die Verursacher der Kritik,und das gezielte Festhalten an starrsinnigen DDR-Anbetern, wie dem LSK-Saar Chef. Mitglied Wolfgang Fieg, der zu Schiedsverhandlungen die DDR-Hymne erklingen ließ zeigen, daß die SED und derer Kaderstrukturen samt Demokratiehass, genauso gut bezahlte Stasi-Ableger, deren Rente die der Stasi-Opfer weit übertrifft; nicht verschwunden sind. Sondern in DIE LINKE abtauchten. Und warten. Und wühlen. Und zersetzten-wie gelernt. Eine untragbare 5.Kolonne.
    Sollen sie ihre eigene Partei aufmachen.Sie bekommen keine 2 % -denn 3 % ist ja schon der linke West-Wert der Maulkorbwessis in RLP und BW. Der Spitzenwert.
    Sitzenbleiber zum Gedenken an Ermordete sind keine übergehenswerte Banalität. Nicht die der NPD -und noch weniger angebliche Linke.
    Wehret den Anfängen.

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