Marsch der Flüchtlinge
Erstellt von DL-Redaktion am Samstag 28. Juni 2014
Bayern, Berlin, Brüssel:
Der lange Marsch der Flüchtlinge
von Martina Mauer
Der Umgang der Europäischen Union mit Flüchtlingen verursacht eine humanitäre Katastrophe: Nahezu täglich sterben Menschen bei dem Versuch, die streng gesicherte europäische Außengrenze zu überwinden. Schätzungen zufolge sind dabei seit den 90er Jahren mindestens 19 000 Menschen ums Leben gekommen.
Diejenigen, die es dennoch nach Europa schaffen, erwarten nicht selten menschenunwürdige Bedingungen: In den „Aufnahmelagern“ in Bulgarien, Ungarn und Griechenland werden Asylsuchende monatelang inhaftiert und häufig misshandelt. Wie Stückgut schieben die EU-Staaten Flüchtlinge nach der sogenannten Dublin-Verordnung hin und her. Diese schreibt vor, dass Menschen nur in dem Land Asyl beantragen können, das sie zuerst betreten haben. Auch in Deutschland werden Asylsuchende noch immer in Sammellager gesteckt, und sie dürfen meist weder arbeiten noch sich frei bewegen.
Bereits seit zwei Jahren protestieren geflüchtete Menschen in Deutschland nun schon gegen diese Politik der Entrechtung. Seither haben die Proteste eine bisher unbekannte Stärke entwickelt und verschiedenste Formen des zivilen Ungehorsams, extreme Aktionen wie Hunger- und Durststreiks sowie unzählige Kundgebungen und Demonstrationen hervorgebracht.
Zwar haben Flüchtlinge in Deutschland auch schon früher für ihre Rechte protestiert. Neu sind jedoch die Intensität, die Dauer und die europaweite Ausstrahlung der Proteste sowie wie die mediale Aufmerksamkeit und die gesellschaftliche Unterstützung, die sie erfahren.
Die neue Flüchtlingsbewegung
Quelle: Blätter >>>>> weiterlesen
—————————————————————————————————————————–
Grafikquelle : Flüchtlinge in Ungarn unterwegs nach Österreich (4. September 2015)